Münster/Schmallenberg-Grafschaft. Die Herausforderungen der Coronapandemie machen auch vor der Fußball-Regionalliga West nicht Halt. Ob der Spielbetrieb weiterläuft, ist ungewiss.
Seit dem Mittwoch vergangener Woche haben die heimischen Amateurfußballer Gewissheit: Bis mindestens Ende November wird der Ball von der Oberliga bis hinunter in die Kreisliga D ruhen. Grund sind die Bedrängnisse der Coronapandemie und die Reaktion des Fußball- und Leichtathletik-Verbandes Westfalen (FLVW), der sich den politischen Entscheidungen zu strikteren Maßnahmen anschloss.
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Ungewiss ist jedoch, wie es für die Vereine in den Regionalligen weitergeht – und daher ebenso für Julian Schauerte aus Schmallenberg-Grafschaft, der mit Preußen Münster in der Regionalliga West spielt. Die wohl entscheidende Frage: Müssen Fußballer wie der Sauerländer in einer „Misch-Liga“ wie der Regionalliga West gesamtbetrachtet als Profis oder Amateure eingeordnet werden? Eine Besprechung der Regionalligisten soll am Montag, 2. November, eine Klärung dieser Frage liefern.
Auch Sauerländer Schauerte differenziert
Große Klubs und alte Traditionsvereine wie Rot-Weiss Essen, Fortuna Köln, Wuppertaler SV, Preußen Münster oder aber die Zweitvertretungen der Erstligisten Borussia Dortmund, Schalke 04 und Borussia Mönchengladbach auf der einen Seite, und kleinere Vereine wie der FC Wegberg-Beeck, der VfB Homberg und der SV Straelen auf der anderen Seite spielen in der 21 Mannschaften starken Regionalliga West. In einigen der Teams gehen die Spieler trotz des überall recht großen Aufwands einem regulären Job nach und betreiben den Fußball als ambitioniertes Hobby. Wer genau dem Profibereich zuzuordnen ist – das erscheint nicht gerade leicht.
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Im Gespräch mit dieser Zeitung findet der Sauerländer Julian Schauerte von Preußen Münster gleichwohl eine klare Antwort auf die etwas provokante Nachfrage, ob er sich auch in der vierten Liga weiterhin als Profifußballer sehe. „Ich mache nichts anders als in den Jahren zuvor, in denen ich in der 1. Liga in Belgien oder in der 2. und 3. Liga in Deutschland gespielt habe. Vom Aufwand her ist es sowieso dasselbe Pensum“, sagt der 32-Jährige.
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Tatsächlich spielt der Sauerländer, in dessen fußballerischer Vita unter anderem vier Erstligaspiele in Belgien für die KAS Eupen, 171 Partien in der 2. Bundesliga für Fortuna Düsseldorf und den SV Sandhausen sowie 138 Einsätze in der 3. Liga für die Preußen und den SVS zu finden sind, in Münster in einem Verein, der klar unter Profibedingungen arbeitet.
Der Drittligaabsteiger spielt als aktueller Tabellendritter bislang in der Regionalliga West oben mit und könnte durchaus für den Wiederaufstieg in Frage kommen. Dass in den vierten Ligen wie der Regionalliga West nicht nur Profis aktiv sind, bestreitet Schauerte nicht: „Von der Ausgangslage her sind wir keine Profi-Liga , das sieht man ja auch bei einigen Mannschaften, bei denen leider keine Profibedingungen herrschen – die aber trotzdem Woche für Woche alles dafür tun, um erfolgreich zu sein.“
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Entscheidend in der aktuell schwierigen Phase der Coronapandemie ist es aus Sicht Schauertes, wie die Klubs sich auf neue Maßnahmen und weitergehenden Herausforderungen einstellen könnten. „Dass es dann jeder Verein schafft, nach gewissen Regeln oder Einschränkungen Fußball zu spielen, ist – glaube ich – nicht so einfach umzusetzen“, sagt er.
Klärende Gespräche stehen an
Von den für Montag, 2. November, angesetzten Gesprächen der Regionalligisten zur aktuellen Lage erhofft sich auch Julian Schauerte eine Klärung darüber, „wie wir dann trainieren und spielen dürfen“. Eigentlich stünde für die Preußen bereits morgen Abend das Spitzenspiel bei Spitzenreiter Borussia Dortmund II an.
Julian Schauerte fordert „ein klares Konzept, wie in den ersten bis dritten Ligen, um überhaupt spielen zu können. Ansonsten müssen wir uns alle den Maßnahmen unterordnen – und das ist richtig so“. Gleichwohl hoffe er darauf, vor allem nicht wie im ersten Lockdown zwangsläufig von seiner Mannschaft getrennt zu werden. „In die Kabine zu kommen, seine Abläufe zu haben, mit den Jungs Spaß zu haben und dann gemeinsam auf das Wochenende hinzuarbeiten und erfolgreich zu sein: Das ist mit das Wichtigste für einen Fußballer“, so Schauerte.