Sauerland. Für Fußball-Bezirksligist VfB Marsberg hat das Pokal-Aus in Gieshagen ein Nachspiel. Pokalspielleiter Rüdiger Sürig fordert härtere Strafen.

Welchen Stellenwert hat eigentlich noch der Kreispokal in den Fußballkreisen HSK und Arnsberg? In den ersten zwei Runden gab es bereits sieben Nichtantritte von zuvor angemeldeten Mannschaften. So stehen Westfalenligist SC Neheim und A-Kreisligist FC Remblinghausen im Viertel- beziehungsweise Achtelfinale, ohne bislang eine Partie ausgetragen zu haben. Für einen weiteren negativen Höhepunkt hat jetzt Fußball-Bezirksligist VfB Marsberg gesorgt.

Ordnungsgeld in Höhe von 100 Euro

Der VfB Marsberg schickte zum Zweitrundenpokalspiel im Kreis HSK am vergangenen Freitag bei der SG Giershagen/Hoppecketal/Padberg (1:3-Niederlage) lediglich die dritte Mannschaft, die in der C-Liga Ost spielt. „Es ist absolut lächerlich und sportlich unfair. So etwas geht gar nicht. Gegenüber dem Fußballkreis, dem Gegner und dem Sponsor des Pokal-Wettbewerbs ist es eine Farce“, teilt Rüdiger Sürig im Gespräch mit der Sauerlandsport-Redaktion mit und hat den Verein aus der Diemelstadt mit einem Ordnungsgeld in Höhe von 100 Euro bestraft.

Auch interessant

Der Pokalspielleiter will sich den Wettbewerb nicht kaputt machen lassen und fordert für die Zukunft härtere Strafen. „Wir werden die Sache auch noch kreisintern besprechen. Wir werden prüfen, ob man nicht andere Sanktionen wie eine höhere Ordnungsstrafe oder eine zweijährige Pokalsperre verhängt werden kann“, sagt Sürig.

Auch interessant

Ebenfalls mit einem Ordnungsgeld in Höhe von 100 Euro waren zuvor bereits im Kreis HSK die Vereine SG Madfeld/Bleiwäsche (Nichtantritt gegen die SG Bödefeld/Henne-Rartal), RW Medelon (Nichtantritt gegen den FC Nuhnetal) und SG Wennemen/Olpe (Nichtantritt gegen den FC Arpe/Wormbach) sowie im Kreis Arnsberg Türkiyemspor Neheim-Hüsten (Nichtantritt gegen den SC Neheim), DJK GW Arnsberg (Nichtantritt gegen den FC Neheim-Erlenbruch), 2 Korriku Sundern (Nichtantritt gegen den SC Neheim) und SG Beckum/Hövel (Nichtantritt gegen die SG Grevenstein/Hellefeld/Altenhellefeld) belegt worden. Nicht stattgefunden hat zudem im Kreis HSK das Pokalspiel des FC Remblinghausen beim FC Mezopotamya Meschede (Rückzug vom Spielbetrieb).

Das steht in der Spielordnung

Stattgefunden hat dagegen die Pokalpartie des VfB Marsberg bei der SG Giershagen/Hoppecketal/Padberg, allerdings hat sich der Bezirksligist dabei nicht an die Spielordnung des Westdeutschen Fußballverbandes gehalten. Dort steht in Paragraph 57, Absatz zwei: „Die Vereine der Landesverbände sind für den Fall ihrer Teilnahme verpflichtet, an den Spielen um den DFB-Vereinspokal mit ihrer ersten Mannschaft anzutreten.“

Die SG Giershagen/Hoppecketal/Padberg sieht die Sache sportlich. „Wir hätten uns natürlich sehr gerne mit einem Bezirksligisten gemessen. Auch die Zuschauer hätten sicherlich gerne den Bezirksligisten in Giershagen gesehen“, sagt SG-Trainer Spiro Manis und ergänzt: „Auf der anderen Seite wussten wir aber auch, dass in der dritten Mannschaft des VfB Marsberg starke Spieler stehen.“

Auch interessant

Prioritäten liegen in der Meisterschaft

Für den VfB Marsberg gab es nach Auskunft von Trainer Paul Bender keine andere Möglichkeit, als die dritte Mannschaft nach Giershagen zu schicken. „Aus personellen Gründen kann ich mit meiner Mannschaft nicht freitags und sonntags spielen. Da muss man Prioritäten setzen und die liegen eindeutig in der Meisterschaft. Wir spielen in einer starken Bezirksliga und müssen sehen, dass wir die Klasse halten“, berichtet Bender, der das Antreten der dritten Mannschaft befürwortet hat. „Die Jungs haben sich bei einer Top-Mannschaft aus der A-Liga Ost sehr gut verkauft. Auch in dieser Elf stehen Spieler, die guten Fußball spielen können. Es kann sich ohnehin kein Außenstehender in die Vereinspolitik des VfB Marsberg einmischen. Es ist Sache des Vereins, wo die Spieler eingesetzt werden.“

Pokalspielleiter Rüdiger Sürig hofft, dass der Kreispokal-Wettbewerb trotz der negativen Schlagzeilen in den vergangenen Wochen nicht an Attraktivität verliert. „Wir haben in jedem Jahr einige Nichtantritte gehabt. Man muss natürlich aufpassen, dass diese nicht aus dem Ruder laufen“, sagt Sürig, der den Pokalwettbewerb nach wie vor für sehr attraktiv hält. „Die Krombacher Brauerei schüttet für die Finalteilnehmer 900 Euro und 300 Liter Bier an Prämien aus. Dazu gibt es beim Krombacher-Abend noch zahlreiche Sachpreise. Dies sollte Anreiz genug sein, um jedes Spiel, egal wer gegen wen spielt, mit der besten Mannschaft auszutragen.“