Neheim. Ferne Länder und fremde Kulturen ziehen ihn in den Bann. Warum sich der Neheimer Christoph Pehle selbst als Weltenbummler bezeichnet.
In seiner mehr als 40-jährigen Berufslaufbahn als Polizist, hat der Abteilungsleiter der Triathleten des SV Neptun Neheim-Hüsten bei seinen UN-Auslandseinsätzen in den Krisenherden dieser Welt schon viel erlebt.
Wenn Christoph Pehle nicht gerade als Schwimmer im Hüstener Freizeitbad „Nass“ seine Bahnen zieht oder sich auf dem Rennrad fit hält, dann ist er als Autobahnpolizist mit dem Streifenwagen auf der A46 unterwegs. Im dienstlichen Einsätze war er aber auch schon weit über das Sauerland hinaus. Die Beamten-Uniform streifte er sich in Bosnien-Herzegowina, im Kosovo, in Afghanistan und im afrikanischen Mali über. „Das sind Eindrücke und Erlebnisse, die man nie mehr vergisst“, sagt Pehle.
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Im Jahr 1999 brach Pehle zu seinem ersten Auslandseinsatz in Richtung Balkan auf. Seine Mission: Als UN-Streifenpolizist für Sicherheit in der vom Krieg geplagten Region sorgen. „Für mich war das alles ein großes Abenteuer. Ich war daran interessiert, fremde Menschen kennenzulernen und mehr über das entsprechende Land zu erfahren“, erinnert sich Pehle.
Gefahr ständig präsent
Angst, dass ihm bei seinem damaligen, neunmonatigen Einsatz, etwas passieren könne, habe er nie verspürt. Obwohl die Gefahr ständig präsent war. „Natürlich war mir das Risiko bewusst. Aber ständige Vorsicht und das Antizipieren von möglichen Gefahren, waren der einzig sichere Begleiter. Da wir in friedlicher Mission unterwegs waren, führten wir als Streifenpolizisten keine Schusswaffen mit uns“, erklärt Christoph Pehl.
Anschließend folgte der einjährige Einsatz im Kosovo von März 2006 bis März 2007 und danach zwei Einsätze fernab von Europa. Mit blauem UN-Helm im Gepäck ging es für ihn im Oktober 2006 für ein Jahr nach Afghanistan. Dort fungierte Christoph Pehle als Ausbilder für die afghanischen Polizisten. Noch heute schwärmt der Neheimer von der einmaligen Landschaft. „Ich bin immer noch fasziniert von den atemberaubenden Gebirgslandschaften“, sagt Pehle.
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Noch prägender war für ihn sein letzter Auslandseinsatz in Mali von Oktober 2016 bis Oktober 2017. Warum? Weil er im westafrikanischen Land auf Menschen traf, die durch ihre herzliche Art den Sauerländer emotional sehr berührt haben. „Das Lächeln in den Gesichtern dieser Menschen vergesse ich nie. Die Kinder haben sich um uns getummelt und uns umarmt. So viel Lebensfreude habe ich kein zweites Mal gesehen“, teilt Pehle mit.
Temperaturen bis zu 50 Grad
Derartige warmherzige Szenen sorgten bei Christoph Pehle beinahe jeden Tag für ein unbeschwertes Gefühl. Und das, obwohl seine Kollegen und er eine 16 Kilo schwere, kugelsichere Weste trugen und mit Temperaturen bis zu 50 Grad zu kämpfen hatten. Den afrikanischen Kontinent möchte Christoph Pehle gerne bald wieder bereisen und weiterentdecken – spätestens in zwei Jahren wird der Autobahnpolizist seinen Ruhestand einläuten. Der 58-Jährige möchte sich dann auch mehr Zeit für seine sportlichen Tätigkeiten, unter anderem beim SV Neptun Neheim-Hüsten, nehmen.