Neheim. SV Neptun Neheim-Hüsten sitzt auf dem Trockenen: Nach Aus der Freibadsaison hofft der Verein auf Training im Freizeitbad Nass und auf die Seen.
Während viele Vereinssportler durch die Lockerungen der Corona-Maßnahmen langsam wieder „normaler“ trainieren können, sitzen die Schwimmer des SV Neptun noch auf dem Trockenen. Da die Freibäder in Arnsberg und Neheim diesen Sommer geschlossen bleiben, könnte das „Trockenschwimmen“ noch einige Zeit andauern. Über Alternativen, Auswirkungen und Ausfälle hat die WP-Sportredaktion mit Pressesprecher Christoph Pehle und Schwimmsportleiterin Karin Kemper gesprochen.
Seit vielen, vielen Wochen ist wegen der Corona-Pandemie kein Schwimmsport möglich. Als Schwimmer ist man sehr aufs Training im Wasser angewiesen. Welche Alternativen gibt es überhaupt?
Karin Kemper: Wir treffen uns in Kleingruppen und arbeiten an unserer Koordination, Stabilität und Kraft. Schwimmer gelten nicht als die besten Läufer, aber wir drehen ein paar Runden, um die Grundausdauer einigermaßen aufrechtzuerhalten. Ein vollwertiger Ersatz für ein regelmäßiges Schwimmtraining ist dies aber natürlich nicht.
Morgen soll das „Nass“ wiedereröffnet werden. Ist das nicht ein Hoffnungsschimmer, dass sie dort bald trainieren könnten?
Kemper: Das wäre sicherlich wünschenswert, doch da müssen wir abwarten. Zunächst muss das „Nass“ seine Erfahrungen machen und schauen, inwieweit Hygienemaßnahmen umgesetzt werden können. Wir haben bereits telefoniert, aber es gilt zunächst, dass wir abwarten müssen.
Wie stehen Sie generell zur Entscheidung, dass die Freibäder in diesem Sommer nicht öffnen werden?
Kemper: Ich habe vollstes Verständnis für diese Entscheidung. Zum einen wäre die Saison unter normalen Umständen längst angefangen, die Auflagen sind hoch und die Kosten sicherlich auch. Es bleibt also abzuwarten, wie die ersten Wochen im „Nass“ laufen.
Welche Veranstaltungen sind bislang ausgefallen?Kemper: Puh, das sind eine Menge. Neben unserem Pfingstschwimmfest, das immer wieder ein großes Highlight für uns ist, fallen diverse andere Turniere und die Meisterschaften aus. Im Herbst haben wir ein Trainingslager für die erste Mannschaft in Slowenien geplant. Wir hoffen, dass wir dies wahrnehmen können. Dort werden wir jedoch viel Aufbauarbeit leisten müssen.
Apropos Aufbauarbeit: Welche Auswirkungen hat das monatelange „Trockenschwimmen“ denn auf die Athleten?
Kemper: Generell hilft so eine lange Pause niemanden. Doch gerade bei den jüngeren Schwimmern sehe ich Chancen, dass sie trotz der Pause Fortschritte machen - einfach schon deshalb, weil sie mitten im Wachstum sind und größer und stärker werden. Unsere „ausgewachsenen“ Schwimmer werden vermutlich mehr nachzuholen haben, sobald es zurück ins Wasser geht.
Etwas weniger leiden die Triathleten des SV Neptun Neheim unter den Einschränkungen. Wie können diese Sportler denn trainieren?
Christoph Pehle: Da Triathlon nicht nur aus Schwimmen, sondern auch aus Radfahren und Laufen besteht, sind die Trainingsmöglichkeiten nicht so stark eingeschränkt. Laufen und Radfahren war in den vergangenen Wochen und Monaten kein Problem und nun, mit den steigenden Temperaturen, lädt auch der Möhne- oder Sorpesee wieder zum Schwimmen ein. Ich kann mit meiner Gruppe also relativ gut trainieren.
Besteht noch die Hoffnung auf ein paar Triathlon-Wettkämpfe in diesem Jahr?Pehle: Da alle Großveranstaltungen in Nordrhein-Westfalen bis zum 31. August verboten worden sind und mit Ende des Sommers auch die Triathlon-Saison endet, rechnen wir nicht mit Wettkämpfen in dieser Saison. Das Jahr ist quasi durch, die Motivation bei unseren Sportlern aber dennoch hoch.