Hüsten. Der Hüstener Richard Keck erinnert sich an seine Zeit als Hüstener Stadionsprecher.

Er kennt sie alle, die guten und die schlechten Zeiten der Grün-Weißen. Von Sommer 1974 bis zur Saison 1988/89 war Richard Keck Stadionsprecher des damaligen SuS Hüsten 09 in der Verbands- und später dann in der Oberliga. „Diese glorreichen und erfolgreichen Zeiten werden wahrscheinlich nicht mehr wiederkommen, aber die Erinnerungen kann mir keiner nehmen“, sagt der 72-Jährige.

Auch interessant

Inzwischen ist aus dem SuS der SV Hüsten 09 (Fusion mit dem Hüstener SV) und aus der Ober- die Landesliga-Zugehörigkeit geworden, aber das Fußball-Herz von Richard Keck schlägt weiter für die Grün-Weißen. „Einmal 09er, immer 09er“, lautet sein Wahlspruch. Auch heute verfolgt er noch alle Heimspiele sowie zahlreiche Auswärtspartien der ersten Mannschaft.

Auch interessant

Im Schnitt mehr als 2000 Zuschauer

Für Hüsten spielten in den 1980-Jahren zahlreiche Bundesliga-Profis, unter anderem Burkhard Segler (Borussia Dortmund), Hubert Clute-Simon (Schalke 04), Theo Bücker aus Bestwig (Spieler Schalke 04 und später Trainer in Saudi Arabien) sowie Jupp Kaczor (VfL Bochum). Und einer der Trainer war damals Horst Bertram, Torwart-Legende von Borussia Dortmund. „Wir haben zu den Aushängeschildern in Fußball-Westfalen gehört und zu den Heimspielen kamen im Schnitt mehr als 2000 Zuschauer“, erinnert sich Richard Keck, der unter anderem auch Geschäftsführer der Jugendabteilung sowie Kassierer und 3. Vorsitzender der Grün-Weißen war. „Der Fußball hatte damals allerdings einen ganz anderen Stellenwert“, ergänzt der Anhänger von Bundesligist Borussia Dortmund, der selbst in keinem Verein Fußball gespielt hat. „Nachdem ich als Kind bei einem Fußballspiel zahlreiche Zähne verloren habe, hat mir meine Mutter das verboten. So war das früher“, erinnert sich Keck und schmunzelt.

Auch interessant

Vom Stadion ins Krankenhaus

Nicht vergessen wird Richard Keck auch das erste Heimspiel als Stadionsprecher im Stadion Große Wiese. Zuvor hatten die 09er in der Kampfbahn Hüsten Ost gespielt. Die Eröffnungspartie gegen den BV Brambauer fand am 21. August 1977 statt. 3200 Zuschauer verfolgten damals den 3:2-Sieg der Hüstener. „Und ich war einfach nur super nervös, denn ich saß auf heißen Kohlen“, berichtet Richard Keck im Rückblick. „Meine Frau Ulrike war schwanger und bereits im Krankenhaus. Ich habe immer wieder dort angerufen und bin dann irgendwann in der zweiten Halbzeit abgehauen. Es ging einfach nicht mehr.“ Und so fand am 21. August 1977 nicht nur das erste Oberliga-Punktspiel im Stadion Große Wiese statt, sondern ist auch der Geburtstag von Sohn Michael, der inzwischen im hessischen Usseln in der Nähe von Willingen wohnt.

Zahlreiche Aufgaben

Als Stadionsprecher hatte Richard Keck zahlreiche Aufgaben. „Damals gab es noch kein Internet und so musste ich für die Halbzeitergebnisse, die ich dann anschließend durchgegeben habe, bei allen anderen Oberliga-Vereinen anrufen. Hinzu kamen nach Spielende Nachfragen von Zeitungen, wer die Tore geschossen hat und wie der Spielverlauf war“, beschreibt Keck seine damalige Tätigkeit. „Es war eine schöne Zeit, die ich nicht missen möchte“, sagt der gelernte Industriekaufmann, der für die Neheimer Firma Steinau insgesamt 42 Jahre und zehn Monate tätig war, unter anderem als Leiter des Einkaufs. Heute hält sich Keck mit Gartenarbeit sowie Schwimmen fit – sofern nicht der SV Hüsten 09 spielt.