Hüsten. Jörg Fischer, neuer Trainer des Landesligisten SV Hüsten 09, spricht u.a. über die Corona-Zeit, die Vorbereitung, den Kader und die neue Saison.
„Der Name verpflichtet und zwar nicht nur wegen der Tradition. Der SV Hüsten 09 ist auch heute noch ein großer Verein und im gesamten Sauerland bekannt“, sagt Jörg Fischer, neuer Trainer des Fußball-Landesligisten und Nachfolger von Klaus Borschel.
Die Sauerlandsport-Redaktion hat mit dem neuen Chef-Coach, der sich mit seiner Mannschaft an diesem Freitag, 19. Juni, um 19 Uhr zu einer ersten Trainingseinheit am Stadion Große Wiese nach mehr als drei Monaten Corona-Pause trifft, unter anderem über die Pandemie, die Vorbereitung, die zahlreichen Gegentore in den vergangenen zwei Spielzeiten sowie den neuen Kader und die kommende Saison gesprochen.
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Guten Tag Herr Fischer. Was steht beim ersten Treffen auf dem Programm?
Jörg Fischer: In erster Linie freue ich mich darauf, die Jungs nach so langer Zeit wieder einmal zu sehen. Es wird eine Art Info-Veranstaltung werden. Es geht unter anderem um die Vorbereitung und die neue Saison. Natürlich werden die Spieler später dann auch noch ein wenig trainieren und gegen den Ball treten. Aber alles im Rahmen der Möglichkeiten.
Wann wollen Sie mit der Vorbereitung richtig beginnen?
Mein Plan ist der 2. Juli. Ob wir dann durchtrainieren, oder zwischendurch 14 Tage Pause machen werden, steht noch nicht fest. Dies hängt natürlich in erster Linie vom Starttermin der neuen Saison ab. In diesen Zeiten muss man einfach als Trainer und Spieler so flexibel wie möglich sein.
Was sind aktuell durch die Corona-Krise Ihre größten Probleme als Trainer einer Fußball-Mannschaft?
Es gibt zurzeit einfach immer noch mehr Fragen als Antworten. Ich kann zum Beispiel keine Freundschaftsspiele planen, weil keiner weiß, ab wann wieder Testspiele möglich sind. Auch der Saisonstart, die Größe der Staffel und die Anzahl der Absteiger ist weiter offen. Ich glaube, die neue Saison wird für alle Mannschaften eine große Herausforderung.
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Der SV Hüsten 09 hat zuletzt in der Landesliga 2 die Plätze neun (Saison 2019/2020) sowie zehn (Saison 2018/2019) belegt und dabei insgesamt 121 Gegentore kassiert. Werden Sie jetzt Beton anrühren oder weiter offensiven Fußball spielen lassen?
Es kommt immer auf auf die richtige Mischung an. Meine Philosophie ist, alle Spieler müssen nicht nur Tore erzielen, sondern auch verhindern können. In unseren Ligen kommt es bei den meisten Mannschaften nicht auf einen einzelnen Spieler, sondern das Kollektiv an. Natürlich werde ich die Arbeit gegen den Ball forcieren. Du brauchst als Mannschaft einfach eine gute Grundordnung und Stabilität. Die Mannschaft hatte zuletzt allerdings auch ein großes personelles Torhüterproblem. Aber das haben wir ja mit den Zugängen von Neil Feldmann vom FC Assinghausen/Wiemeringhausen/Wulmeringhausen und Bastian Horch vom SV Arnsberg 09 gelöst.
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Und wie lautet neben weniger Gegentoren das Saisonziel?
Ich habe das bislang bei meinen Mannschaften immer so gehalten, dass wir gemeinsam während der Vorbereitung ein Saisonziel festgelegt haben. So wird das auch mit der ersten Mannschaft des SV Hüsten 09 sein. Natürlich bin ich ambitioniert, aber auch realistisch. Von Platz fünf bis X ist alles möglich. Wir wollen uns in erster Linie weiter in der Liga etablieren.
Ist Ihre Kaderplanung für die kommende Saison abgeschlossen, oder kommt da noch der ein oder andere Spieler dazu?
Eigentlich steht der Kader, eventuell könnte noch ein Spieler aus der A-Kreisliga kommen. Insgesamt sehe ich uns gut aufgestellt für die neue Saison. Wir verfolgen in erster Linie weiter unseren Weg, und wollen junge, talentierte sowie gut ausgebildete Spieler in die Mannschaft einbauen.
Was haben Sie während der langen fußballfreien Zeit gemacht?
Ich bin unter anderem nach der Arbeit Fahrrad gefahren, gewandert oder habe einfach versucht, in dieser verrückten Corona-Zeit abzuschalten.
Aber für die Spieler haben Sie individuelle Trainingspläne ausgearbeitet - oder?
Nein. Jeder Spieler konnte für sich selbst entscheiden, wie er sich fit hält. Da habe ich einfach auf die Eigenverantwortung der Jungs gesetzt, denn denen ist doch zu Hause auch die Decke auf den Kopf gefallen. Jetzt geht es wieder los und da werden wir dann sehen, welcher Spieler wirklich etwas gemacht hat.
So sieht die Mannschaft aus
Zum Kader der ersten Mannschaft des SV Hüsten 09 gehören aktuell drei Torhüter und 21 Spieler. „An der Kadergröße kann sich aber durchaus noch etwas ändern“, sagt Trainer Jörg Fischer.
Der Fußball-Landesligist hat vor allem im Torhüterbereich nachgebessert und sich neu aufgestellt. Denn: In der aufgrund der Corona-Pandemie abgebrochenen vergangenen Spielzeit haben bei Punktspielen mit Kamil Mika sowie Philipp Eickelmann jeweils Feldspieler zwischen den Pfosten gestanden.
In der neuen Saison wird es nun einen Dreikampf zwischen Stammtorhüter Yannick Matthay sowie den Zugängen Bastian Horch (A-Ligist SV Arnsberg 09) und Neil Feldmann (Bezirksligist FC Assinghausen/Wiemeringhausen/Wulmeringhausen) geben. Außerdem ist Markus Schaden neuer Torwart-Trainer und damit Nachfolger von Sascha Zelder.
Marcel Kern spielt wieder in der Ersten
Verstärkt haben sich die Grün-Weißen zudem mit Rene Zweimann (A-Ligist SG Herdringen/Müschede), Jannik Schriek (Landesligist SV Hilbeck) sowie Mic Degner und Brandon-Lee Blawart (beide A-Junioren SV Westfalia Soest). Außerdem wird Stürmer Marcel Kern (mit 30 Treffern Torschützenkönig der A-Liga Arnsberg) wieder zum Kader stoßen. Auch Jan Lukas Hunecke rückt aus der Reserve auf.
Nicht mehr planen kann Hüsten mit Maximillian Mertin (zum Bezirksligisten TuS Sundern), Leandro Lampros (zum Bezirksligisten TuS Voßwinkel) und Doganay Oezdemir (zum Landesligisten SV Brilon). Zudem wird Kapitän Mark Winkler aus privaten und beruflichen Gründen kürzer treten.