Sauerland. Die westfälischen Leichtathleten sind zurück im Wettkampfmodus. Vor einem Meeting am 11. Juli empfinden die Sauerländer Sportler große Vorfreude.
Seine Gefühlslage kann und möchte Christoph Geist gar nicht verhehlen. „Ich freue mich schon sehr auf die Wettkämpfe in Dortmund. Seit ich sechs Jahre alt war, ist die Leichtathletik meine Sportart, und so war die Coronakrise ein schwerer Schlag. Bei mir kribbelt es vom Kopf bis zu den Zehenspitzen“, sagt der Hauptamtliche Trainer des LAC Veltins Hochsauerland.
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Der Grund für Geists positive Emotionen: Mit dem „#backontrack-Meeting“ in Dortmund kehren die westfälischen Leichtathleten am Samstag, 11. Juli, von 9 bis 23 Uhr in den Wettkampfbetrieb zurück. Mit dabei sind auch vier Athleten des LAC Veltins Hochsauerland – unter besonderen Bedingungen.
Im Dortmunder Stadion Rote Erde werden die Sauerländer Simon Fuß (Altersklasse M11), Tim Welschoff (M12), Jonas Dorenkamp (M13) und Eric Irmler (U18) an den Start gehen. 1035 Meldungen, 689 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus 147 Vereinen: Das Interesse ist groß, sich endlich wieder mit Konkurrenten aus anderen Klubs im Zuge von Wettkämpfen zu messen.
Das sind die Auflagen
Ausrichter LG Olympia (LGO) Dortmund mit Michael Adel, Vorsitzender der LGO, und seinem Team darf die Veranstaltung nur unter strengen Hygiene- und Sicherheitsauflagen durchführen. „Wir haben in den vergangenen Wochen in zahlreichen unserer Trainingsgruppen den Wunsch wahrgenommen, endlich wieder an Wettkämpfen teilnehmen zu können, und so freuen wir uns sehr, ihnen diesen Wunsch nun erfüllen zukönnen“, erklärt Adel.
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In der Vorbereitung des Meetings wurde unter anderem ein mehrseitiges Hygiene- und Infektionsschutzkonzept erarbeitet, das vorsieht, dass das Stadion Rote Erde am Veranstaltungstag in mehrere Zonen aufgeteilt wird, zu denen ausschließlich zu dem jeweiligen Zeitpunkt am Wettkampf beteiligte Athleten sowie Kampfrichter und Mitarbeiter Zugang haben werden. Somit sei sichergestellt, dass sich nie mehr als maximal 30 Personen gleichzeitig an einer Wettkampfanlage aufhielten. „Sicher wird das für alle, die Athleten und uns Trainer, erst mal gewöhnungsbedürftig, zumal man ja bis auf die Wettkämpfe auch den Mund-Nasen-Schutz tragen muss. Wir bekommen das aber hin“, ist sich Christoph Geist sicher.
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Der LAC-Coach wird das kleine Team aus dem Sauerland begleiten. Dass nicht mehr Athletinnen und Athleten gemeldet werden konnten, führt Geist vor allem auf einen recht profanen Grund zurück: die laufenden NRW-Sommerferien. „Das war letztlich ausschlaggebend. Die, die verfügbar waren, haben wir größtenteils am Start.“
Geist wirbt in der Krise für den Sport
Etwaige Sorgen oder Ängste von Eltern, die ihren sportlichen Nachwuchs aufgrund der Coronakrise womöglich noch nicht wieder in den Wettkampfbetrieb schicken wollten, habe er nicht vernommen. „Aus meiner Sicht ist so ein Meeting ein gesitteteres Miteinander als im Alltag. In der Schule, beim Einkaufen oder im Bus – das sind ja viel bedenklichere Situationen als bei uns beim Sport. Ich sehe da Nullkommanull Risiko“, so der LAC-Coach.
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Bestandteil der Reisegruppe in die Westfalenmetropole wird aus der erweiterten Spitzenriege des LAC Veltins Eric Irmler sein. Der 17-Jährige, den Christoph Geist trainiert, reist mit starken Bestzeiten über 100 Meter (11,30 Sekunden) und 200 Meter (23,19 Sekunden) an. Der Sprinter des TV Schmallenberg ist neben Oliver Ollesch, Melanie Struwe und Sven Hültenschmidt „sicherlich einer unserer hoffnungsvollsten Sportler“, betont Christoph Geist.
Den Zeitverlust aller LAC-Sportler von etwa zwei Monaten – anstatt Anfang Mai beginnt die Saison wegen der Pandemie nun erst Anfang Juli – schätzt der Trainer als „noch überschaubar“ ein. Jetzt sei nicht nur ein Wiederhineinfinden in den Wettkampfalltag, sondern durchaus ein Start mit damit verbundenem Leistungsgedanken möglich.
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Und wer weiß – womöglich darf Christoph Geist nicht nur jetzt Vorfreude empfinden, sondern am Samstag vor Ort kräftig mitjubeln.