Sauerland. Werden in der kommenden Saison in der Fußball-A-Kreisliga West alle Mannschaften mit einem Logo gegen Rassismus auf dem Trikot auflaufen?
Der Kampf gegen Rassismus nimmt im Sauerland weiter an Fahrt auf. Neben dem SSV Meschede, dessen Spieler Moises Ngombo in der vergangenen Spielzeit mehrfach bei Auswärtsspielen in der A-Liga West von Zuschauern als „Bananenpflücker, Schwarzfuß und Mohrenkopf“ beleidigt worden war, könnten sich auch andere Klubs aus der Liga ein Trikot-Logo gegen Rassismus vorstellen.
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Ledda: Gab fremdenfeindliche Sprüche
„Ich finde die Idee gut und könnte mir so ein Logo für die ganze A-Liga vorstellen“, sagt Enrio Ledda, Trainer des FC Fleckenberg/Grafschaft. „Wir würden damit im Kollektiv ein Zeichen gegen Rassismus setzen“. Denn: Auch bei Spielen des FC Fleckenberg/Grafschaft hat es nach Auskunft von Ledda in der Vergangenheit den einen oder anderen fremdenfeindlichen Spruch gegeben. „So etwas kommt halt immer mal vor“, berichtet der 40-Jährige, der mit seiner Mannschaft am 27. Juli mit der Saisonvorbereitung beginnen will. „Voraussetzung ist, die neue Spielzeit beginnt Anfang September. Ansonsten starten wir natürlich später“, teilt Ledda mit.
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Pilgram: Großartige Idee
Auch beim Stadtrivalen FC Remblinghausen ist man von der Aktion des SSV Meschede und dem Trikot-Logo gegen Rassismus begeistert. „Wir unterstützen die Aktion zu 100 Prozent“, teilte der Verein auf seiner Facebookseite „Wildsauelf“ mit. „Wir unterstützen natürlich den Kampf gegen Rassismus“, sagt Michael Halberstadt, Sportlicher Leiter des FC Remblinghausen. „Wir werden am Mittwoch in unserer Vorstandssitzung über dieses Thema sprechen“, ergänzt Vereinschef Ernst Halberstadt.
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Als „großartige Aktion“ bezeichnet Robert Pilgram, Trainer der SG Berge/Calle-Wallen, die Idee des SSV Meschede. „So etwas wäre natürlich ganz toll, wenn demnächst alle Vereine aus der A-Liga West ein Logo gegen Rassismus auf dem Trikot tragen würden“, sagt Pilgram. „Ich würde mich dafür sofort bei unserem Vorstand einsetzen.“
Hinter der Aktion steht auch der TV Fredeburg, der in der abgebrochenen Corona-Saison den dritten Platz hinter Bezirksliga-Aufsteiger SG Bödefeld/Henne-Rartal sowie dem FC Fatih Türkgücü Meschede belegte und damit einen Platz vor dem SSV Meschede landete. „Ich war sehr überrascht, als ich von den Beleidigungen gegenüber Moises Ngombo gehört habe“, sagt Julian Steringer, Trainer des TV Fredeburg. Der 29-Jährige, der nach einem Bandscheibenvorfall seine Laufbahn als Torhüter vorzeitig beenden musste, findet die Aktion des SSV Meschede „eine gute Sache“. „Ich stehe, sollte die Sache umsetzbar sein, voll dahinter“, teilt Steringer mit. Der TV Fredeburg wird auch während der Sommerferien weiter auf freiwilliger Basis zwei Mal die Woche trainieren. Steringer: „Ende Juli beginnen wir dann mit der richtigen Vorbereitung.“
SSV arbeitet an der Umsetzung
Beim SSV Meschede ist über das Trikot-Logo noch einmal intensiv am vergangenen Freitag mit der Mannschaft beim Training gesprochen worden. „Wir arbeiten an der Umsetzung“, teilt Lars Rathke mit, der gemeinsam mit Ünal Görgün Trainer der ersten Mannschaft ist. „Wir als Verein wollen auf jeden Fall ein Zeichen setzen.“