Sauerland. Der SSV Meschede will im Kampf gegen Rassismus Flagge zeigen. Wie geht es jetzt mit dem Trikot-Logo weiter?

Vom Fußballkreis Hochsauerlandkreis gibt es vorab schon einmal grünes Licht. Sollte sich der SSV Meschede in der kommenden Saison mit einem Logo auf dem Trikot im Kampf gegen Rassismus einsetzen, würde der Kreisvorstand, der das Emblem genehmigen müsste, zustimmen. „Von uns aus gibt es keine Bedenken“, sagt Kreischef Michael Schütte. „Warum sollen wir das nicht genehmigen?“

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Hintergrund: Moises Ngombo, 20-jähriger Fußballer des SSV Meschede, war in der vergangenen Spielzeit mehrmals bei Auswärtsspielen von Zuschauern als „Bananenpflücker, Schwarzfuß oder Mohrenkopf“ rassistisch beleidigt worden. Daraufhin kam der Verein aus der Kreisstadt auf den Einfall mit dem Logo.

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Idee bekommt Konturen

Und die Idee bekommt Konturen. Lars Rathke, gemeinsam mit Ünal Görgün, Trainer des SSV Meschede, denkt bereits darüber nach, wo der Verein das Emblem erstellen lassen könnte. „Ich würde den Sport Point in Brilon vorschlagen“, sagt der 59-jährige Rathke und fügt hinzu: „Michael Dornow, den Inhaber, kenne ich als Spieler und Trainer. Ich glaube, bei ihm wären wir an der richtigen Adresse und die Sache in guten Händen.“

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Mit dem geplanten Logo des SSV Meschede allein ist es aber nicht getan. Dadurch würde zwar in der kommenden Saison in der Fußball-A-Liga West auf das Thema Rassismus aufmerksam gemacht, trotzdem muss auch auf dem Platz selbst viel konsequenter dagegen vorgegangen werden. Auf Nachfrage der Sauerland-Sportredaktion teilt Stefan Vollmer, Vorsitzender des Kreisschiedsrichter-Ausschusses im Kreis HSK, mit, in der aufgrund der Corona-Pandemie abgebrochenen Saison 2019/2020 habe es keine rassischtischen Vorfälle gegeben. „Sonst wäre es durch den jeweiligen Schiedsrichter im Spielbericht vermerkt gewesen“, erklärt Vollmer. „Und dann hätten wir auch ein Sportgerichtsverfahren eingeleitet.“ Wie Vollmer weiter berichtet, werden die Schiedsrichter bei den Lehrtagungen regelmäßig darauf hingewiesen, jegliche Art von rassischtischen Vorfällen im Spielbetrieb einzutragen. „Ich bin ja selbst noch als Schiedsrichter bei 40 bis 50 Spielen in der Saison im Einsatz, aber auch da sind weder von Spielern noch von den Zuschauern solche Worte gefallen.“

Zwei Spielabbrüche

Auch im Kreis Arnsberg hat es nach Auskunft von Michael Ternes, Vorsitzender des Kreisfußball-Ausschusses, in der Spielzeit 2019/2020 keine rassistischen Beleidigungen gegeben. „Es gab zwar zwei Spielabbrüche, aber die hatten nichts mit Rassismus zu tun“, betont Ternes und findet die Idee des SSV Meschede mit dem Logo gut. „In der heutigen Zeit ist jede Aktion im Kampf gegen Rassismus wichtig“, unterstreicht Termes und ergänzt: „Noch besser wäre es natürlich, wenn man so ein Emblem erst gar nicht brauchen würde.“