Sundern. Die Handballer des HV Sundern sind zurück im Training. Das Konzept des Vereins – und welche Erfahrungen die Spieler und Trainer derzeit machen.

Der Auftakt ist gelungen: Die Handballer des HV Sundern haben am Mittwochabend, 27. Mai, ihren Trainingsbetrieb wieder aufgenommen. Unter strengen Auflagen und mit großer Achtsam- und Behutsamkeit versammelten sich die erste Herrenmannschaft (Bezirksliga) und die „Zweite“ der Frauen (Kreisliga), um unter ungewöhnlichen Bedingungen bereits in eine Art verfrühte Saisonvorbereitung zu starten. Trainiert wurde dabei allerdings zunächst draußen.

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Das hatte einen ganz handfesten Grund: Etwa 20 Grad Celsius und Sonne luden einfach dazu ein, das gute Wetter zu nutzen, wie Geschäftsführerin Sarah Bittern bestätigte. „Natürlich wollten wir aber auch das Risiko von Infektionen weiter minimieren, und da hilft es einfach auch, draußen an der frischen Luft zu sein“, erklärte sie.

Handball: Was alles umgesetzt werden muss

Schriftliche Einwilligungen des ausgearbeiteten Leitfadens und Hygienekonzeptes, Mund- und Nasenschutz bis zum Eintreffen am Trainingsort, Beachtung der Abstandsregeln, kontaktfreie Einheiten mit einer beschränkten Personenzahl in den verschiedenen Trainingsgruppen, keine Verwendung von Trillerpfeifen, Desinfektionen – auch der mitgebrachten Bälle – und kein Duschen: Es gab viele Vorgaben, die sich der HVS selbst auferlegt hatte. Dazu kam auch ein kleiner, besonderer Kniff: Alle Teilnehmer erhielten eigene Reifen, in denen sie ihr ganz persönliches Trainingsmaterial wie einen Ball, ein Getränk und Handtuch legten.

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Während die zweite Frauenmannschaft auf dem Outdoorplatz aktiv war, versammelte sich die „Erste“ der Herren auf dem Sportplatz. „Alfred hat die Jungs gleich mal richtig lang gemacht. Einen Ball werden sie glaub ich so schnell nicht sehen“, zeigte sich Sarah Bittern beeindruckt vom offiziellen Start des neuen Trainers Alfred Klein, der, wie berichtet, Frank Schaden beerbt hat. Die ehemalige Torfrau, die mit dem HV Sundern zwei Mal in die Landesliga aufgestiegen war, registrierte eine große Zufriedenheit darüber, dass nun endlich wieder gemeinsam Sport getrieben werden kann. „Alle haben sich gefreut, dass es endlich wieder losgehen kann. Der Sport gehört für viele eben einfach in den normalen Rhythmus einer Woche. Alle haben sich gut an die Regeln und Maßnahmen gehalten“, sagte sie.

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Einverstanden zeigte sich ebenso Alfred Klein: „Ich finde es gut, dass es wieder losgeht! Wir haben viel Arbeit vor uns und nach der langen Pause ist es gut, dass man jetzt wieder langsam in einen Rhythmus kommen kann.“ Georg Meyer, der die zweite Frauenmannschaft in der Kreisliga coacht, pflichtete seinem neuen Kollegen bei: „Ich finde es gut, dass man wieder ein bisschen etwas machen kann. Dies ist auch besonders wichtig für den Zusammenhalt im Team.“

HV Sundern sendet ein Zeichen an die Mitglieder

Geschäftsführerin Sarah Bittern bekräftigte, dass der HV Sundern mit seinem Re-Start in den Trainingsbetrieb keineswegs „vorpreschen“ wollte. „Für uns im Vorstand waren es zuletzt drei knackige Wochen, in denen wir uns viele Gedanken gemacht und die Konzepte erstellt haben. Unsere Mitglieder sind uns treu geblieben. Uns war wichtig, dass sie sehen: Der Vorstand ist auch jetzt präsent, kümmert sich und will diese Krise nicht einfach aussitzen“, betonte die 37-Jährige.

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Der Verein habe ebenso Glück gehabt, dass die Dreifachturnhalle des Schulzentrums Sundern bereits geöffnet habe, anders als andere Hallen, die auch sportliche Konkurrenten des HVS nutzen. Der Drei-Stufen-Plan des HVS in der Coronakrise besagt unter anderem, dass die erste Frauenmannschaft (Landesliga) wieder in zwei Wochen in das Training einsteigt und vor allem, dass aus den Erfahrungen, die die Seniorenmannschaften jetzt sammeln, gelernt werden soll. Sarah Bittern: „Spieler und Trainer können dann Ratschläge geben, mit deren Hilfe wir unsere Konzepte auch laufend aktualisieren wollen. Das ist dann besonders hilfreich, wenn unsere Jugendmannschaften wieder trainieren.“

Einen Alleinanspruch auf die seitens des HV Sundern entwickelten und nun in der Praxis mit Erfolg erprobten Konzepte hege der Verein natürlich nicht, betonte Sarah Bittern. So habe sich der HVS bereits unter anderem mit Ute Schlecht, Vorsitzende des Ruderclubs Sorpesee, über Inhalte ausgetauscht, ebenso mit dem Stadtsportverband Sundern und weiteren heimischen Vereinen. „Die Gesundheit unser Mitglieder und aller Sportler steht weiterhin über allem“, sagte Sarah Bittern, „das wird immer unser oberstes Gebot sein.“