Arnsberg-Bruchhausen. Er zockt selbst seit 22 Jahren die Fußballsimulation Fifa – jetzt will Tim Kuhlmann Schützling Alina Lenze zum Erfolg beim Konsolencup verhelfen.

Wurde ihr eine Feier zum Verhängnis? Dass Alina Lenze nun ihre Ausbildung zur Kauffrau für Büromanagement erfolgreich beendete und im Anschluss natürlich ordentlich feierte, gönnte Tim Kuhlmann, Lenzes Fußballtrainer, seiner Spielerin. Dass die 22-Jährige aber tags darauf ihr zweites Spiel beim 1. Konsolencup dieser Zeitung im HSK sang- und klanglos 0:6 verlor, führt Kuhlmann, selbst erfahrener Spieler der Fußballsimulation, mit darauf zurück.

Die Analyse des 34-Jährigen fällt daher deutlich aus. „Alina hatte in diesem Spiel keine Chance – aber sie hatte auch keine gute Spielvorbereitung, weil sie zu viel gefeiert hat. Da muss man natürlich Prioritäten setzen!“, sagt Tim Kuhlmann und lacht. Seit 22 Jahren zockt er selbst die Fifa-Serie, seit der Ausgabe im Jahr 1998 – und damit ebenso lang, wie Alina Lenze alt ist. „Vor dem Turnier hat mich ,Kuhli’ gefragt, ob ich Lust habe mitzuspielen. Ich fand’ das war eine coole Idee, habe zugestimmt und danach haben wir oft gegeneinander gespielt, um zu trainieren“, erzählt Lenze.

Darum schaltet Arnsberger die Playstation aus

Diese Einheiten seien rasch ganz anders verlaufen, als er erwartet hatte, gibt Tim Kuhlmann unumwunden zu: „Ich dachte mir, dass ich Alina gewinnen lasse, damit sie nicht demotiviert ist. Sie war aber richtig gut und hat mich meistens geschlagen, so dass ich relativ bald aus Ärger und Frust meine Playstation ausgeschaltet habe.“

Gleichwohl helfen Lenze die vielen Tipps ihres Ratgebers, Kritikers und Motivators weiter, sagt sie. In ihrer Wohnung hat sie sich eine gemütliche Zockerecke eingerichtet und bislang beim ersten Konsolencup dieser Zeitung im HSK durchaus eine gute Figur abgegeben.

Zwar kassierte Alina Lenze mit ihrem FC Barcelona sowohl beim 2:4 gegen Asif Hummatov und Paris St. Germain als auch beim 0:6 gegen Marvin Aufterbeck und Juventus Turin (bei Fifa 20: Piemonte Calcio) eine Niederlage. „Aber vor allem im ersten Spiel war sie nah dran an einem Punkt. Vor dem Livestream habe ich total mitgefiebert und mich geärgert, als sie noch das 2:4 kassiert hat. Aber das ist eben typisch Fifa“, so Kuhlmann. Er sieht zudem durchaus Parallelen zum „echten“ Fußball draußen.

Wenn der Mannschaftschat explodiert

Mit null Punkten aus zwei Partien steht bereits vor dem Abschluss der Gruppenphase fest, dass Alina Lenze sich nicht für das Viertelfinale qualifizieren wird. Die Laune verhageln lässt sich Lenze, die nach ihrer Ausbildung nun direkt eine Festanstellung in einem Unternehmen in Arnsberg-Herdringen erhalten hat, dadurch aber mitnichten. „Mir war von Anfang an bewusst, dass ich wohl nur die drei Gruppenspiele haben werde. Viel Spaß habe ich aber trotzdem“, betont sie.

Aus der Partie gegen Favorit Marcel Osebold, Fußballer des SuS Westenfeld, der mit Tottenham Hotspur antritt, würde Alina Lenze gerne noch etwas Zählbares mitnehmen. Das würde auch ihre Mitspielerinnen der SG Bruchhausen/Niedereimer mächtig glücklich machen. „Wenn Alina spielt und ihre Partie dann auch noch im Livestream bei Twitch übertragen wird, explodiert unser Mannschaftschat bei WhatsApp“, verrät Tim Kuhlmann. „Es ist super, dass auch die Mädels mich so unterstützen“, sagt Alina Lenze, die großer Fan von Erstligist Borussia Dortmund ist.

Tim Kuhlmann hat einen Ratschlag an seinen Schützling: „Alina muss jetzt bei Fifa dreckig spielen. Jede Wiederholung anschauen, jeden Torjubel laufen lassen, alle Auszeiten mitnehmen. Das könnte ihren Gegner aus dem Konzept bringen.“ Eben ganz der Coach.

Der erste Sieg einer Frau beim Konsolencup

Mit zwei Partien fand der zweite Spieltag des 1. Konsolencups dieser Zeitung im HSK am Montag, 18. Mai, ein abwechslungsreiches Ende.

Im Duell der bis dato punktlosen Spieler Timo Bange (SV Brilon) und Philipp Pöhlke (TC Meschede) kam es in Gruppe B zu einem Stadtduell: Pöhlke bezwang mit Manchester City Banges Manchester United 5:2. „Nach dem 0:2-Rückstand kam ich gut rein“, so Pöhlke.

Chiara Kamitter, neben Lenze zweite Frau im Feld, feierte den ersten Sieg einer weiblichen Zockerin beim Konsolencup. Sie bezwang Wintersportler Lenard Kersting 5:2.

So geht’s jetzt weiter im Turnier

Mit acht weiteren Begegnungen findet die Gruppenphase des ersten Konsolencups dieser Zeitung mit dem dritten und letzten Spieltag jetzt ein Ende. Die Sportlerinnen und Sportler können ihre Partien heute, morgen oder am Donnerstag, 21. Mai, austragen.

Dieses Turnier steht nicht mit Electronic Arts INC. oder seinen Lizenzgebern in Verbindung und wird nicht von diesen unterstützt.