Meschede. Dominik Beule ist 23 Jahre alt und musste seine Laufbahn als aktiver Fußballer beenden. Warum das ein Schock für ihn war und was er jetzt tut.
„Der Fußball war immer ein wichtiger Teil meines Lebens. Das Gefühl, einer Mannschaft anzugehören, fehlt mir sehr“, sagt Dominik Beule und ist voller Wehmut. Doch was im ersten Moment so klingt, als würde ein Kicker des älteres Fußball-Semesters auf seine womöglich jahrzehntelange aktive Laufbahn zurückblicken, ist ein Trugschluss. Dominik Beule ist erst 23 Jahre jung. Der Mescheder musste notgedrungen seine Fußballschuhe an den Nagel hängen – verletzungsbedingt.
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Eine schwere chronische Hüftfehlstellung bremste den zuletzt für den Bezirksligisten TuRa Freienohl spielenden Abwehrrecken vorzeitig aus – das frühe Ende einer 17-jährigen Amateur-Karriere von der Kreisliga der Junioren bis zur Senioren-Westfalenliga.
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Es ist noch nicht langer her, dass sich Dominik Beule beinahe jeden Tag auf dem Fußballplatz tummelte. Die Leidenschaft für das Fußballspielen entdeckte er früh. Im Alter von fünf Jahren läutete Beule bei den Junioren des SSV Meschede seine Laufbahn als Fußballspieler ein. Doch sein Talent ebnete ihm schnell den Weg, um in höheren Ligen sein Können unter Beweis zu stellen. Es folgte rasch ein persönlicher fußballerischer Aufstieg von der Kreis- in die Landesliga.
Fußballerischer Höhepunkt Westfalenliga
In der C-Jugend wechselte Beule erst zum SV Schmallenberg/Fredeburg, wo er ein Jahr spielte und anschließend zum SC Neheim ging. Hier erlebte Dominik Beule lange Zeit wahre Sternstunden. Zwei Jahre kickte er für die B- sowie A-Junioren und avancierte für die beiden Landesliga-Teams zu einem absoluten Leistungsträger.
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Grund genug also, um dann den nächsten Karriereschritt in Angriff zu nehmen: Es folgte der Wechsel in die Westfalenliga-Senioren-Mannschaft des SC Neheim. Doch mehr als 20 Einsätze kamen für den Youngster bei den im Hochsauerlandkreis höchstklassig spielenden Team von Coach Alex Bruchhage nicht heraus.
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Nicht aber, weil es Beule etwa an technischen und konditionellen Voraussetzungen für das Spielen auf Westfalenliganiveau fehlte, sondern, weil seine immer stärker werden Hüftprobleme keine entsprechenden Höchstleistungen mehr zuließen. Seit der B-Jugendzeit, so Beule, haben ihn immer wieder teils heftige Schmerzattacken geplagt. „Auf dem Niveau musste ich natürlich immer Vollgas geben. Dass sämtliche Gelenke starken Belastungen ausgesetzt sind, ist da normal. Aber auf mich wirkten sich diese sehr negativ aus“, erklärt er.
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Nach mehrfachen Verletzungspausen und nicht zielführenden physiotherapeutischen Anwendungen brachten letztlich die darauffolgenden Untersuchungen bei einem Facharzt für Orthopädie die ersehnte Klarheit, doch leider auch eine traurige Gewissheit. Die Diagnose: irreversible Dysplasie, sprich eine dauerhafte Fehlstellung seiner beiden Hüftgelenke.
So läuft Beules letztes Ligaspiel
Beules Hüftgelenksfehlstellung ist angeboren und hat sich im Laufe der Wachstumsphasen seines Körpers zu einer chronischen Erkrankung entwickelt. „Mein damaliger Kinderarzt hat die Erkrankung nicht erkannt. Wäre ich von klein auf behandelt worden, dann könnte ich jetzt ein ganz normales Sportlerleben führen und würde immer noch Fußball spielen“, betont er.
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Die Diagnose – sie war ein Schock für Beule. Obgleich ihm die Ärzte zunächst grünes Licht gaben und einer Fortsetzung seiner fußballerischen Aktivität – unter Einhaltung einer verminderten körperlichen Belastung – zustimmten.
Erfolgversprechend blieb dieser Ansatz indes nicht. Obwohl Dominik Beule mit einem in der Winterpause der Saison 2017/18 vollzogenen Wechsel zu Fußball-Bezirksligist TuRa Freienohl seinen Aufwand herunterschraubte, brachte dies keine erhoffte Besserung. Auch während seiner einjährigen Spielzeit in Freienohl musste Dominik Beule immer wieder Verletzungspausen einlegen.
In der Winterpause der Saison 2018/19 folgte dann sein Entschluss: Dominik Beule beendete seine Karriere als Aktiver. Sein letztes Spiel, ein 1:3 mit TuRa Freienohl gegen den TuS Langenholthausen, hatte es noch mal in sich gehabt. Drei TuRa-Spieler flogen vom Platz – auch Beule. Heute, im Rückblick, schmunzelt der Youngster: „Ich habe trotzdem jeden Moment genossen. Die Zuschauer applaudierten mir zu und meine Mannschaftskameraden sowie der Vorstand haben sich ebenfalls bedankt.“
Sportliche Alternativen
Nach seinem Karriereende beschränkt sich Dominik Beules Freizeitaktivität seither auf moderates Radfahren und das Schwimmen.
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Doch ins komplette fußballerische „Abseits“ hat sich Dominik Beule nicht gestellt: Seit dem Saisonstart im vergangenen Sommer bekleidet er das Amt des Co-Trainers bei Freienohls Bezirksliga-Kickern und steht neben Chefcoach Freddy Quebbemann an der Seitenlinie. Zusätzlich engagiert sich der 23-jährige Mescheder als Juniorencoach und trainiert die E-Jugend.
Auch einen Trainerschein möchte Beule in nächster Zeit machen und sich langfristig in der heimischen Fußballszene als Juniorencoach etablieren. Wen wundert’s, schließlich bedeutet ihm persönlich die Sportart Fußball sehr viel. „Mein Herz wird immer für den Fußball schlagen. Auch wenn man als Aktiver aufhört, geht man nie so ganz“, erklärt er. Ein Beleg dafür, welche beispielhafte Erfolgsgeschichte Dominik Beule und der Fußball gemeinsam schreiben – geradezu eine unendliche.