Leverkusen/Meschede. Mehr als neun Monate lang war sie außer Gefecht gesetzt – jetzt greift die Mescheder Profifußballerin Frederike Kempe wieder voll an. Ihre Ziele.

Ihre Leidenszeit ist endlich vorbei: Nachdem sie ein Dreivierteljahr lang mit einer schweren Knieverletzung ausgefallen war, mischt Profifußballerin Frederike Kempe aus Meschede jetzt in der Vorbereitung von Erstligist Bayer 04 Leverkusen wieder voll mit. Im Gespräch mit dieser Zeitung erzählt die 22-Jährige von Höhen und Tiefen während ihrer langen Rehaphase und verrät, was jetzt ihre vordringlichen Ziele sind.

Frederike Kempe, wenn Sie auf die Rehazeit blicken: Was waren gute und was weniger gute Momente?


Frederike Kempe: Ich muss sagen, dass ich viele gute Momente hatte, weil ich das Glück hatte, dass es stetig bergauf ging und ich im Großen und Ganzen keine Rückschläge hatte. Mir ist es jedoch sehr schwer gefallen, geduldig zu bleiben, insbesondere zum Ende der Rehazeit, als ich bereits wieder mit der Mannschaft trainieren durfte. Dort habe ich gemerkt, dass es trotzdem noch eine ganze Zeit dauert, bis man wieder da ist, wo man mal war.

Wie schafft man es, sich in so einer Rehazeit immer wieder zu motivieren? Haben Ihnen Familie und Freunde dabei geholfen?


Es gab sicher Tage, an denen ich keine Lust mehr auf die Reha hatte. Das kam aber relativ selten vor! Ich habe versucht mein Ziel, wieder auf dem Platz zu stehen und zu spielen, nicht aus den Augen zu verlieren. Ich habe mich bei jedem kleinen erreichten Schritt gefreut. Positives Denken hilft ungemein. Dabei haben mich meine Familie und Freunde auch sehr unterstützt. Sie haben mir gut zugeredet und mir den Glauben geschenkt, dass ich es schaffen werde.

Sie sind eine von mehreren zuvor verletzten Rückkehrerinnen im Team. Hilft man sich gegenseitig?

Definitiv! Wir haben miteinander gelitten und uns genauso für jeden einzelnen gefreut, wenn es positive Nachrichten und Erlebnisse gab.

Der Kreuzbandriss war Ihre erste Verletzung – und dann gleich so eine schwere. Wie fühlen sich nun die Belastungen in der kürzlich gestarteten Vorbereitung an?


Nach den ersten Trainingseinheiten bin ich total zufrieden. Ich fühle mich körperlich gut und konnte bis jetzt jede Trainingseinheit mitmachen. Sicherlich fehlt in der einen oder anderen Situation noch die Routine, aber umso mehr ich trainiere, desto besser wird es.

Baut Coach Achim Feifel auf Sie?

Darüber mache ich mir momentan noch keine Gedanken. Ich versuche mich im Training bestmöglich zu zeigen und bin froh, wieder zurück auf dem Platz zu sein.

Bayer Leverkusen ist derzeit Neunter mit sechs Punkten Vorsprung auf die Abstiegszone. Was erhoffen Sie sich von der Restsaison?


Ich hoffe, dass wir mehr Konstanz in unsere Leistung bekommen. Wir haben in der Hinrunde einige Spiele überraschend gewonnen, andererseits haben wir die Spiele gegen unsere direkten Konkurrenten 1. FC Köln und MSV Duisburg verloren. Das darf uns in der Rückrunde nicht passieren. Wir wollen uns schnellstmöglich von den unteren Tabellenplätzen absetzen, um den Klassenerhalt festzumachen. Langfristig möchten wir uns im Mittelfeld etablieren. Für mich persönlich wünsche ich mir zu aller erst Gesundheit und möglichst viel Spielzeit.