Arnsberg. „In Arnsberg daheim“ heißt die neue Vereinshymne des SV Arnsberg 09. Wie die Idee zum Lied entstand – und wie es schon viele Menschen verzückt.

„In Arnsberg daheim, wir sind dein Verein. Nichts und niemand kann uns zerstreuen – SV Arnsberg 09!“ Eine markantere Liebesbotschaft an den eigenen Klub und an den Heimatort haben die Fußballer des SV Arnsberg 09 noch nie zuvor so deutlich und offen bekundet. Denn seit einigen Wochen dreht sich beim 476 Mitglieder starken Traditionsverein aus der Regierungsstadt viel um ein Lied, das die Herzen der 09er höherschlagen lässt – die neue Vereinshymne.

Reaktionen auf die Hymne

In der Hochzeit der Digitalisierung ein wenig nostalgisch zu werden, kann ja nicht schaden. Ganz im Gegenteil: „Man spürt, dass ein neuer Ruck durch unseren Verein gegangen ist. Die Leute identifizieren sich plötzlich viel intensiver mit dem SV Arnsberg 09 und mit ihrer Heimat. Ein größerer Zusammenhalt unter den Mitgliedern ist erkennbar. Das hier ist nicht nur ein Song für den Verein, sondern für die ganze Stadt“, erklärt 09-Geschäftsführer Benno Schreier.

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Kaum gesagt, ruft der 23-Jährige auf seinem Smartphone die insgesamt 3:51 Minuten lange Vereinshymne in Textform auf. Es wird klar: Nostalgie und moderne Technik können gut miteinander kombiniert werden. „Etliche Leute haben die Hymne schon als Klingelton auf ihrem Mobiltelefon. Sie kommt einfach super an“, fügt er stolz hinzu.

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Nicht nur in der „Eichholz-Arena“ – der Spielstätte der 09-Fußballer – wird in der kommenden Rückrunde die Hymne für die Sportplatzbesucher abgespielt. Bereits jetzt schon kann auf zwei Plattformen im Internet (Spotify und Amazon Music) das Lied von Jedermann heruntergeladen und angehört werden. Aber wie genau ist es dazu gekommen, dass ausgerechnet der SV Arnsberg 09 eine derartige Hymne ins Leben rief? Und welche Personen stecken hinter dieser Idee?

Wie das Lied entsteht

Ein besonderes sportliches Ereignis am ersten Juni-Wochenende des vergangenen Jahres war der Auslöser für die Entstehung des Liedes. Genauer gesagt war es der letzte Saisonspieltag der zweiten Herren-Mannschaft. Damals, am 2. Juni 2019, gelang der 09-Reserve als Tabellenzweiter der unerwartete Aufstieg in die Kreisliga B. „Das war ein toller Nachmittag. Durch einen Patzer des direkten Konkurrenten SSV Küntrop II rückte unser Team plötzlich vom dritten auf den zweiten Platz vor und sicherte sich so den überglücklichen Sprung in die höhere Spielklasse. Sie können sich gar nicht vorstellen, was nach Spielschluss auf dem Platz alles los war. Bis Mitternacht haben die Jungs diesen Erfolg gefeiert“, erzählt Benno Schreier und lacht.

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Noch von der großen Euphorie getragen, hatten schließlich die beiden in der Nacht nach Hause torkelnden Spieler Christopher „Topher“ Kurth und Marcel „Marcio“ Kerstin eine schlichte und doch geniale Idee. „Wie brauchen eine neue Hymne für unseren Verein!“, sagten sie sich.

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Gesagt, getan: Bereits wenige Tage nach dem Aufstiegsspektakel machten sich die beiden Fußballer erste Gedanken und begaben sich auf die Suche nach einem Partner, der für sie die im Klub gesammelten Ideen für den Inhalt des Liedtextes in einen Song umsetzen konnte. Diesen fanden die 09-Akteure schließlich mit Benedikt Peters, einem aus Brunskappel stammenden Songwriter, der mittlerweile in Österreich beheimatet ist. Und schon bald war es dann so weit: Die Hymne mit dem lokalpatriotisch klingenden Titel „In Arnsberg daheim“ wurde fertiggestellt. „So ein Song motiviert natürlich alle gehörig. Und auch von der Bevölkerung haben wir bereits viel positives Feedback bekommen. Da kann man doch nur sagen: Alles richtig gemacht. Als Verein muss man sich nach außen hin öffnen, um mehr Akzeptanz zu erfahren. Und genau die bekommen wir“, betont Benno Schreier.

Im Internet äußerst aktiv

Sehr aktiv zeigt sich der SV Arnsberg 09 darüber hinaus in den sozialen Netzwerken, um mehr Aufmerksamkeit in der breiten Öffentlichkeit zu generieren. Dazu bedient sich der Verein sogenannter GIFs, sprich eines Grafikformat für Fotos, die ins Netz gestellt werden. Konkret handelt es sich dabei um aufgenommene Fotos von 09-Spielern, die eine lustige Aktion vor der Kamera vorführen – beispielsweise wird ein Bierkasten in die Luft gestemmt.

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Die Bilder werden dann auf Instagram veröffentlicht und mit anderen Nutzern geteilt. 45 derartiger GIFs hat der SV Arnsberg 09 mittlerweile im Internet positioniert und eine überwältigende Klickzahl erreicht. „Jetzt haben wir sogar die Eine-Millionen-Marke geknackt. Das ist der absolute Wahnsinn. In Nordrhein-Westfalen haben wir damit ein buchstäbliches Alleinstellungsmerkmal erreicht“, sagt der Geschäftsführer

Der SV Arnsberg 09 wolle sein unermüdliches Engagement zum Wohle des Vereins weiter fortführen, betont Benno Schreier. Die Ideen, die in verschiedenen Projekten umgesetzt werden, sollen einen zukunftsweisenden Charakter für den gesamten Verein haben. Moderne Vereinsarbeit gepaart mit gewisser Nostalgie – beim SV Arnsberg 09 scheint dieses Konzept derzeit aufzugehen.