Sundern. Besart Miftaraj möchte hoch hinaus: Nach einem großen Auftritt in Las Vegas träumt der Sunderner von einer Profikarriere als Natural Bodybuilder.

Durchtrainierte Sportler stehen auf einer großen Bühne in Las Vegas, nehmen verschiedene Posen ein und lassen die Muskeln spielen. Der Grund: Sie alle wollen die berühmte und ebenso berüchtigte Spielerstadt als „Mr. Natural Olympia“ verlassen. Dabei ist auch der Sunderner Besart Miftaraj, der zwar nicht gewinnt, doch seinen siebten Platz als einen weiteren Meilenstein auf dem Weg zum Profi im Natural Bodybuilding empfindet.

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Posen, die Muskeln anspannen und auch durch Mimik und Gestik stets ein positives Bild abgeben: Bis zu 50 Minuten kann diese Prozedur dauern, während der die Athleten auf der Bühne penibel auf ihre Körperspannung achten müssen. „Irgendwann fangen die Muskeln an zu zittern, man bekommt Krämpfe – und soll dann dabei auch noch lächeln“, erklärt Besart Miftaraj, der die Zeit rund um den Wettbewerb am vergangenen Wochenende in Las Vegas trotzdem in allen Zügen genossen hat.

Der 25-Jährige ist gelernter Außenhandelskaufmann, wurde im Kosovo geboren, kam mit fünf Jahren nach Deutschland und lebt seitdem in Sundern. Besart Miftaraj ist als medizinischer Fitnesstrainer, Ernährungsberater und Personal Trainer tätig und geht mit großer Leidenschaft und Disziplin seinem Lieblingssport nach: dem Natural Bodybuilding.

Das Motto des Sunderners: Gesundheit vor Masse

Ihm und anderen Natural Bodybuildern geht es dabei vor allem um Definition und Körpersymmetrie, nicht nur um massige Muskelpakete, wie sie einst Vorzeige-Bodybuilder Arnold Schwarzenegger zur Schau trug. Und: Beim Natural Bodybuilding wird auf die Einnahme von potenziell gesundheitsschädlichen Dopingmitteln wie Anabolika, Wachstumshormonen und Amphetaminen komplett verzichtet.

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So hält es auch Besart Miftaraj. „Mir ist meine Gesundheit einfach wichtiger. Ich möchte da kein Risiko eingehen“, erklärt der 25-Jährige. Er hält es für vernünftiger und sinnvoller, ohne Hilfsmittel bis an seine persönlichen Grenzen zu gehen und mit Hilfe einer Balance aus Training, Ernährung und Erholung ans Ziel zu gelangen. Wobei ihm der sportliche Teil wohl am leichtesten fällt, denn bereits als Kind und Jugendlicher trieb Miftaraj viel Sport – vor allem der Fußball hatte es ihm seinerzeit angetan. Später fing er an, daheim verschiedene Fitnessübungen auszuprobieren. Mit 18 Jahren schließlich wurde er Mitglied im Sunderner Inmotion-Fitnesstreff. Mittlerweile trainiert Miftaraj hier seit sieben Jahren, derzeit fünf bis sechs Mal pro Woche für jeweils immer etwa eineinhalb Stunden.

So muss sich der Sunderner quälen

Und während viele Menschen, deren Neujahrsvorsätze nur wenige Tage nach dem Jahreswechsel verpufft sind, mit ungenutzten Ausweisen für Fitnessstudios in der Tasche herumlaufen, kommt Besart Miftaraj immer gern hierher. „Das ganze Team hat mich von Anfang an bei meinem Vorhaben unterstützt, an Wettkämpfen für Bodybuilder teilnehmen zu wollen“, sagt er.

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Die Idee dazu kam ihm vor drei Jahren, woraufhin er mit Hilfe von Betreiber Uwe Korsch und Geschäftsführer Michael Fondacaro eine Art Testlauf inklusive striktem Training, professioneller Diät und dem Einstudieren von Posen startete. „Am Anfang war es schon eine Quälerei, denn man verzichtet auf Vieles“, gibt Besart Miftaraj zu. „Aber ich habe währenddessen ein Gefühl dafür entwickelt, wie der Körper funktioniert und sich steuern lässt.“

Diese Erfolge hat er vorzuweisen

Ein Jahr nach dem Testlauf startete der 25-Jährige dann bei seinem ersten Wettkampf. Seitdem sind zwei Jahre vergangen, in denen er an neun weiteren Wettkämpfen teilgenommen hat. Der Sunderner fuhr schon zahlreiche Erfolge ein, wurde unter anderem Deutscher Meister beim Bund Dopingfreier Bodybuilder und Kraftsportler (BDBK) in der Kategorie „Mens Physique“ und belegte den ersten Platz in der Kategorie „Men Model“ beim „Mr. Natural Universe“.

Der Wettbewerb in Las Vegas am vergangenen Wochenende war für Besart Miftaraj gleichzeitig auch der letzte Start in diesem Jahr. Und auch wenn er die US-Metropole nicht mit dem Titel „Mr. Natural Olympia“ in Richtung Sauerland verließ, so konnte er mit dem erreichten siebten Platz doch zufrieden sein. „Jetzt heißt es erst einmal durchatmen und wieder mehr an meine Familie und Freunde denken“, sagt der 25-Jährige. Und nach all dem disziplinierten Training der vergangenen Monate hat sich der heimische Bodybuilder wohl auch genau das verdient. Seine nächsten Ziele hat Besart Miftaraj jetzt schon deutlich vor Augen: „Ich suche nach Sponsoren, denn schließlich will ich dran bleiben und bei den großen Meisterschaften dabei sein. Irgendwann möchte ich als Profi auf den Bühnen stehen.“