Meschede. . Ausgepowerte Kleinkinder, glückliche Eltern: Beim SSV Meschede werden derzeit zwei Gruppen im Mutter-Kind-Turnen angeboten. So laufen diese ab.
Ausgepowerte Kleinkinder, glückliche Eltern: Beim SSV Meschede werden derzeit zwei Gruppen im Mutter-Kind-Turnen angeboten. Kursleiterin Dorothee Renn hat hierbei etwa 44 Kinder plus deren Mamas, Papas, Omas oder Opas unter ihren Fittichen – und berichtet von Herausforderungen, eigenen Zielen und vielen zufriedenen Teilnehmern.
Dorothee Renn, die gebürtig aus dem Mescheder Ortsteil Calle stammt, stand einst selbst auf der anderen Seite. Als Mutter einer Tochter und eines Sohnes hatte sie mit ihren beiden Kindern jeweils am Mutter-Kind-Turnen des SSV Meschede teilgenommen. „Als die damalige Übungsleiterin umzog, sollte ich ihren Posten übernehmen. Ich habe mich dann auch dafür entschieden“, erzählt Renn. Die ohnehin sportbegeisterte Mutter absolvierte eine Fortbildung zur Gruppenhelferin beim Kreissportbund, außerdem ist sie Bewegungserzieherin und hat den Übungsleiter-C-Schein. Renn: „Ich bin selbst mit Sport groß geworden und den Spaß an der Bewegung will ich auch den Kindern vermitteln.“
Soziale Kompetenz
Beim SSV Meschede bietet sie immer dienstags – außer in den Schulferien – von 15 bis 16 Uhr und von 16 bis 17 Uhr das Mutter-Kind-Turnen an. Die Angebote werden in der Sporthalle der St.-Walburga-Hauptschule (Schederweg 57) in Meschede ausgerichtet. Insgesamt tummeln sich in den beiden Gruppen aktuell etwa 44 Kinder – und dazu nicht immer „nur“ deren Mütter. „Teilweise sind auch die Papas dabei, genauso auch mal die Oma oder der Opa eines Kindes. Außerdem haben wir zwei behinderte Kinder in unseren Kursen, es ist bei uns also alles bunt gemischt“, sagt Dorothee Renn.
Ihre jüngsten Sprösslinge in diesem Sportangebot sind 18 Monate alt, die ältesten Kinder stehen vor dem Start in ihre Schulzeit. Ihr sei vor allem wichtig, „dass die Kinder Spaß an der Bewegung haben, eine Fantasie entwickeln und sich viel ausprobieren“, sagt die 57-Jährige. Die unterschiedliche Altersstruktur vernünftig zu kombinieren sei dabei „eine Herausforderung“, gibt Renn zu. Für die Übungsleiterin ist ein weiteres bedeutendes Ziel, dass insbesondere die Drei- bis Vierjährigen „ihre Angst vor den Geräten ablegen. Wenn sie dann in ihrer Schulzeit Sportunterricht haben, können sie sagen: Von so einem Kasten bin ich damals schon bei der Dorothee gesprungen!
So läuft eine Übungsstunde
Eine Übungsstunde im Mutter-Kind-Turnen des SSV Meschede ist strukturiert. Nach dem Umziehen helfen alle mit, eine Bewegungslandschaft aufzubauen. Hier werden unter anderem Kästen, ein Trampolin, dicke Matten, eine Wippe, verschiedene Untergründe, Rollbretter oder eine Station zum Balancieren verbaut. Den Kindern werden somit Motorik, der Gleichgewichtssinn und der Spaß an Bewegung, zum Beispiel am Klettern, spielerisch vermittelt.
Bevor sich die Kids aber im freien Spiel austoben dürfen, wird mit den Erziehungsberechtigten und Dorothee Renn geturnt. „Dabei setzen wir zum Beispiel Tücher, Klopapierrollen, Tapeten, Pappkartons, Schnüre oder Ringe ein. Der Fantasie sind da keine Grenzen gesetzt. Die Kinder krabbeln, rutschen, laufen oder spielen Fußball“, sagt Dorothee Renn. Auch nach nun mehr als 15 Jahren als Übungsleiterin sei das Mutter-Kind-Turnen nach wie vor wichtig für sie und mache großen Spaß.
Es ist Kreativität gefragt
Die Verbundenheit und Treue zum Heimatverein vor der eigenen Haustür hat in den vergangenen Jahren auch im HSK abgenommen. Dieses Phänomen ist nicht neu und auch der SSV Meschede muss sich immer wieder etwas Neues einfallen lassen, um Mitglieder im Verein zu halten und neue Mitglieder für sich zu gewinnen.
So versucht auch Dorothee Renn als Übungsleiterin des Mutter-Kind-Turnens, immer mal wieder frische Akzente zu setzen. Im Vorlauf auf die Osterfeiertage wurden gemeinsam unter anderem Dekorationen gebastelt. Wenn Eltern auf die Idee kämen, gemeinsam mit ihren Kleinkindern zum Mutter-Kind-Turnen des SSV Meschede zu kommen, „dann ist schon viel erreicht. Es für die Kinder einfach sehr wichtig, dass sie Spaß an der Bewegung entwickeln“, betont Dorothee Renn.
Für die Übungsleiterin ist es aus Sicht des Vereins neben der Schaffung neuer Angebote aber auch bedeutsam, die entsprechenden Verantwortlichen zu binden. Renn: „Wir brauchen nun mal auch die Übungsleiter, die die verschiedenen Sportarten und Kurse kompetent anbieten können und dafür ausgebildet sind.“