Arnsberg/Wickede. Ursula Kneer aus Arnsberg-Voßwinkel ist eine Verfechterin für reichlich Sport und Bewegung. Warum das nicht nur Oldies gut tut, erklärt sie uns.

„Unsere Patienten kommen meist krank zu uns, machen Sport, der ihnen gut tut, und bleiben dann weiter dran“, erklärt Ursula Kneer das Erfolgsrezept des Vereins für Sport und Gesundheit (VfSuG). Die engagierte Physiotherapeutin und Heilpraktikerin kann sich als Vorsitzende des Klubs über ausreichend Anfragen nicht beschweren. Sport als Prävention, zu Therapiezwecken und zur Rehabilitation – das weckt großes Interesse.

Insgesamt 457 beitragszahlende Mitglieder hatte der VfSuG zum Ende des vergangenen Jahres und neue Interessenten gebe es genug, sagt Ursula Kneer: „Der Bedarf ist da und sogar groß. Wir haben für alle Angebote und die Vereinsmitgliedschaft Wartelisten. Die Menschen, die bei uns im Verein sind, gehen nicht raus, auch wenn sie vielleicht mal eine neue Hüfte bekommen und zwei Monate pausieren müssen. Wir sind da gut und breit aufgestellt.“

Gründung aus der Not geboren

Dabei war der Verein für Sport und Gesundheit, ein gemeinnütziger und ehrenamtlich geführter Therapiesportverein, eher aus der Not aus der Taufe gehoben worden. Sportlehrer, Krankengymnasten und Sporttherapeuten hatten den Klub gemeinsam 1986 in Arnsberg-Voßwinkel gegründet, federführend war damals Ursula Kneers Ehemann Meinolf gewesen. „Er ist Diplom-Sportlehrer, hatte damals keinen Job und hat dann den Verein gegründet. Es ging los mit Herzsportgruppen, wurde dann größer und ging in der Folge aber auch soweit zurück, dass zeitweise nur noch eine Herzsportgruppe existierte“, erzählt Ursula Kneer.

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Seit 2003 pflegte der Voßwinkeler Verein eine enge Kooperation zum Marienkrankenhaus Wickede-Wimbern. Ziel war damals unter anderem der Aufbau und die Durchführung der sporttherapeutischen Angebote für ganz verschiedene und vor allem zahlreiche Patientengruppen. Als das Marienkrankenhaus geschlossen wurde und direkt im Anschluss im September 2012 das Gesundheitswerk in Wickede entstand, zog der Verein für Sport und Gesundheit in neue Räume ein.

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„Seitdem befindet sich ein neuer, großzügiger Geräteraum für unsere Mitglieder in der ersten Etage in den Räumen Am Park in Wickede. Der Gerätepark konnte aufgestockt werden und somit ein medizinisch zielorientiertes Training sicher gestellt werden“, erklärt Ursula Kneer. Mitglieder haben zusätzlich die Möglichkeit, die angebotenen Kurse des Gesundheitswerkes in den angemieteten Räumen der Physiotherapie-Praxis – hier ist Ursula Kneer eine von drei Teilhabern – zu nutzen.

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Bereits seit dem Neustart im September 2012 als Vereinsmitglied mit dabei ist der Enser Hans Josef Marx. „Ich war früher selbstständig tätig, saß dabei viel im Büro und hatte wenig Bewegung. Im Alter möchte ich aber fit bleiben und daher passt mir das hier sehr gut“, sagt der 70-Jährige, ehe ihm Ursula Kneer im Geräteraum des Klubs eine Übung erklärt. Zeitlich sind die Vereinsmitglieder flexibel: Sie können die Angebote in Wickede unbegrenzt und nicht zwingend in Anwesenheit von Übungsleitern in Anspruch nehmen.

Hilfe zur Selbsthilfe

Physiotherapeutin Ursula Kneer versucht stets, bereits vor dem Auftreten verschiedener Erkrankungen oder Folgebeschwerden aktiv auf die Patienten und Kunden zuzugehen. „Wir sind keine Muckibude und betreuen hauptsächlich Menschen in den Altersklassen Ü50 bis Ü70, doch ich versuche den Leuten mit auf den Weg zu geben, dass sie sich möglichst viel bewegen sollen. Die meisten Menschen, die auch vielleicht zuvor gar keinen oder nur wenig Sport getrieben haben, wollen dann auch etwas tun. Wir bieten ihnen Möglichkeiten, damit die Angebote dann auch nicht monoton werden“, erläutert Kneer.

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Die Angebote in Wickede locken laut Aussage der Vereinsvorsitzenden Sportinteressierte aus einem großen Einzugsgebiet an. Das Gesundheitssport- und Sporttherapieangebot in der wohnortnahen Prävention und Rehabilitation richte sich unter anderem an Patienten in Wickede, Voßwinkel oder Werl.

Und tatsächlich: Auch wenn an diesem Dienstagvormittag im Geräteraum des Vereins, der vielfältige sportliche Angebote bereit hält, kein Gewusel herrscht, wie man es mittlerweile oftmals aus „klassischen“ Fitnessstudios kennt, biegen immer wieder (sportliche) Oldies in den großen Raum ab, um sich an den Geräten zu trimmen und somit fitzuhalten. „Mir ist es auch persönlich wichtig, dass ich hier oben Trainingsstunden abhalte, das ist für mich schon eine wichtige Aufgabe als Vorsitzende“, sagt Ursula Kneer. Der Sport, den ihr Verein anbietet, tut ganz sicher nicht nur Oldies gut.