Meschede. In der dritten Folge unserer Serie „Frauen am Ruder“ steht Verena Haselhoff, Schwimm-Abteilungsleiterin des SSV Meschede, im Mittelpunkt.

Die 53-Jährige ist beim Schwimmverein aus der Kreisstadt nach eigener Aussage das „Mädchen für alles“. Sie steht seit 2006 der Abteilung vor und ist unter anderem für die Zusammenarbeit mit der Stadt Meschede, die Mitarbeit im Gesamtverein und die Organisation der Wettkämpfe zuständig. Aktiv ist sie natürlich auch noch, und zwar sehr erfolgreich als Masters-Schwimmerin.

Verena Haselhoff, Sie sind in Olpe aufgewachsen. Wie haben Sie selbst früher schwimmen gelernt und was macht diesen Sport für Sie aus?
Verena Haselhoff:
Meine Mutter hat mich damals in Wenden ganz klassisch mit zum Schwimmen genommen, ich habe es mit sechs Jahren im Schwimmbad gelernt. Danach sind wir regelmäßig vor allem im Sommer ins Wasser gegangen. Mein Bruder wollte dann unbedingt in einen Schwimmverein und so habe ich das mit etwa acht Jahren auch gemacht. Die Sportart Schwimmen habe ich in der Folge immer mehr zu schätzen gelernt. Ich bin im Wasser groß geworden und weiß, dass das Schwimmen gesund ist. Diese Sportart ist einfach toll, um den Kopf freizubekommen.

Wie sind Ihre späteren Erfahrungen als Schwimmerin? Haben Sie den Sport als Leistungssport oder „nur“ als Hobby betrieben?
Bis zum Abitur bin ich auch viel auf Leistung geschwommen, doch danach fehlte mir auch aufgrund meines Berufes und der Familie die Zeit dafür. Ich habe später Volleyball gespielt und dann aufgrund von Knieproblemen wieder mit dem Schwimmsport angefangen. Ganz ohne Sport geht es bei mir nicht, dann werde ich quengelig (lacht).

Wie kam der Kontakt zur Schwimmabteilung des SSV Meschede zustande?
Als wir nach Meschede gezogen sind, hatten unsere Kinder ebenfalls Interesse am Schwimmen und so sind wir beim SSV Meschede gelandet. Ich habe anschließend eine Kampfrichterausbildung gemacht und war bei Wettkämpfen aktiv. Vor etwa 17 Jahren wurde ich dann gefragt, ob ich nicht auch selbst Wettkämpfe für den SSV schwimmen wolle. Ich bin dann nach und nach in die Schwimmabteilung hineingewachsen, war Kassenprüferin und bin nun seit mittlerweile 2006 Abteilungsleiterin.

Was sind hier konkret Ihre Aufgaben?
Ich bin das „Mädchen für alles“ und kümmere mich unter anderem um die Kontakte zu den Schwimmverbänden, die Zusammenarbeit mit der Stadt Meschede, die Mitarbeit im Gesamtverein, die Organisation der Wettkämpfe, die Kontakte zu den Eltern unserer Schwimmerinnen und Schwimmer und ebenso mit um das Kurssystem. All das nimmt mich zeitlich schon sehr in Anspruch, aber ich mache das gerne. Wir sehen unsere Abteilung auf einem insgesamt guten Weg.

Sie selbst sind erfolgreich als Mastersschwimmerin aktiv. Wie erleben Sie die Zusammenarbeit mit den jungen Schwimmerinnen und Schwimmern im Verein?
Wir haben zum Beispiel umgesetzt, dass unsere Jugendwarte auch bei Vorstandssitzungen mit dabei sind und sich so gut mit einbringen und Verantwortung übernehmen. Auf diese Weise ist ein noch besserer Austausch möglich. Wir haben als Masters keine eigene Trainingszeit, sondern absolvieren die Einheiten gemeinsam mit unseren jüngeren Schwimmern. Das sehe ich aber als Vorteil an, da hier ein toller Austausch stattfindet und das gut für unser Vereinsleben ist.

Was sind Ihre persönlichen Lieblingsdisziplinen und weiteren Ziele als Mastersschwimmerin?
Ich schwimme fast alles, am liebsten aber Freistil und Schmetterling. Die 50 Meter Schmetterling sind meine Lieblingsstrecke, sehr gut gefallen mir aber auch die 100 Meter Freistil, 200 Meter Freistil und 400 Meter Freistil. Als Mastersschwimmerin bin ich schon bei Südwestfalenmeisterschaften, NRW-Meisterschaften, Deutschen Meisterschaften und ebenso international gestartet. Ich setze da mittlerweile andere Prioritäten als früher. Ein Highlight waren die Weltmeisterschaften der Masters 2017 in Budapest, bei denen ich Dritte über 200 Meter Freistil geworden bin und zudem einen vierten und sechsten Platz geholt habe. Im nächsten Jahr würde ich gerne bei den Masters-Europameisterschaften in Budapest starten, aber nur, wenn alles rundherum passt. Generell sammelt man bei den Wettkämpfen tolle Bekanntschaften. Das ist der nette Nebeneffekt für den Aufwand, den man betreibt.