Neheim. Der Neheimer Moritz Raffenberg (16) ist im HSK ein Exot – denn er spielt bereits semiprofessionell Basketball. Was das Talent nun vorhat.
Wenn es einer wissen muss, dann er. „Ich wollte immer besser werden. Das geht natürlich nur durch harte Arbeit“, gab Dirk Nowitzki (41), mittlerweile zurückgetretene Basketball-Legende aus Würzburg, zuletzt Talenten in Berlin mit auf den Weg. Nun, als Vorgabe an sich selbst auszurufen, wie Nowitzki 21 Jahre lang in der besten Basketball-Liga der Welt zu spielen, NBA-Titelträger zu werden und zum Idol einer ganzen Generation aufzusteigen, wäre arg ambitioniert. Sogar vermessen. Doch auch Moritz Raffenberg, talentierter Basketballer aus Neheim, hat sportlich viel vor.
Der 16-Jährige ist in diesem Sommer von den Uni Baskets Paderborn zum UBC Münster gewechselt. Und hat zudem somit frühzeitig einen einschneidenden Schnitt vollzogen: den Umzug aus dem „Hotel Mama“ in das Sportinternat Münster. Hier wohnt Moritz Raffenberg seit etwa vier Wochen. Er erspart sich damit die vielen Zugfahrten, die ihn zu seinen Ex-Klubs Uni Baskets Paderborn und TSC Eintracht Dortmund geführt hatten. Raffenberg: „Ich glaube meinen Eltern ist langweilig, weil sie mich nicht mehr zum Bahnhof nach Hüsten fahren müssen.“
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Das neue Leben in Münster ist allerdings nicht immer leicht, wie der Youngster bereitwillig zugibt: „Vor allem am Anfang war es hart für mich. Du hast Schule, viel Training und sonst wenig Zeit. Man muss sich in diese Strukturen hineinfinden.“ Das weiß auch Maik Berger, Headcoach der U19 des UBC Münster und damit neuer Trainer des heimischen Talents. „Für die Jungs ist dieses neue Leben immer mit einer großen Umstellung verbunden. Es gibt viele Regeln und eine insgesamt professionelle Lebensweise. Diese erwarten wir aber auch“, sagt er.
Das sagt Raffenbergs neuer Trainer
Mit dem Sprung seiner ersten Herrenmannschaft WWU Baskets in die 2. Bundesliga Pro B hat der UBC in der Universitätsstadt eine bemerkenswerte Basketball-Euphorie ausgelöst. Erfolgreich war zuletzt auch die U19, die nach geglückter Qualifikation nun in der Nachwuchs-Basketball-Bundesliga (NBBL) spielt.
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Hier misst sich der UBC Münster mit Moritz Raffenberg nun in der Hauptrunde B Nordwest mit fünf Kontrahenten. Der Saisonstart erfolgt am Sonntag, 13. Oktober, um 13.30 Uhr bei den Baskets Juniors Oldenburg. Im 17-Mann-Kader des UBC zählt Moritz Raffenberg als 16-Jähriger aus den Jahrgängen 2001 bis 2003 zu den jüngsten Spielern. „Moritz konnte unter anderem aufgrund von Verletzungen noch nicht konstant und regelmäßig trainieren und hat daher noch einen Rückstand, den er jetzt aufholen muss. Er befindet sich derzeit noch mitten in der Findungsphase“, erklärt Berger.
Der Trainer freut sich „auf Moritz als Spieler, der körperlich und athletisch für sein Alter viel zu bieten hat. Er macht einen guten Eindruck, muss jetzt aber vor allem sein Passspiel weiterentwickeln und konstant trainieren. Das ist die Basis“. Eingesetzt werden soll Moritz Raffenberg auf den Positionen zwei (Shooting Guard) und drei (Small Forward). Gefragt sind dabei insbesondere eine gute Ballbehandlung, Schnelligkeit und ein guter Wurf. „Ich sehe bei mir auch die Defense als eine Stärke. Außerdem habe ich eine gute Athletik“, sagt der gebürtige Soester Raffenberg, der in Neheim aufwuchs.
Wovon der Youngster träumt
Der 16-Jährige ist nun Schüler des Münsteraner Pascal-Gymnasiums und besucht die Jahrgangsstufe elf. Die Kosten für das Leben im Sportinternat sind unter anderem durch BAföG-Zahlungen abgedeckt, so dass sich Raffenberg voll auf den Sport und die Schule konzentrieren kann. Derzeit misst er 1,87 Meter Körperlänge, „aber es werden wohl mal 1,92 Meter“, sagt der Youngster.
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Dass sich der UBC bei seiner Mutter gemeldet habe, um ihn für eine Probewoche einzuladen und damit den Vereinswechsel einleitete, sei ein Glücksfall gewesen: „Mir ist es jetzt wichtig, dass ich mein Abitur mache, im Verein ankomme und mich sportlich weiterentwickele.“
Natürlich denkt Moritz Raffenberg immer mal wieder an das Non plus ultra für Basketballer. „Irgendwann in der NBA zu spielen, wäre ein Traum“, sagt er. Das haben seine Idole wie James Harden, Kyrie Irving und Steph Curry längst erreicht. „Es wäre toll, mit dem Basketball Geld zu verdienen. Vorher muss und will ich hart und viel trainieren“, sagt Raffenberg. Und dabei klingt er kurz wie eine Basketball-Legende.