Arnsberg. Der Arnsberger Baketballer Dennis Wagner sucht die Herausforderung beim Basketball-Regionalligisten BC 70 Soest.
Zwischen der Basketball-Kreisliga und der 2. Regionalliga liegen Welten. Diese Erfahrung macht zurzeit auch Dennis Wagner. Der 21-Jährige spielte bis zur Sommerpause ausschließlich für den SV Arnsberg 09 in der Kreisliga und ist nun zum ungeschlagenen Oberliga-Meister und Regionalliga-Aufsteiger BC 70 Soest gewechselt. Die Sauerlandsport-Redaktion hat sich mit dem Arnsberger über die Vorbereitung, Herausforderungen und Saisonziele unterhalten.
Von der Kreis- in die Regionalliga: Wie groß ist der Unterschied bisher für Sie und woran merkt man es am meisten?
Dennis Wagner: Der Unterschied zwischen den beiden Ligen ist enorm. Ich musste einiges an meiner alten Spielweise ändern, um die Fehler, die ich in der Kreisliga gemacht habe, erst recht nicht in der Regionalliga zu machen. Die Intensität des Trainings unterscheidet sich ebenfalls stark. Das Niveau der Mitspieler ist auf einem ganz anderen Level und Fehler werden in den Übungen direkt bestraft.
Wie kam der Kontakt nach Soest zustande und was hat Sie überzeugt, zu wechseln?
Bereits vor zwei Jahren war ich bei einem Probetraining für die damalige Oberliga-Mannschaft in Soest und habe mir ein Bild vom Verein gemacht. Anschließend war ich aber für ein Jahr in Australien (Work and Travel) und hab mir fest vorgenommen, nach der Rückkehr höher spielen zu wollen. Die Entscheidung für Soest war leicht, denn der BC 70 kann mir das bieten, was ich immer gesucht habe: Herausforderungen, neue Erfahrungen und einen Trainer voller Fachwissen. Zuvor habe ich mich mit Fidan Cetaj unterhalten, der ebenfalls den Sprung von Arnsberg nach Soest wagte.
Wie schätzten Sie Ihre Rolle ein und wie läuft die Vorbereitung bisher?
Ich denke, dass ich als Aufbauspieler von der Bank für Entlastung sorgen und die Spielsysteme koordinieren soll, wenn unsere Starter eine Pause benötigen. Die Vorbereitung läuft bisher durchwachsen. Es gibt Tage oder Aktionen, wo mich mein Trainer Rob Benjamins lobt, aber auch Momente, wo mir typische „Anfängerfehler“ passieren. Das Niveau ist halt wirklich ein komplett anderes und ich muss mich in jedem Training beweisen.
Was gefällt Ihnen an Soest und was können Sie von Ihren Mitspielern lernen?
Der Zusammenhalt im Team gefällt mir sehr gut, wir sind wie eine kleine Familie und geben gemeinsam alles. Von meinen Mitspielern kann ich eine Menge lernen, da sie zum Teil deutlich erfahrener sind oder schon semiprofessionell gespielt haben.
Was ist Ihr Ziel mit dem BC 70 Soest und was erhoffen Sie sich persönlich?
Mit der Mannschaft will ich unbedingt die Klasse halten und meinen Teil dazu beitragen. Persönlich will ich das Vertrauen meiner Mitspieler gewinnen und mich jedes Training individuell verbessern und mir Spielzeit verdienen.
Was sind Ihre Stärken?
In der Kreisliga bin ich oft erfolgreich zum Korb gezogen und habe meine Schnelligkeit und Übersicht genutzt. In Soest konnte ich das noch nicht so oft zeigen, da mir noch etwas Selbstvertrauen fehlt. Deshalb will ich jedes Training und Testspiel nutzen, um selbstsicherer zu werden und mein Potenzial zeigen zu können.
Wie sehr hat Sie der Basketball in Arnsberg geprägt?
Die Zeit beim SV Arnsberg 09 werde ich niemals vergessen, da es toll war, mit meinen Freunden in einer Mannschaft zu spielen. Ich war damals totaler Anfänger und wir haben uns gegenseitig motiviert und verbessert. Zu Beginn waren wir ein Team voller Einzelkämpfer, haben aber schnell verstanden, dass wir nur als Mannschaft erfolgreich sind. In den vergangenen Jahren waren wir deshalb auch das beste Team der Kreisliga Unna/Soest.
Welches basketballerische Vorbild haben Sie?
Mein Vorbild ist Derrick Rose. Von Anfang an war ich ein großer Fan von ihm und ich bewundere es, wie er trotz seiner ganzen Verletzungen (mehrfache Kreuzbandrisse, Anm. d. Red.) nie aufgegeben hat und immer noch eine gute Rolle in der besten Liga der Welt spielt.
Im Sauerland dominiert der Fuß- und Handball. Warum tut sich der Basketball schwer?
Puh, das ist eine gute Frage. Meiner Meinung nach gibt es zu wenige geeignete Freiplätze und zu wenig Vereine, die den Sport anbieten oder bewerben. Basketball ist hier in der Region einfach nicht so tief verankert.