Sauerland. Es war eine Großveranstaltung der besonderen Art: Die dritte Auflage der Sauerland-Rundfahrt hat vielen Radsportfans Spaß gemacht. So lief’s.
Die Faszination für den Radsport schlägt immer größere Wellen im Land der 1000 Berge. Die dritte Sauerland-Rundfahrt begeisterte einmal mehr die Menschen in der Region und wurde an den Gassen und Straßen entlang der 143 Kilometer langen Strecke frenetisch gefeiert.
Am Neheimer Marktplatz brachen die Bundesliga-Rennradfahrer zu ihrem mehrstündigen, rasanten Wettkampf auf. Und die ersten Anfeuerungsrufe der Zuschauer ließen nicht lange auf sich warten, als der Bürgermeister der Stadt Arnsberg, Ralf Paul Bittner, am Sonntag pünktlich um 11.15 Uhr mittels eines lauten Pistolenschusses den Start für das Mega-Event freigab. Und während die Rad-Profis bereits auf den ersten Metern gehörig in die Pedale traten und erstmals gehörig Tempo mit ihren fahrbaren Untersatz aufnahmen, zeigte sich am Straßenrand manch ein freudestrahlender Beobachter in stimmungsvoller Pose.
Vor allem eine kleine Gruppe an Kindern applaudierte den Protagonisten lautstark zu und heizte die vorbeiflitzenden Radfahrer mit ebenso lauten Schlachtrufen ein. „Team Sauerland – Team Sauerland“, schrien die Sprösslinge wiederholend und ohne Unterbrechung. Ihre Sympathien für die entsprechende Riege an Lokalmatadoren fielen aber nicht aus heiterem Himmel. Denn die Mädchen und Jungen stehen in besonderer Beziehung zur Sauerländer Radsportszene. „Jörg Scherf ist mein Papa und ich fahre auch schon Radrennen, genauer gesagt bin ich schon zwei Rennen gefahren“, sagte Nele Scherf, die acht Jahre alt ist. Im Trikot des Teams Sauerland NRW gehüllt stand sie mit ihren Freundinnen und Freunden, mit ihrem Cousin Ben (5) sowie im Beisein von Oma Ursula und Opa Bernd unmittelbar am Ort des Geschehens und observierte das Können ihrer großen Vorbilder.
Volksfeststimmung an der Strecke
„Wenn ich groß bin, will ich gerne auch hier mitfahren“, träumt die Tochter des Voßwinkeler Rennleiters jetzt schon von einer ruhmreichen Karriere als künftige Radprofi-Fahrerin. Und Talent scheint bei ihr tatsächlich vorhanden zu sein. In ihrem vergangenen Rennen stellte sie dies unter Beweis: Im niederländischen Assen setzte sie sich gegen viele Konkurrentinnen durch und belegte unter 64 Startern einen hervorragenden neunten Platz. Da lobt auch Großmutter Ursula ihre Enkelin: „Talent ist bei ihr durchaus vorhanden. Immerhin war ihr Vater ja einst auch ein sehr guter Radfahrer. Der ist damals sogar für das Team Gerolsteiner gefahren.“
Die Gruppe rund um den Nachwuchs von Rennleiter Jörg Scherf zählte auch zur etwa 550 Mann und Frau starken Helfermannschaft, die die Großveranstaltung durch ihren Einsatz überall an der 143 km langen Strecke überhaupt erst möglich machte. Etwa 10.000 Zuschauer verfolgten das Renngeschehen, das die etwa 150 Fahrer in diesem letzten Saisonstart in der Rad-Bundesliga quer durch das Sauerland von Arnsberg-Neheim über Hirschberg, Meschede, Sundern, Eslohe, Bad Fredeburg und Winterberg bis in das Ziel auf dem Kahlen Asten führte.
Trotz der lautstarken Anfeuerungen von Nele Scherf und Co. landete das heimische Team Sauerland NRW in der Gesamtwertung nur auf Rang fünf. Jörg Scherf: „Da hatten wir uns mehr vorgenommen.“ Erfreulich war der Sieg von Jonas Härtig in der Berg- und Sprintwertung. Den Tagessieg schnappte sich Jonas Rutsch (21, Team Lotto Kernhaus), der somit ebenso den Gesamtsieg in der Rad-Bundesliga sicherte.
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