Oberhof/Winterberg. Sie ist Staffel-Expertin. Beim Weltcup in Oberhof feiert Maren Hammerschmidt (Winterberg) ihr Comeback im DSV-Quartett. Das weckt Erinnerungen.

Das Comeback im Weltcup nach der langen Verletzungspause liegt bereits hinter Maren Hammerschmidt. Doch an diesem Samstag um 12 Uhr (live ARD und Eurosport) steht der Biathletin des SK Winterberg ein weiteres bevor, ein sehr spezielles sogar. In Oberhof gehört Hammerschmidt erstmals wieder zur deutschen Damenstaffel. Das weckt Erinnerungen.

Hammerschmidt: Der Tiefschlag

Zum bislang letzten Mal gehörte Hammerschmidt am 17. März 2018 in Oslo zum deutschen Quartett. Mit Denise Herrmann, Franziska Preuß und Laura Dahlmeier belegte sie Rang zwei. Kurz zuvor allerdings erlebte die Sauerländerin die vielleicht größte Enttäuschung in ihrer Karriere, als sie bei den Olympischen Winterspielen in Südkorea eben nicht für die Staffel nominiert wurde.


„Der größte Tiefschlag in meiner Karriere waren die Olympischen Winterspiele. Das schlug mir wirklich auf die Psyche“, sagte sie im Gespräch mit der Westfalenpost vor dieser Saison. Trotz vorheriger Staffel-Erfolge wurde Hammerschmidt in Pyeongchang nur im Einzelrennen eingesetzt und belegte dort Rang 17. Die damaligen Trainer, allen voran Gerald Hönig, kassierten für diese Entscheidung aus vielen Richtungen harsche Kritik, zumal Rang acht der Staffel einem Debakel gleich kam.

„Ich hätte die Staffel anders aufgestellt und das Goldquartett von 2017 laufen lassen“, sagte sogar Hammerschmidts Teamkollegin Franziska Hildebrand.


Im Februar 2017 kehrte Hammerschmidt, die ein Jahr zuvor mit dem DSV-Quartett bereits WM-Bronze geholt hatte, von der WM in Hochfilzen als Staffel-Weltmeisterin zurück ins Sauerland. Gemeinsam mit Vanessa Hinz, Franziska Hildebrand und Laura Dahlmeier triumphierte die Biathletin des SK Winterberg. „Der größte Tag für Maren und den Skiklub seit 1907“, jubelten die Winterberger anschließend. Wann ihr Verein gegründet wurde? 1907.

2018 in Oberhof auf Rang zwei

Für Aufsehen sorgte auch Hammerschmidts Start 2018 mit der Staffel in Oberhof. Erstmals als Schlussläuferin aufgestellt hätte die Sauerländerin das Quartett mit einem fehlerfreien abschließenden Schießen vielleicht sogar zum Sieg vor den Französinnen führen können. Doch die Winterbergerin musste in die Strafrunde. Zwar sorgte sie in Abwesenheit der Top-Läuferin Laura Dahlmeier trotzdem für einen hervorragenden zweiten Platz, sagte aber anschließend selbst etwas zerknirscht: „Mit der Strafrunde bin ich natürlich nicht zufrieden.“


Am Grenzadler kehrt Staffel-Expertin Hammerschmidt nun in das DSV-Quartett zurück und bestreitet ihr Comeback mit Vanessa Hinz, Janina Hettich und Denise Herrmann. Während Hinz als erste Läuferin in den Wettbewerb geht, wird Hammerschmidt als dritte auf Schlussläuferin Herrmann übergeben.