Peking/Winterberg. Die Weltcup-Plätze im Skeleton sind in diesem Winter besonders begehrt. Ein heimisches Trio hat jetzt eine wichtige Hürde vor Olympia gemeistert.
Es ist eine kleine Sensation, die Hannah Neise am Montag gelang. Auf der Bahn von Yanqing hat sich die junge Skeleton-Athletin vom BSC Winterberg souverän für das deutsche Weltcupteam qualifiziert. Ebenfalls in Yanqing werden im Februar 2022 die Olympischen Winterspiele stattfinden. Nur wer zuvor im Weltcup punktet, für den kann der Olympia-Traum wahr werden - und für die 21-Jährige ist die erste hohe Hürde auf dem Weg dorthin schon mal gemeistert.
Eine Teamkollegin wird erwartungsgemäß Jacqueline Lölling (26) sein. Auch „Jacka“ hat die Quali für die Weltcup-Mannschaft gepackt, die deutlich erfahrene Pilotin von der RSG Hochsauerland mit Sitz in Olsberg-Wiemeringhausen, geht bereits in ihre siebte Weltcup-Saison.
Auch Gassner löst das Weltcup-Ticket
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Auch von den Männern gibt es aus heimischer Sicht gute Nachrichten. Alexander Gassner, der wie Neise für den BSC Winterberg startet, ist dabei und darf auf ein Olympia-Ticket hoffen. Der 32-jährige Gassner hatte in der vergangenen Saison den erfolgreichsten Winter seiner Karriere erlebt - ausruhen konnte sich der amtierende WM-Dritte (Einzel) und -Zweite (Mixed-Staffel) darauf aber nicht: Nur die beiden Einzelweltmeister der Vorsaison, Tina Hermann (WSV Königssee) und Christopher Grotheer (BRC Thüringen), waren durch Bundestrainer Christian Baude bereits gesetzt.
Es wurde also spannend für alle anderen am Montag. Doch die Junioren-Weltmeisterin von 2021, Hannah Neise, überzeugte in allen vier Rennläufen und siegte mit 2:05:60 Min. und 2:06,27 Min. jeweils deutlich vor Jacqueline Lölling (2:06,13 / 2:06,88,) und Sophia Griebel (2:08,08 / 2:07,20, RT Suhl).
Bundestrainer noch nicht rundum zufrieden
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Bei den Herren meldete sich Axel Jungk leistungsstark zurück und entschied ebenfalls alle Rennen mit 2:02,54 Min. und 2:02,93 Min. mit deutlichem Abstand vor Alexander Gassner (2:03,37 / 2:04,20) und Felix Keisinger (2:04,03 / 2:04,54, WSV Königssee) für sich.
„Ich denke, dass alle nervlich angespannt waren, vor allem Jacqueline und Alex waren nicht so locker drauf wie sonst. Ich hoffe, dass die Bedenken nach der Nominierung weg sind, und sie jetzt befreiter fahren können“, analysierte Bundestrainer Baude, der von den zu großen Zeitabständen sowohl bei den Frauen als auch den Männern etwas enttäuscht war.
Weltcup-Saison beginnt am 19. November
Bei Hannah Neise sieht er das aber noch etwas anders als bei den Routiniers: „Wenn Hannah einen Lauf trifft, ist sie in der Bahn sehr schnell. Da fehlt noch ein wenig die Konstanz, aber das ist in ihrem jungen Alter auf einer komplett neuen Bahn nichts Außergewöhnliches“, sagt Baude.
Nun also gilt es, das Vertrauen im Weltcup zurückzuzahlen. Am 19. November starten die Bob- und Skeleton-Athleten in Innsbruck-Igls in die neue Saison. Und der Traum von Olympia fährt immer mit.