Arnsberg. Die Tischtennisspieler im HSK warten weiter darauf, ob die Saison annulliert oder fortgesetzt wird. Kreischef Krick hat eine klare Meinung.
Dass die Coronapandemie und die mit ihr einhergehende nun bereits monatelange Spiel- und Trainingspause auch positive Effekte mit sich gebracht hat, will Andreas Krick, Vorsitzender des Tischtenniskreises Arnsberg/Lippstadt, nicht verhehlen. „Verbands- und Vereinsarbeit wurde notgedrungen zwar unpersönlicher, aber digitalisiert und oft auch effektiver“, sagt der 46-Jährige. In der Frage um eine mögliche Fortsetzung der aktuellen Spielzeit positioniert sich Krick deutlich: Er findet, dass nur eine Annullierung Sinn ergibt.
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Dabei hätte ein Saisonabbruch und dann eine komplette Annullierung der laufenden Spielzeit für die wichtigste Mannschaft der TTV Neheim-Hüsten, den Krick führt, wohl ärgerliche Konsequenzen: Als Aufsteiger in die NRW-Liga rangiert die TTV nach einer bislang hervorragenden Saison und fünf absolvierten Partien punktgleich mit der SV Brackwede (jeweils 8:2 Zähler) auf Tabellenplatz drei und könnte womöglich gar in den Aufstiegskampf eingreifen. „Vor allem für die jungen Spieler im Team wäre das ganz hart, wenn nun die Annullierung kommt. Ich hoffe aber, dass die Mannschaft zusammenbleibt und dann wieder angreift“, betont Andreas Krick.
So äußert sich der WTTV
Die heimischen Tischtennisspieler und -funktionäre wie Krick treibt naturgemäß vor allem die Frage um, ob die pausierende Saison in der Pandemie noch fortgesetzt wird und, falls ja, wie. Der Westdeutsche Tischtennis-Verband (WTTV) äußerte sich nun in einer Mitteilung zum aktuellen Stand. „Sie können etwa Mitte Februar eine neue Beschlussfassung des Vorstands für Sport des WTTV erwarten. Mit Sicherheit werden wir uns dem Pokal- und Einzelspielbetrieb widmen, mit einiger Wahrscheinlichkeit auch dem Punktspielbetrieb ab März“, erklärte der WTTV.
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Und der Verband betonte: „Sollte sich auch direkt nach den Osterferien (diese enden in NRW am Samstag, 10. April, Anmerkung der Redaktion) kein Spielbetrieb realisieren lassen, müssen wir uns mit einem Abbruch beschäftigen.“ Konkret: Sollte „die Durchführung der einfachen Runde nicht vollständig gelingt, werden wir die Spielzeit 2020/21 für ungültig erklären. Die Entscheidung darüber fällt jedoch frühestens im März“, so der WTTV.
Andreas Krick als Chef des heimischen Tischtenniskreises befürwortet eine Annullierung. Momentan glaube aus seiner Sicht „niemand daran, dass die Sporthallen bald wieder für uns Vereine aufgemacht werden. Wir haben auf der Kreisebene oft Spieler, die 60, 70, 80 Jahre alt sind. Ich kann mich nicht ruhigen Gewissens an einen Spieltisch mit diesen stellen und einfach wieder loslegen“, erklärt Krick, der selbst noch für die vierte Mannschaft der TTV Neheim-Hüsten in der 1. Kreisklasse aktiv ist.
Den Hobbybereich weiter stärken
Es sei nicht sinnvoll, „dass man auf Biegen und Brechen eine Saison durchzieht“, so Krick. Lieber widmet sich der engagierte Ehrenamtler mit Kollegen der unabhängig von der Coronapandemie dringenden Frage der Optimierung der Nachwuchsförderung im Tischtennis. Genau wie der WTTV möchten auch die TTV Neheim-Hüsten und weitere Klubs im HSK vermehrt den Bereich der Hobbyspieler stärken. Krick: „Wir bieten schon seit Jahren Training für Nicht-Meisterschaftsspieler an und haben so neue Mitglieder gewonnen. Diese Breitensportler sind für uns als Verein ein absoluter Gewinn. Und ich finde, nur das kann der Weg sein.“
Gerade als „spezialisierter Sportverein kannst Du heutzutage nicht mehr daran glauben, dass die Leute ganz von allein zum Tischtennis und zu uns kommen“, betont er. „Auch kleinere Staffeln für die Ligen würden aus meiner Sicht dazu beitragen, dass die Attraktivität der Sportart für neue Spieler steigt.“