Oberhof/Winterberg. Ausgerechnet direkt vor der WM in Sotschi gelang Robin Geueke und David Gamm (Winterberg) ihr bestes Saisonergebnis – nach einer Aufholjagd.

Im letzten Moment griff David Gamm beherzt zu. Im letzten Moment rettete er seinen Partner Robin Geueke vor einem Sturz – und damit vor einem vielleicht unschönen Ende eines vom Ergebnis her gesehen schönen Rennrodel-Weltcups in Oberhof. Mit Platz drei und einem Lächeln im Gepäck fliegt der Doppelsitzer des BSC Winterberg jetzt zur Weltmeisterschaft ins russische Sotschi. Doch danach sah es in Thüringen lange nicht aus.

Geueke/Gamm mit Lospech

Denn nach ihrem Pech bei der Startnummern-Auslosung gingen Geueke/Gamm als letztes Duo der Konkurrenz in den ersten Lauf, den sie schließlich auf Rang 13 beendeten. Allerdings spielte ihnen dann der Dauerregen von Oberhof in die Karten. Mit einer starken Fahrt im zweiten Lauf und dank des langsamer werdenden Eiskanals rauschten die Sauerländer im Gesamtklassement auf Rang drei.

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Diese spektakuläre Aufholjagd mit Laufbestzeit bescherte Geueke/Gamm ausgerechnet bei der Generalprobe für die Rennrodel-Weltmeisterschaft in Sotschi/Russland das bislang beste Saisonergebnis.

In der Endabrechnung lagen der 27-jährige Geueke und sein drei Jahre jüngerer Hintermann Gamm mit 1:23,866 Minuten um 0,171 Sekunden hinter Tobias Wendl/Tobias Arlt (Berchtesgaden/Königssee), die vor Andris Sics/Juris Sics (Lettland/+ 0,117) siegten. Sechste wurden die jetzt im Gesamtklassement nur noch knapp vor Wendl/Arlt führenden Toni Eggert/Sascha Benecken (Ilsenburg/Suhl/+ 0,224).

Cheyenne Rosenthal auf Platz zehn

„Die Bedingungen waren extrem“, sagte Robin Geueke, „die Aufholjagd war nicht geplant – wir fahren immer Vollgas.“ Mit dem Sprung auf das Podium hätten sie nach dem ersten Lauf mit kleinen Fehlern nicht mehr gerechnet, gab Geueke zu. „Aber das Ergebnis ist natürlich super.“ Gleichwohl sah er nicht nur im Eiskanal Steigerungspotenzial. „Wir sind mit unserer Startleistung unzufrieden, da sie auch technisch nicht sauber war“, erklärte er. „Mit Blick auf die Weltmeisterschaft müssen wir daran jetzt arbeiten.“

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Diese Arbeit beginnt am Dienstag mit den ersten Trainingsfahrten in der Olympiabahn von 2014. Am Sonntag packten Geueke/Gamm und Co. ihre Sachen in Oberhof und reisten nach Frankfurt, von dort fliegen sie am Montag gen Russland.

Das gilt neben Geueke/Gamm auch für deren Vereinskollegin Cheyenne Rosenthal. Die 19-Jährige beendete den Weltcup in Oberhof auf Rang zehn und lag in 1:23,406 Minuten um 0,570 Sekunden hinter der Überraschungssiegerin Anna Berreiter (Berchtesgaden), die vor Tatjana Ivanova (+ 0,040) gewann.

Rosenthal sieht Fehler

Cheyenne Rosenthal, Rennrodlerin des BSC Winterberg, kehrt nach der WM in Sotschi schnell wieder zurück nach Oberhof. Sie muss dort in drei Wochen als Titelverteidigerin bei der Junioren-WM starten. „Ich habe viele Fehler erkannt, die ich abstellen muss, damit ich dann möglichst weit vorne mitfahren kann“, sagte sie.

Rosenthal wird zum ersten Mal in Sotschi fahren und sagte: „Das ist eine komplett neue Bahn für mich. Ich muss mich erstmal zurecht finden. Mal schauen, was dabei herauskommt.“

Fast-Sturz beim Jubel

Und wo rettete David Gamm seinen Doppelpartner Robin Geueke in Oberhof vor dem Sturz? Bei dessen Versuch, noch in der Eisbahn stehend mit den Fans auf der Tribüne zu jubeln – zu jubeln über ein starkes Ergebnis für das Sauerland-Doppel in Thüringen.