St. Moritz/Winterberg. Der Kampf um das „Gelbe Trikot“ im Skeleton geht in St. Moritz in die heiße Phase. Was das Rennen für Jacqueline Lölling so besonders macht.
Zwei Rennen trennen Jacqueline Lölling noch vom dritten Triumph. In zwei Rennen muss die Skeleton-Pilotin der RSG Hochsauerland ihre Konkurrenz auf Distanz halten. Doch diese jagt die 24-Jährige vor dem Weltcup in St. Moritz in der Gesamtwertung so, wie Lölling es in der vergangenen Saison tat.
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„Natürlich ist es möglich, den Rückstand noch aufzuholen, aber es wird schwer“, sagte Jacqueline Lölling in der vergangenen Saison vor den abschließenden zwei Rennen in Calgary/Kanada. 43 Punkte lag die aus Brachbach im Siegerland stammende Lölling damals hinter der Russin Elena Nikitina. Allerdings reiste die RSG-Pilotin kurz vor den Rennen aus familiären Gründen ab und ließ den dritten Sieg in der Weltcup-Gesamtwertung in Folge sausen.
2017 und 2018 brachte die Olympia-Zweite von Pyeongchang das „Gelbe Trikot“ über die Ziellinie. 2020 möchte sie die Saison zum dritten Mal in „Gelb“ beenden.
So groß ist Löllings Vorsprung
„Ich fahre weiter im gelben Trikot und ja, ich fühle mich ganz gut in Gelb“, sagte sie vor dem Rennen in St. Moritz/Schweiz (Freitag, 13 Uhr): „Ich versuche natürlich, das Leibchen die letzten beiden Rennen zu behalten. Es wäre wirklich ärgerlich, wenn ich es jetzt noch abgeben müsste.“
48 Punkte beträgt ihr Vorsprung in der Gesamtwertung auf die Österreicherin Janine Flock, 68 sind es auf die drittplatzierte Teamkollegin Tina Hermann. Die amtierende Gesamtweltcup-Siegerin Elena Nikitina folgt mit 76 Zählern Rückstand auf Rang vier. „Es wird ein harter Kampf“, sagte Lölling vor dem Saison-Finale des vergangenen Winters – und das gilt jetzt für ihre Konkurrentinnen.
225 Punkte erhält die Siegerin eines Weltcuprennens, 210 die zweitplatzierte Pilotin. Anschließend gibt es in den Top Ten 200 Punkte, 192, 184, 176, 168, 160, 152 und 144.
Das ist Löllings Bilanz in St. Moritz
Bei ihren bisherigen vier Starts im einzigen echten Eiskanal des Weltcups – die Bahn in St. Moritz wird in jedem Winter neu gebaut – für Lölling immer unter die besten Zehn. In der vergangenen Saison gelang ihr mit Rang drei zum ersten Mal der Sprung auf das Podest.
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„Es läuft ganz gut, das Training war in Ordnung“, sagte die Siegerländerin am Donnerstagabend: „Hier und da gibt es noch ein paar Reserven und generell liegen alle wieder sehr eng beieinander. Ich bin gespannt, weil ich es diese Woche selbst schlecht einschätzen kann.“ Zur Bahn erklärte Lölling: „Letztes Jahr war der untere Teil eher der schwierige Part, dieses Jahr ist es der obere. Insbesondere die Wall ist die Kurve, die im Training jedem Kopfzerbrechen bereitet hat.“
Generell sei St. Moritz auch in diesem Winter eine Wettkampfstätte mit einem sehr besonderen Flair: „Es ist die einzige Natureisbahn und vom Gefühl kann man das gar nicht beschreiben. Es ist so leise, das Eis ist schön zu fahren. Man hört eigentlich gar nichts, wo man uns ja sonst wirklich ziemlich laut hört. Selbst die Bobs hört man dort kaum. Und die Kulisse ist natürlich auch traumhaft“, sagte Lölling.