La Plagne. Ihre Premiere im Skeleton-Weltcup auf der Bahn in La Plagne endete für Jacqueline Lölling auf Rang drei. Welchen „Aussetzer“ sie sich leistete.
Das Lächeln – geriet wieder breiter. Die Augen – funkelten wieder fröhlicher. Anders als bei ihrem Heimrennen in Winterberg, das sie „nur“ auf Rang vier neben dem Siegerpodest beendete, gelang Skeleton-Pilotin Jacqueline Lölling (RSG Hochsauerland) beim Weltcup im französischen La Plagne der Sprung aufs Treppchen. Allerdings zeigte das Podium, wie dramatisch der Kampf um die Kristallkugel noch werden dürfte – und dass Lölling besonders eine Konkurrentin im Auge behalten sollte.
Flock steht immer auf dem Podest
Die Rede ist nicht von der Russin Elena Nikitina, die in La Plagne ihren zweiten Saisonsieg feierte, während die aus Brachbach stammende 24-jährige Lölling mit Rang drei ihre Führung im Gesamtweltcup verteidigte.
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Die einzige Pilotin, die bei den bislang vier Weltcuprennen (von insgesamt acht) stets auf dem Siegerpodest stand, ist die Österreicherin Janine Flock. In La Plagne raste die 30-Jährige auf Rang zwei und verkürzte ihren Rückstand als Zweitplatzierte des Gesamtklassements auf Lölling auf äußerst mickrige sieben Punkte. Ein Sieg fehlt der Tirolerin in dieser Saison zwar noch, der Weltcup gastiert am kommenden Wochenende jedoch auf Flocks Heimbahn in Innsbruck-Igls. Und wer stand in der vergangenen Saison dort ganz oben auf dem Siegerpodest? Janine Flock.
Das sagt Lölling über Flock
„Sie ist bislang am konstantesten, was den Start und die Fahrten betrifft“, sagte Lölling. Die Suche nach den Gründen dafür fällt auch ihr schwer: „Vielleicht kommt ihr die neue Gewichtsregelung entgegen, weil sie sonst eine der leichteren Pilotinnen war. Sie hat allerdings auch viel am Material gearbeitet – die Gesamtperformance stimmt aktuell einfach bei ihr.“
Mit ihrer eigenen Premiere auf der Bahn in La Plagne zeigte sich die Siegerländerin im Großen und Ganzen zufrieden. „Das Einzige, womit ich nicht zufrieden bin“, sagte „Jacka“ nach dem Rennen, „sind meine Startzeiten.“ Auf Start-Rakete Nikitina betrug Löllings Rückstand beide Male fast sechs Zehntel – diesen in der Bahn aufzuholen, ist eine schier unlösbare Aufgabe.
Lölling: „Ein Aussetzer meinerseits“
„Ich kann es selbst gar nicht so genau erklären“, sagte Lölling, „auf jeden Fall bin ich zu kurz gelaufen.“ Eine leichte Erkältung zwang sie in den vergangenen Tagen dazu, ihr Athletiktraining etwas zu reduzieren, „aber ich hätte einfach zwei oder vier Schritte mehr machen müssen, das war ein Aussetzer meinerseits“, erklärte sie.
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Die Fahrt durch den unbekannten Eiskanal gelang ihr anschließend ordentlich. „Sich in nur sechs Trainingsläufen eine neue Bahn zu erarbeiten, ist immer etwas schwierig“, sagte Lölling, „und sie ist echt brutal und hat extrem viele Schläge.“ Mit einer Top-Geschwindigkeit von 126,60 km/h raste sie durch den Eiskanal, „in den Kurven wirkt eine enorme Belastung auf den Körper“. Löllings Fazit nach ihrem ersten Rennen in La Plagne: „Diese Bahn hat es in sich, aber es macht viel Spaß, hier zu fahren.“
Im Ziel fehlten ihr 0,86 Sekunden auf Nikitina. Flock holte sich Rang zwei mit einem Rückstand von 0,65 Sekunden auf die Russin.
Nikitina bricht Rekorde
Diese knackte in Frankreich übrigens einen der ältesten Bahnrekorde im Skeleton-Sport. Mit 1:01,35 Minuten im zweiten Lauf blieb Nikitina knapp 1,5 Sekunden unter der bisherigen Bestmarke. Die hatte die Britin Alex Coomber bereits im Dezember 2000 aufgestellt. La Plagne ist mit mehr als 1.700 Metern und Bestzeiten über einer Minute im Frauen-Skeleton eine der längsten Kunsteis-Bahnen weltweit. Auch den mehr als sieben Jahre alte Start-Rekord in La Plagne, aufgestellt im Dezember 2012 von Marina Gilardoni aus der Schweiz, verbesserte Elena Nikitina um mehr als 0,3 Sekunden auf nun genau 6,00 Sekunden.