Winterberg. Cheyenne Rosenthal (Winterberg) ist mit 19 Jahren die jüngste Rennrodlerin im deutschen Weltcup-Team. Für Corinna Martini ist das kein Problem.
Sie ist amtierende Junioren-Weltmeisterin – aber das, was sie jetzt erreichte, bewegt sich in einer viel bedeutsameren Dimension. Die Zeit, dies zu realisieren, hat Cheyenne Rosenthal jedoch nicht, denn nach dem abschließenden Selektionsrennen und der Nominierung für das deutsche Weltcup-Team der Rennrodlerinnen befindet sich die 19-jährige Sauerländerin bereits unter der Regie des erfahrenen Chef-Bundestrainers Norbert Loch beim Lehrgang im lettischen Sigulda.
Schwangerschaften machen Weg frei
Die Verantwortlichen ihres Vereins BSC Winterberg allerdings freuen sich, salopp gesagt, immer noch wie Bolle über die Nominierung.
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„Wir sind richtig stolz auf Cheyenne“, sagte Corinna Martini, stellvertretende Sportwartin Rodeln, auf Nachfrage dieser Zeitung. Martini war bis zu ihrem Rücktritt vor gut sechs Jahren selbst Weltcup-Rennrodlerin und kämpfte ein ums andere Mal gegen Natalie Geisenberger oder Tatjana Hüfner um Podestplatzierungen.
Dass Geisenbergers und Dajana Eitbergers Schwangerschaften sowie Hüfners Karriereende jetzt überraschend früh den Weg in den Weltcup für Rosenthal frei machten? „Sie ist zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Das gehört zum Sport und ich freue mich riesig für Cheyenne“, erzählte Martini.
Neben Rosenthal bilden die 23-jährige Vize-Weltmeisterin Julia Taubitz sowie die 20-jährigen Jessica Tiebel und Anna Berreiter das Weltcup-Quartett. „Wir werden einiges an Aufbauarbeit leisten müssen, um sie behutsam in den Weltcup heranzuführen“, sagte Norbert Loch, ergänzte aber: „Ich bin mir sicher, dass sie uns mit dem einen oder anderen guten Ergebnis überraschen werden.“
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Für die Jüngste wünscht sich Corinna Martini vor allem, „dass Cheyenne die anderen etwas ärgern kann“. Rosenthal könne befreit auffahren „und ganz viele neue Erfahrungen sammeln“. Spannend und interessant sei es, den Weltcup-Zirkus zu erleben. „Sie wird auch mal eine Niederlage hinnehmen müssen, aber das gehört dazu und wird sie noch weiter motivieren.“
Christian Paffe beendet Karriere
Eine nächste Niederlage nach dem Verpassen der Heim-WM in Winterberg in der vergangenen Saison musste in der Selektion Christian Paffe (BRC Hallenberg) hinnehmen. Er schaffte den Sprung ins Weltcup-Team der Herren nicht und beendete jetzt seine sportliche Karriere „auf Anraten des BSD-Trainerteams“, wie es in einer Pressemitteilung des Bob- und Schlittenverbandes für Deutschland hieß.