Winterberg. Ein Jahr fehlte Maren Hammerschmidt verletzt, jetzt muss die Biathletin im IBU-Cup starten. Was der Bundestrainer sagt und wer aussortiert wurde.
Perfekt gespurte Loipen, eine herrliche, meist verschneite Landschaft – Sjusjøen bietet im November nahezu perfekte Bedingungen für Biathleten. Maren Hammerschmidt hatte den norwegischen Ort trotzdem nicht auserkoren, um ihr Winter-Wettkampf-Comeback zu geben. Die 29-Jährige vom SK Winterberg wollte direkt auf die große Bühne, wollte zum Weltcup-Auftakt ins schwedische Östersund.
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Doch dieser Traum erfüllt sich für Hammerschmidt nach ihrer einjährigen Verletzungspause nicht. Die Sauerländerin startet ihre Comebacksaison im IBU-Cup, der internationalen zweiten Liga des Biathlons. Und diese Serie beginnt am 28. November mit einem Sprint über 7,5 Kilometer – in Sjusjøen.
Hammerschmidt: Ziel bleibt WM
„Mein Ziel bleibt die WM in Antholz“, sagte die Staffel-Weltmeisterin von 2017 und Olympiateilnehmerin von 2018 trotzdem nach Teil zwei der Deutschen Meisterschaften in Ruhpolding, welchen sie nach einem starken vierten Platz im Speziallanglauf mit Rang neun im Massenstart beendete. „Damit bin ich ganz und gar nicht zufrieden. Aber, wie sagt man, Top und Flop liegen dicht bei einander“, erklärte Hammerschmidt anschließend.
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Zu streng sollte die Winterbergerin mit sich aber nicht ins Gericht gehen. Nach einem Jahr ohne Wettkampfpraxis auf Spitzenniveau fehlt ihr schlicht und einfach die Konstanz. „Maren soll sich nach der Verletzung erstmal in Richtung Wettkämpfe stabilisieren“, sagte auch Bundestrainer Kristian Mehringer im Gespräch mit dieser Zeitung.
Dazu soll sie die ersten drei Stationen des IBU-Cups im Dezember nutzen. „Danach schauen wir auf die Ergebnisse und auch auf die Leistungen der Weltcup-Starterinnen – und dann ist ein Austausch natürlich möglich“, erklärte Mehringer. Er erhofft sich vom Biathlon-Star in der zweiten Reihe auch, dass Hammerschmidt mit starken Auftritten Druck auf ihre Kolleginnen im Weltcupteam ausübt. Sie sollen, überspitzt formuliert, aus der Ferne ihren Atem als Verfolgerin spüren.
Nadine Horchler aussortiert
Ob Maren Hammerschmidts Ziel, ein Start bei der WM in Antholz, realistisch ist? „Eine Rückkehr in den Weltcup im Januar, ein Start bei der WM – alles ist möglich“, antwortete Kristian Mehringer.
Deutlich zurückhaltender äußerte er sich über die aus Ottlar stammende Nadine Horchler. Während sich deren Schwester Karolin wie im vergangenen Jahr souverän für das Weltcup-Team qualifizierte, „hat es für Nadine nach Punkten leider nicht für den IBU-Cup gereicht“, sagte Mehringer. Die Plätze drei bis sechs des Teams für diese Serie seien durch einen so genannten Trainerentscheid besetzt worden, „und da haben wir uns für jüngere Athletinnen entschieden, die perspektivisch aufgebaut werden sollen“, erklärte der Bundestrainer.
Früheres Karriereende?
Für die 33-jährige Horchler, die für den SC Willingen startet, bedeutet dies: Sie muss sich im Alpencup oder im Deutschlandpokal präsentieren. „Auch sie kann sich im Dezember anbieten, dann für den IBU-Cup“, sagte Mehringer. Ob sich Horchler diese Herausforderung im letzten Jahr ihrer langen Karriere allerdings noch stellen möchte – ist offen.