Bochum. Am nächsten Spieltag geht es für den VfL Bochum gegen Borussia Dortmund. Erneut wird es personelle Veränderungen geben.
Das ist ein netter Gedanke. Der kleine Bernardo sitzt im Wohnzimmer seiner Eltern auf dem Boden. Im Fernsehen läuft die Bundesliga. Bernardo schaut mit großen Augen zu. So oder so ähnlich muss es sich zugetragen haben. Zumindest schildert der große Bernardo das so. Nach dem Spiel gegen den VfB Stuttgart, der VfL Bochum, Bernardos Arbeitgeber, hatte mit 1:0 gewonnen, ging der Blick natürlich auf das kommenden Wochenende. Bochum spielt bei Borussia Dortmund - und da hätte sich Bernardo sehr gerne einen seiner Kindheitsträume erfüllt.
„Dortmund ist ein Superverein“, sagte der gelernte Innenverteidiger, der beim VfL Bochum nun stets als Linksverteidiger aufläuft. „In Dortmund zu spielen, ist eine tolle Erfahrung. Als Kind habe ich immer Bundesliga geguckt. Mein Traum war es immer, gegen Dortmund zu spielen. Die Fans sind super.“ Ein „Schade“ musste er dann noch mit anführen, „schade, dass ich da nicht spielen werde“.
Diesmal gab es kein spätes Gegentor für den VfL Bochum
Denn in dieser Saison wird es nichts mit Kindheitstraumerfüllung für Bernardo und mit dem Spiel bei Borussia Dortmund vor mehr als 80.000 Fans im Signal-Iduna-Park. Gegen den VfB Stuttgart holte sich Bernardo seine fünfte Gelbe Karte ab. In der 36. Minute sah er sie für ein Foul im Mittelfeld. In dem Moment wird er noch nicht an die Konsequenzen gedacht haben. Dafür war er, dafür waren alle Bochumer gegen den Tabellendritten aus Stuttgart zu sehr gefordert. An die Gedanken schweifen zu lassen, war da zu keinem Zeitpunkt zu denken.
Zumal die Bochumer im bisherigen Saisonverlauf in ihren Heimspielen spät noch einen Sieg aus der Hand gegeben haben. Das war so gegen Mainz, als es das späte Gegentor durch einen abgefälschten Schuss in der Nachspielzeit gab. Das war so zuletzt gegen Werder Bremen, als erneut ein abgefälschter Schuss ins Tor flog und es statt eines 1:0-Sieges ein 1:1 gab.
Gegen Stuttgart hätte das wieder passieren können. Chancen hatten die Stuttgarter genug. Ähnlich wie in der Vorsaison beim 1:0-Heimsieg gegen RB Leipzig aber fiel das Gegentor nicht. Mit viel Einsatz, großer Leidenschaft, einem guten Manuel Riemann im Tor und auch einiges an Glück verteidigten die Bochumer ihre Führung ins Ziel.
Bernardo gibt dem VfL Bochum besondere Energie
„Wir haben gewonnen und drei Punkte geholt“, sagte Bernardo dazu. „Das ist für uns sehr wichtig. Wir haben gut gekämpft und uns den Sieg dadurch erarbeitet. Wir haben im letzten Spiel gegen Bremen und gegen Mainz zweimal ein spätes Gegentor kassiert. Ich war letzte Woche sehr sauer.“
Der Gedanke, dass es erneut ein spätes Gegentor geben könnte, sei ihm diesmal aber nicht gekommen. „Es war eher eine Motivation. Ich habe daran gedacht, dass das diesmal nicht passieren wird.“ Eben auch, weil Bernardo erneut ein richtig gutes Spiel zeigte, eins, das ihm auch Spaß machte. „Es war ein typisches Spiel für mich“, sagte er. „Ich mag es, wenn ich die ersten ein, zwei Zweikämpfe gewinne. Das gibt mir Energie.“ Und diese Energie hilft dem VfL Bochum.
Möglich wäre gegen Dortmund auch eine Dreierkette beim VfL Bochum
Cristian Gamboa kehrt nach abgelaufener Gelb-Sperre zurück, Ivan Ordets feierte gegen Stuttgart sein Comeback und ist wieder ein Startelf-Kandidat. Dafür fallen nun Bernardo gesperrt und Keven Schlotterbeck weiter verletzt aus. Für die linke Abwehrseite hat Letsch als Bernardo-Ersatz nun Danilo Soares und Maxi Wittek. Wobei Soares im geheimen Testspiel am Sonntag gegen Köln verletzt runter musste. Hinter seinem Einsatz gegen Dortmund steht zumindest ein Fragezeichen.