Gelsenkirchen. Viele Schalke-Profis sammelten in der Rückrunde reihenweise Fünfen. Nur zwei Spieler kommen auf einen Zweier-Durchschnitt. Die große Notenbilanz.
Zumindest der Super-GAU wurde bei Schalke 04 in der zurückliegenden Zweitligasaison noch abgewendet. Nachdem es zwischenzeitlich so ausgesehen hatte, als könnten die Gelsenkirchener bis in die 3. Liga durchgereicht werden, hat sich das Team von Trainer Karel Geraerts im Saisonendspurt stabilisiert – und die Klasse als Tabellenzehnter gehalten.
Wirklich gut waren aber nur die allerwenigsten Auftritte der Schalker. Auch die meisten Einzelspieler blicken auf eine persönliche Saison zum Vergessen zurück – das zeigen auch ihre Noten in den einzelnen Spielen. Die WAZ hat die jeweiligen Spielernoten der Rückrunde ausgewertet. Wirklich überzeugen können nur zwei Profis.
So bewerten wir die Schalke-Profis
Die WAZ bewertet die S04-Profis in jedem Pflichtspiel in Form einer Einzelkritik. Spieler, die mindestens 30 Minuten zum Einsatz kommen, werden dabei benotet.
In der ausführlichen Übersicht sind alle Schalker aufgelistet, die in der Rückrunde auf mindestens drei benotete Ligaspiele kommen. Auf weniger als drei benotete Spiele kommen die folgenden Profis:
Ralf Fährmann (zwei benotete Spiele): Note, 4,8
Ibrahima Cissé (zwei benotete Spiele): Note: 3
Danny Latza (ein benotetes Spiel): Note: 5,5
Lino Tempelmann (zwei benotete Spiele): Note: 5
Schalke-Torwart Marius Müller war ein Stabilisator
Marius Müller (15 benotete Spiele): Löste Ralf Fährmann nach schwachem Rückrundenstart im Tor ab und war fortan ein echter Stabilisator der Schalker Defensive. Mit Blick auf die verhinderten xGoals war Müller der statistisch beste Torwart der Liga. Auch von der WAZ gab es fast durchgehend gute Noten. Note: 2,7
Cedric Brunner (sieben benotete Spiele): Der Schweizer zeigte in der ersten Hälfte der Rückrunde einige unterirdische Leistungen – etwa bei den Auswärtspleiten in Kaiserslautern (Note: 5,5) oder in Magdeburg (Note: 6). Im Schlussspurt aber zumindest stabilisiert. Note: 4,3
Brandon Soppy (fünf benotete Spiele): Erst hatte der Winter-Neuzugang Fitness-Probleme, dann Verletzungsprobleme, weshalb er nur fünfmal für Schalke spielte. Ein Top-Spiel machte er beim Sieg gegen St. Pauli (Note: 2), danach mit Licht und Schatten. Note: 3,7
Schalke-Rückrunde: Matriciani völlig außer Form
Steven van der Sloot (drei benotete Spiele): Der U23-Mann bekam wegen großer Verletzungssorgen in der Defensive seine Profi-Chance und agierte weitgehend unauffällig. Note: 3,8
Henning Matriciani (sieben benotete Spiele): Im Vorjahr war Matriciani noch Fan-Liebling, in der Rückrunde hatte er sportlich große Probleme, war völlig außer Form. Note: 4,1
Tomas Kalas (15 benotete Spiele): In der Abwehr war der Tscheche die einzige Schalker Konstante. Kalas überzeugte im Zweikampf und im Kopfballspiel. Insgesamt deutlich mehr gute als schlechte Auftritte. Note: 3,2
Timo Baumgartl (drei benotete Spiele): Spielte schwach und wurde nach dem Magdeburg-Spiel suspendiert. Für Baumgartl war es eine Saison zum Vergessen. Note: 4,7
Schallenberg ist auf Schalke angekommen
Marcin Kaminski (elf benotete Spiele): Der Pole pendelte zwischen Bank und Startelf und hatte mit Formschwankungen zu kämpfen. Mitunter wirkte der Verteidiger auf dem Platz völlig überfordert, doch kurz vor Saisonende mit einigen soliden Leistungen. Note: 4,1
Derry Murkin (zehn benotete Spiele): Der Brite baute im Laufe der Rückrunde ab. Schwache Auftritte in Lautern (Note: 5) und gegen Nürnberg (Note: 4,5), doch unter dem Strich trotzdem mit solidem ersten Schalke-Jahr. Note: 3,6
Thomas Ouwejan (13 benotete Spiele): Der gelernte Linksverteidiger spielte in der Rückrunde häufig im Mittelfeld und machte dort einen soliden Job. Häufig durchschnittlich, wenig Ausreißer nach oben oder unten. Note: 3,5
Ron Schallenberg (13 benotete Spiele): Nach schwacher Hinrunde (Durchschnittsnote: 4,2) verbesserte sich Schallenberg im Jahr 2024 deutlich. In der Innenverteidigung spielte er teilweise herausragend (Note 1 gegen St. Pauli). Ist nach Startproblemen doch noch auf Schalke angekommen. Note: 3,3
Tobias Mohr spielte eine Rückrunde zum Vergessen
Paul Seguin (15 benotete Spiele): War als Taktgeber im Mittelfeld-Zentrum gesetzt und konnte immer mal wieder Akzente setzen. Einigen guten Spielen (Note 2,5 gegen Nürnberg) stehen aber auch schwache Auswärtsspiel (Note 5 in Lautern und Magdeburg) gegenüber. Note: 3,7
Blendi Idrizi (fünf benotete Spiele): Kam in der Rückrunde wenig zum Zug. Konnte in seinen fünf benoteten Spielen keine Impulse setzen. Note: 4,4
Tobias Mohr (fünf benotete Spiele): In der Hinrunde (Durchschnittsnote: 3,8) war Mohr noch Stammkraft und stets bemüht. Nach dem Jahreswechsel hatte der Linksfuß in seinen Einsätzen große Probleme. Ihm fehlten Form und Selbstvertrauen. Note: 4,8
Darko Churlinov (fünf benotete Spiele): In seinem ersten Spiel in Kaiserslautern traf der Rückkehrer direkt und war bester Schalker. Danach kam allerdings nicht mehr viel von Churlinov – da hatten sich der Spieler und die Verantwortlichen mehr versprochen. Note: 4,3
Schalke: Yusuf Kabadayi an guten Tagen ein Unterschiedsspieler
Yusuf Kabadayi (neun benotete Spiele): In den Punkten Entscheidungsfindung und taktische Disziplin hat der 20-Jährige noch Probleme, doch seine tollen Anlagen sind unübersehbar. An guten Tagen ein Unterschiedsspieler in der 2. Liga – wie etwa beim Sieg gegen St. Pauli (Note: 1,5). Note: 3,6
Assan Ouédraogo (drei benotete Spiele): Verpasste verletzungsbedingt viele Spiele, doch wenn Ouédraogo auf dem Rasen stand, begeisterte er die Schalke-Fans. Sowohl gegen Hannover (Note: 2,5) als auch gegen Osnabrück (Note: 1) ganz stark. Note: 2,2
Bryan Lasme (sechs benotete Spiele): Hatte in der Rückrunde weniger Spielanteile als noch in der ersten Jahreshälfte. Insgesamt kann er sein tolles Tempo zu selten ausspielen. Nur gegen Paderborn (Note: 2,5) mit wirklich guter Leistung. Note: 3,9
Schalke: Kenan Karaman als Top-Scorer und beser Offensivspieler
Kenan Karaman (17 benotete Spiele): Machte als einziger Schalke-Profi alle Rückrundenspiele und schoss den Klub mit seinen Toren zum Klassenerhalt. Karaman war mit 13 Toren und neun Vorlagen ganz klar der wichtigste Offensivspieler – doch Top-Noten verdiente er sich nur selten, weil er zwar traf, aber zwischenzeitlich oft abtauchte. Note: 3,3
Keke Topp (zehn benotete Spiele): Das Sturm-Talent arbeitete sich im Laufe der Rückrunde in die Mannschaft und überzeugte durch gute Einsatzbereitschaft. Zu Jahresbeginn jedoch mit ein paar schwachen Spielen. Note: 3,6
Simon Terodde (16 benotete Spiele): Vom Zweitliga-Rekordmann wurden Tore erwartet, doch davon lieferte er zu wenig. Nur fünfmal traf er in der zurückliegenden Saison. Trotzdem war Terodde für die Mannschaft wichtig, opferte sich auf und kämpfte mehr denn je. Note: 3,8
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