Gelsenkirchen. Schalke ist mehr als Fußball. Eine neue WDR-Doku blickt auf den Klub und den Stadtteil und zeigt, wie S04 Menschen im Umfeld prägt und motiviert.
Es gibt kaum einen Verein, der so fasziniert wie Schalke 04. Der seine Fans manchmal feiern und häufig leiden lässt, der die Stadt prägt und bundesweit bekannt gemacht hat. Schalke ist mehr als Fußball, mehr als ein Stadtteil Gelsenkirchens. „Kein Schwein kennt Gelsenkirchen, Schalke kennen alle“, sagt beispielsweise Stadtführer Olivier Kruschinski. „Warum? Weil wir der geilste Klub der Welt sind.“
Es wird sehr viel über Schalke geschrieben. Es gibt unzählige filmische Dokumentationen, die den Mythos und die Geschichte der Königsblauen beleuchten. „Meine Heimat. Mein Verein: Auf Schalke“, heißt die neue Sendung, die am Sonntag im WDR ihre Premiere feierte und die jederzeit über die Mediathek der ARD abrufbar ist. Kabarettistin und Fan Ingrid Kühne erzählt in den knapp 44 Minuten Laufzeit die Geschichte der symbiotischen Beziehung zwischen dem FC Schalke 04 und seiner Heimatstadt Gelsenkirchen.
Schalke-Legende Olaf Thon darf nicht fehlen
Es ist kein Blick auf das sportliche Geschehen der vergangenen Monate. Das sportliche Auf und Ab der vergangenen Jahre, der jüngst mit Ach und Krach erreichte Klassenerhalt in der 2. Liga, der kommende Riesen-Personalwechsel, die Fehler im Management der Vergangenheit, der Niedergang Gelsenkirchens von der Stadt der 1000 Feuer zu einer der ärmsten Städte Deutschlands – sie werden erwähnt, sind aber nicht Dreh- und Angelpunkt der Doku. Vielmehr geht es um das Leben, das rund um Schalke herrscht. Um Menschen, die den Klub leben und lieben.
Bekannte Gesichter sind darunter, die bedeutungsschwere Sätze wie „Ich bin hier geboren, dadurch bin ich Gelsenkirchener, ein Leben lang“ (Schalke-Legende Olaf Thon) oder „Dieser Verein darf nie untergehen, das würde vielen Menschen den Boden unter den Füßen wegziehen“ (Sternekoch Björn Freitag) sagen. Und Menschen, die im Zeichen des Klubs bedeutende Dinge tun. Wie Tina Krone, die mit ihrer Trommel die Mannschaft anfeuert und zugleich Bedürftige mit dem Restbestand aus dem Catering der VIP-Logen versorgt. Wie Stadtführer Olivier Kruschinski, der für das Andenken an die Schalker Erinnerungsorte wie die katholische Kirche St. Joseph kämpft. Wie Fußballtrainer Richy Weber, der die Strahlkraft des Vereins für Integration und Identifikation von Jugendlichen nutzt. Der ehemalige Bergmann Bernie Rösgen, Influencerin Lisa Küppers und Oberbürgermeisterin Karin Welge schildern ebenfalls ihre Beziehungen zu Stadt und Klub.
Schalke und die Emotionen
Ist das Ganze manchmal etwas kitschig? Definitiv. Aber das macht doch Heimatgefühl aus. Diese Mischung aus Stolz, Verklärung und Erinnerungen. Diese Emotionen, die Schalke seit 1904 aus der Stadt herauskitzelt. Hardcore-Schalke-Fans werden in der Sendung vielleicht nicht viel Neues erfahren – mit einem wohligen Heimatgefühl werden sie trotzdem entlassen. Spätestens, wenn das Steigerlied ertönt. Wie fasst Influencerin Küppers es doch einmal treffend zusammen: „Wenn es emotional ist, ist es gut. Bei Schalke ist einfach alles an Emotionen dabei.“
Schalke 04 – Mehr News und Hintergründe:
- Schalke: Fährmann über Degradierung: „Meine schwerste Zeit“
- Ronaldo auf Schalke in Gefahr: Zuschauer mit Harakiri-Sprung
- Schalke-Poker um Karaman: Tillmann und Wilmots mit Update
- Schalke: So geht es mit den acht Streichkandidaten weiter
- Schalke: Geraerts entscheidet Kapitäns-Frage schnell
- Schalke-Kommentar: Umgang mit Drexler und Baumgartl ist unwürdig