Gelsenkirchen. Mit Kampf und neuer Taktik besiegt Schalke 04 Tabellenführer St. Pauli. Ron Schallenberg überragt auf ungewohnter Position. Die S04-Einzelkritik.
Trainer Karel Geraerts veränderte vor dem Heimspiel gegen St. Pauli einiges - und hatte damit Erfolg. Gegen den Tabellenführer der 2. Bundesliga erkämpfte sich der FC Schalke 04 einen 3:1-Sieg.
+++ Schalke-Talk: Was beim Sieg gegen St. Pauli beeindruckt hat +++
Marius Müller: In der Anfangsphase lenkte Schalkes Torwart einen Schuss von Metcalfe mit den Fingerspitzen am Pfosten vorbei und verhinderte so das 0:1 (10.). Müller schaltete sich auffällig viel in den Spielaufbau ein, hatte gegen den Tabellenführer aber weniger zu tun als erwartet. Note: 2,5
Schalke-Verteidiger Brandon Soppy überrascht
Brandon Soppy (bis 69. Min.): Nach ordentlichen 45 Minuten in Magdeburg durfte Soppy gegen St. Pauli starten – und der Franzose machte es gut. Mit seinem guten Tempo konnte er Afolayan mehrfach ablaufen. Auch im Zweikampf geschickt. In dieser Form ist der Winter-Zugang eine Verstärkung. Von den Fans gab es bei seiner Auswechslung tosenden Applaus. Note: 2
Tomas Kalas: Unauffällig, aber effizient. Den Spielaufbau überließ Kalas meist seinem Nebenmann Schallenberg, doch in den Zweikämpfen war der Tscheche eine Maschine. Gewann rund 80 Prozent seiner Duelle. Note: 1,5
Ron Schallenberg: Begann überraschend als Innenverteidiger und zeigte dort seine bislang beste Leistung im S04-Trikot. Gut im Stellungsspiel, sicher im Aufbau und fehlerfrei in den Zweikämpfen. Beeindruckend. Note: 1,5
Derry John Murkin: Auf seiner linken Abwehrseite war er der Chef. Von den Hamburgern kam kaum etwas. Ins Offensivspiel versuchte sich Murkin immer wieder einzuschalten, doch wurde von seinen Kollegen zu selten gefunden. Note: 2,5
Schalke-Mittelfeldspieler Yusuf Kabdayi kämpft und trifft
Paul Seguin: Weil die Schalker entweder über die Flügel kamen oder lange Bälle spielten, war Seguin nicht so präsent. Dennoch eine solide Leistung. Note: 3
+++ Schalke: Emotionales TV-Interview von Matchwinner Kabadayi +++
Yusuf Kabadayi: War am Freitagabend das königsblaue Energiebündel. Der 20-Jährige spielte als rechter Achter und war fast durchgehend im Sprint unterwegs. Im Pressing sehr engagiert und auch gegen den Ball ging er weite Wege - für seinen gewonnenen Zweikampf gegen Afolayan an der Grundlinie bekam er sogar Szenenapplaus (45.). Für noch mehr Begeisterung sorgte die Bayern-Leihgabe aber mit seinen zwei Toren (44./74.) – was für ein Tag für Kabadayi! Note: 1,5
Thomas Ouwejan: Trainer Geraerts bot den Linksverteidiger im Mittelfeld auf. Ein Schachzug, der sich auszahlte. Das 1:0 bereitete der Niederländer per Flanke vor. Insgesamt trotzdem unauffälliger als sein Gegenüber Kabadayi. Note: 3
Kenan Karaman: Als offensiver Mittelfeldspieler versuchte Karaman gefährliche Szenen zu initiieren, aber viel gelungen ist dem 29-Jährigen lange nicht. Erst in der Schlussminute ließ er die Arena mit seinem Tor zum 3:1 explodieren. Note: 2
Schalke: Bryan Lasme reibt sich auf, Terodde vor 1:0 geschickt
Simon Terodde: War im Pressing bemüht. Kurz vor dem 1:0 durch Kabadayi ließ Terodde den Ball geschickt passieren – eine ganz clevere Aktion. Ansonsten aber wenig ins Spiel eingebunden. Note: 3
Bryan Lasme (bis 62. Min.): Auch Lasme rieb sich in den Zweikämpfen auf. Der Franzose kämpfte und sorgte dank seiner Geschwindigkeit in Ansätzen für Gefahr – zwingend waren seine Aktionen allerdings nicht. Seine beste Szene war ein Schuss mit der Hacke knapp am Tor vorbei (60.). Note: 3,5
Keke Topp (ab 62. Min.): Kam für Lasme und verfehlte mit einem Fallrückzieher nur knapp das Tor (67.). In der Schlussminute bereitete er das 3:1 durch Karaman vor. Ohne Note.
Cedric Brunner (ab 69. Min.): Wurde für den entkräfteten Soppy eingewechselt. Ohne Note.
Darko Churlinov (ab 79. Min.): Ersetzte Kabadayi in der Schlussphase. Ohne Note.
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