Gelsenkirchen. Schalke-Zugang Brandon Soppy kann seiner Mannschaft noch nicht helfen. Er ist nicht fit. Leihe hinterlässt aktuell nur Verlierer. Ein Kommentar.
Am Sonntagnachmittag in Kiel hatte Sportdirektor Marc Wilmots vom FC Schalke 04 schon angedeutet - am Dienstag konnten sich auch 200 Trainings-Kiebitze davon überzeugen: Brandon Soppy, am 1. Februar als sofortige Verstärkung für die Außenverteidiger-Position angekündigt und verpflichtet, ist aktuell nicht einmal fit genug fürs Mannschaftstraining. Das ist für die Schalker ein Scouting- und PR-Desaster - und bei den Fans ein großes Thema.
Soppy hatte in Italien beim FC Turin zwar fünf Spiele bestritten, seit Anfang Oktober aber immer wieder wegen kleinerer Wehwehchen gefehlt. Die Schalker verließen sich auf den Medizincheck, der keine Auffälligkeiten ergeben hatte. Zusätzliche Informationen über Soppys Fitnesszustand hatten sie offenbar nicht eingeholt - dabei war der Technische Direktor André Hechelmann einmal Chefscout, sein Nachfolger Christoph Kresse dürfte sich inzwischen eingearbeitet haben. Gab es bei allen finanziellen Zwängen der Königsblauen keinen anderen verfügbaren Rechtsverteidiger?
Schalke: Wilmots war von Brandon Soppy überzeugt
Wilmots war von Soppy überzeugt, sagte in der offiziellen Vorstellung, eine „kurzfristige Stabilisierung“ sei wichtig. Und Soppy solle „mit seiner Energie und seinen fußballerischen Qualitäten unmittelbar weiterhelfen“.
Formulierungen wie diese sind deshalb jetzt ein PR-Problem. Er selbst habe die Entscheidung getroffen, Soppy erst einmal herauszunehmen, verkündete Wilmots in Kiel. Bis zum 1. März solle Soppy seinen Trainingsrückstand aufgeholt haben, dann kommt der FC St. Pauli nach Gelsenkirchen. Das heißt auch: Soppy ist eine Leihe für elf Spiele, eine Kaufoption gibt es nicht - und eine Soforthilfe ist Soppy schon gar nicht.
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Deshalb gibt es bisher nur Verlierer - zunächst Soppy selbst, der nicht die gewünschte Spielpraxis sammeln kann, und im Sommer ohne große Perspektive zu seinem Stammverein Atalanta Bergamo zurückzukehren droht. Dann Wilmots, dessen erster großer Transfer schiefgegangen ist. Seine fünfwöchige Amtszeit ist bisher kein großer Erfolg. Für die sportliche Krise kann er wenig, es ist nicht sein Kader, der gerade reihenweise schlechte Spiele abliefert, aber vor der Soppy-Verpflichtung hatte bereits eine Leihe von Koffi Kouao (FC Metz) nicht geklappt. Im Sommer steht Schalke ein Umbruch bevor, wenn der Klassenerhalt gelingen soll. Wilmots sollte sich schnell einarbeiten, damit Fehler wie diese nicht noch einmal passieren.
Schalke-Trainer Karel Geraerts wollte Verstärkung für rechte Abwehrseite
Auch Trainer Karel Geraerts ist ein Verlierer. Er hatte sich eine Verstärkung für die rechte Abwehrseite gewünscht - doch aktuell kann er wie in der Hinrunde nur zwischen Cedric Brunner und Henning Matriciani wählen. Und die rechte Seite dürfte damit der Defensiv-Schwachpunkt bleiben.
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