Gelsenkirchen. Koffi Kouao hat bereits einen Teil des Medizinchecks auf Schalke absolviert. Trotzdem kommt er nicht. Der Deal ist geplatzt. Die Hintergründe.

Eigentlich waren die Verhandlungen zwischen Rechtsverteidiger Koffi Kouao vom FC Metz und dem FC Schalke 04 schon auf der Zielgeraden – doch nun ist der Transfer zum Zweitligisten endgültig gescheitert. Nach Informationen ist der Schalker Wunschkandidat bereits abgereist. Ein Transfer-Desaster für die abstiegsbedrohten Schalker. Bis zum Saisonende sollte der 25 Jahre alte Ivorer vom französischen Erstligisten ausgeliehen werden, mit anschließender Kaufoption in Höhe von einer Million Euro. Das war zumindest der Plan der Schalker.

Bereits am Sonntag war Kouao nach Gelsenkirchen gereist, um letzte Details vor der Vertragsunterschrift zu klären. Sogar den athletischen Teil des Medizinchecks absolvierte Kouao am Sonntag schon auf dem Trainingsgelände am Berger Feld. Am Montagmorgen um 8 Uhr sollte dann der zweite Teil des Checks folgen – doch die sportmedizinische Untersuchung wurde zunächst abgesetzt.

Statt Schalke-Leihe: Koffi Kouao vor Wechsel zu Dinamo Zagreb

Der Grund: Ein Angebot von Dinamo Zagreb für Kouao. Am Sonntagabend berichtete die französische L’Equipe von einem Interesse des kroatischen Spitzenklubs an Kouao – und anders als die Schalker wäre Zagreb bereit, den Ivorer sofort für eine Million Euro zu verpflichten. Die Kroaten sind nach dem Kreuzbandriss ihres Stamm-Rechtsverteidigers Sadegh Moharrami (27, zugezogen vergangene Woche beim Asien-Cup) zum Handeln gezwungen. Aktuell deutet alles darauf hin, dass Kouao das Angebot aus der kroatischen Hauptstadt annehmen wird.

Ein fester Transfer zu Dinamo Zagreb hätte für Koffi Kouao durchaus Vorteile: Er hätte über den Sommer hinaus Planungssicherheit und würde in Kroatien bei einem Top-Klub spielen, der um die Meisterschaft kämpft. Auch der FC Metz dürfte einen Zagreb-Wechsel des Rechtsverteidigers bevorzugen – schon, weil sie Kouao so direkt fix abgeben und von der Gehaltsliste bekommen, statt ihn erst einmal zu verleihen.

Schalke hatte noch Rest-Hoffnung auf Kouao-Deal

Kouao weilte am Montagmorgen noch in einem Gelsenkirchener Hotel und die Schalker hatten noch Resthoffnung, den Transfer doch noch zu finalisieren. Schon, weil es schwer sein dürfte, bis zum Ende des Wechselfensters am 1. Februar eine Alternative auf dem Transfermarkt zu finden. Darum müssen sich die Königsblauen nun aber bemühen.

Die sportliche Schalke-Führung um Andre Hechelmann (l.) und Sportdirektor Marc Wilmots muss nun aktiv werden.
Die sportliche Schalke-Führung um Andre Hechelmann (l.) und Sportdirektor Marc Wilmots muss nun aktiv werden. © Ralf Ibing /firo Sportphoto | Ralf Ibing

Hinten rechts sehen die Schalker Verantwortlichen rund um Sportdirektor Marc Wilmots großen Handlungsbedarf. Eine kurzfristige Rückholaktion von S04-Eigengewächs Mehmet Aydin (21, ausgeliehen an Tabzonspor) ist trotz der Not allerdings nicht geplant – und nach WAZ-Informationen vertraglich schwierig.

Schalke: Rückkehr von Mehmet Aydin kein Thema

Erst ein Neuzugang konnten die Schalker im Januar präsentieren: Darko Churlinov. Der 23 Jahre alte Offensivspieler wurde vom englischen Erstligisten FC Burnley ausgeliehen. Bei seinem Debüt in Kaiserslautern (1:4) gelang ihm direkt sein erster Treffer.

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