Gelsenkirchen. Schalke 04 trifft erstmals auf Elversberg. Wie schlug sich S04 in ersten Pflichtspielen gegen andere Zweitligisten? Ein Blick in die Geschichte.
Die Fans des FC Schalke 04 brauchen kein schlechtes Gewissen zu haben, wenn sie am Freitagabend sagen werden: So etwas habe ich im Fußball ja noch nie gesehen. Ein Spiel zwischen Schalke und der SV Elversberg, wie es um 18.30 Uhr (Sky) in der Veltins-Arena angepfiffen wird, hat es tatsächlich noch nicht gegeben. Der Aufsteiger ist der einzige Zweitligist, gegen den die Königsblauen noch nie gespielt haben.
Schalke 04: Wie lief es beim ersten Mal gegen die anderen Zweitligaklubs?
Gegen 16 der 17 Zweitliga-Konkurrenten hat Schalke 04 folglich schon mal gespielt. Wie war das denn damals bei jeden jeweils ersten Aufeinandertreffen? Ein Blick in die Fußball-Geschichte der Königsblauen, die Bilanz in Liga, DFB-Pokal und Europapokal hält so manche Überraschung parat.
1. FC Kaiserlautern: Welch ein erstes Spiel gegen die Pfälzer: Am 24. Mai 1942 trifft Schalke erstmals auf Kaiserslautern. Auf dem Weg zur bisher vorletzten Deutschen Meisterschaft fegt die Mannschaft von Trainer Otto Faist im Achtelfinale die Lauterer mit 9:3 (4:0) vom Platz. Für die Königsblauen treffen Hermann Eppenhoff, Ala Urban, Ernst Kalwitzki (je 2), Herbert Burdenski, Fritz Szepan und Ernst Kuzorra, für die Roten Teufel Fritz Walter (2) und Ottmar Walter.
Bilanz: 89 Spiele, 34 Siege, 25 Unentschieden, 30 Niederlagen, 154:135 Tore
1. FC Magdeburg: Der erste Vergleich mit Magdeburg steigt im Uefa-Pokal: Am 19. Oktober 1977 verliert Schalke das Hinspiel in der zweiten Runde in Magdeburg mit 2:4 (0:2). Jürgen Sparwasser erzielt die ersten drei FCM-Treffer, Herbert Demange und Rüdiger Abramczik können zwischenzeitlich zum 2:2 ausgleichen; den Schlusspunkt setzt Wolfgang Steinbach. Schalke verliert auch das Rückspiel und scheidet nach dem 1:3 aus. Das 4:3 am sechsten Spieltag war übrigens Schalkes erstes Ligaspiel gegen Magdeburg, 2000/01 gewann man noch im Jahr des DFB-Pokalsieges im Viertelfinale mit 1:0.
Bilanz: 4 Spiele, 2 Siege, 0 Unentschieden, 2 Niederlagen, 8:10 Tore
Als Schalke 04 gegen Eintracht Braunschweig den Weg zur Deutschen Meisterschaft ebnet
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1. FC Nürnberg: Fast hundert Jahre ist es her, dass die beiden Mannschaften sich zur Premiere gegenüberstanden. Als noch die Deutsche Meisterschaft im K.-o.-Verfahren ausgespielt wurde, strauchelte Schalke am 1. Juni 1930 bei den Clubberern. Mit 2:6 ging es nach dem Viertelfinale zurück nach Gelsenkirchen. Emil Rothardt zum 1:2 und Hennes Tibulski zum Endstand trafen die S04.
Bilanz: 71 Spiele, 34 Siege, 17 Unentschieden, 21 Niederlagen, 114:88 Tore
Eintracht Braunschweig: Auch dieses Premierenduell liegt lange zurück: Im Achtelfinale um die Deutsche Meisterschaft muss Schalke am 31. Oktober 1937 bei den Niedersachsen ran. 1:0 heißt es erst in der Verlängerung durch den von Ernst Poertgen in der 120. Minute verwandelten Elfmeter. Schalkes Siegesserie soll weitergehen – am Ende steht der dritte Titel nach dem 2:0 im Endspiel gegen den 1. FC Nürnberg.
Bilanz: 51 Spiele, 17 Siege, 13 Unentschieden, 22 Niederlagen, 75:82 Tore
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FC St. Pauli: Die erste Partie gegen die Paulianer endete mit einer Niederlage. Am 6. Mai 1951 unterlag das von Fritz Szepan trainierte Schalke dem FC St. Pauli mit 1:2, die Führung durch Hans Kleina drehten Kurt Haß und Werner Kruppa in einen Hamburger Sieg.
Bilanz: 17 Spiele, 9 Siege, 5 Unentschieden, 5 Niederlagen, 33:20 Tore
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Fortuna Düsseldorf: Welch würdiger Rahmen für das erste Aufeinandertreffen trotz sich anbahnender düsterer Zeiten: 11. Juni 1933, im Finale um die Deutsche Meisterschaft muss Schalke gegen die Düsseldorfer FK Fortuna 1911 ran. 0:3 heißt es am Ende durch die Tore von Felix Zwolanowski, Paul Mehl und Georg Hochgesang. Ein Jahr später holt S04 dafür zum ersten Mal durch das 2:1 gegen den Club die Deutsche Meisterschaft.
Bilanz: 87 Spiele, 42 Siege, 32 Unentschieden, 24 Niederlagen, 157:131 Tore
Der älteste Konkurrent des FC Schalke 04 ist der HSV
Hamburger SV: Auf keinen anderen aktuellen Zweitligisten traf Schalke häufiger als auf den HSV. Und das erste Spiel feiert in nicht allzu ferner Zukunft 100-jähriges Jubiläum: Am 8. Juli 1928 muss Schalke im Achtelfinale um die Deutsche Meisterschaft bei den Hanseaten ran. Durch das 2:4 vor 10.000 Zuschauern im Stadion Hoheluft scheidet die Mannschaft von Trainer Gustav Wieser aus, Fritz Szepan und Emit Rothardt betreiben am Ende nur Ergebniskosmetik.
Bilanz: 115 Spiele, 46 Siege, 25 Unentschieden, 44 Niederlagen, 178:187 Tore
Hannover 96: Der erste Vergleich mit den 96ern steigt im Pokal: Auf dem Weg ins Viertelfinale lässt sich Schalke nicht von den Hannoveranern aufhalten, beim 3:2 treffen zunächst Ernst Poertgen und Ernst Kuzorra für das Team von Trainer Bumbes Schmidt, doch 96 gleicht zweimal aus. In der 85. Minute aber verwandelt Fritz Szepan einen Elfmeter zum Sieg.
Bilanz: 83 Spiele, 48 Siege, 19 Unentschieden, 19 Niederlagen, 166:94 Tore
Hansa Rostock: Es ist die erste Bundesliga-Saison nach der Wiedervereinigung mit Klubs aus den neuen Bundesländern. Vor 52.100 Zuschauern im Gelsenkirchener Parkstadion besiegt Schalke Hansa Rostock mit 5:0, die Tore erzielen Uwe Leifeld (2), Bent Christensen, Günter Güttler und Aleksandr Borodyuk.
Bilanz: 26 Spiele, 11 Siege, 5 Unentschieden, 10 Niederlagen, 40:35 Tore
Hertha BSC: Ein Jahr nach dem HSV ist auch die Alte Dame aus Berlin erstmals Gegner des FC Schalke 04. Im Viertelfinale um die Deutsche Meisterschaft müssen sich die Königsblauen Hertha allerdings mit 1:4 geschlagen geben, Fritz Szepan gelingt die Führung, doch nach der Pause treffen Willi Kirsei (2), Otto Fritze und Hanne Sobek.
Bilanz: 97 Spiele, 44 Siege, 17 Unentschieden, 36 Niederlagen, 140:123 Tore
Wie Schalke seinen späteren Trainer in die Zweite Liga schickt
Holstein Kiel: Von sechs Spielen gegen Holstein absolvierte Schalke zwei im Pokal – so auch den ersten Vergleich mit Kiel. Am 12. Oktober 1941 war es so weit, durch das 6:0 zieht Schalke locker ins Finale ein. Herbert Burdenski (2), Ernst Kuzorra, Hermann Eppenhoff, Ernst Kalwitzki und Rudi Mund machen alles klar. Das Finale geht dann aber mit 1:2 gegen den Dresdner SC verloren.
Bilanz: 6 Spiele, 3 Siege, 1 Unentschieden, 2 Niederlagen, 15:10 Tore
Karlsruher SC: Das erste Spiel gegen den KSC führt beinahe zum zweiten Erfolg im DFB-Pokal. Mit 2:3 muss sich die Mannschaft von Trainer Edi Frühwirth am 25. Mai 1955 im Finale, das vor 25.000 Zuschauern im Stadion an der Hamburger Straße in Braunschweig ausgetragen wird, geschlagen geben. Helmut Sadlowski dreht mit einem Doppelschlag den Rückstand in eine Führung, dann aber schießen Kurt Sommerlatt und Oswald Traub
Bilanz: 52 Spiele, 19 Siege, 18 Unentschieden, 15 Niederlagen, 77:63 Tore
SC Paderborn: Erst am 17. Dezember 2014 stehen sich die beiden Klubs zur Premiere gegenüber. Schalke gewinnt mit 2:1 bei den Ostwestfalen, nach einem Eigentor von Kaan Ayhan lassen Eric Maxim Choupo-Moting und Roman Neustädter am Ende noch Trainer Roberto Di Matteo jubeln. Schalke erreicht am Ende die Europa League, Paderborn und Trainer André Breitenreiter, der später selbst zu Schalke geht, steigen nach einem Jahr Bundesliga wieder ab.
Bilanz: 9 Spiele, 7 Siege, 1 Unentschieden, 1 Niederlagen, 19:7 Tore
SpVgg Greuther Fürth: In gerade mal vier Jahrzehnten hat es Schalke mit den Fürthern zu tun – das erste Mal am 29. September 1940 im DFB-Pokal. Die Franken ziehen durch das 2:1 ins Viertelfinale ein, Herbert Burdenski trifft zwischenzeitlich nur zum 1:1-Ausgleich. Danach geht es 1950/51 in der Deutschen Meisterschaft sowie 1981/82 in der 2. Bundesliga und 2012/13 in der Bundesliga gegen die Kleeblätter.
Bilanz: 7 Spiele, 2 Siege, 2 Unentschieden, 3 Niederlagen, 10:10 Tore
Schalke 04: Auch gegen Wehen Wiesbaden erstes Ligaspiel in dieser Saison
SV Wehen Wiesbaden: Auch kein Duell mit Tradition. 2017/18 muss Schalke in der zweiten DFB-Pokal-Runde gegen Wehen Wiesbaden ran. Die Elf von Trainer Domenico Tedesco hat beim 3:1 keine Probleme, erst nach Treffern von Franco Di Santo und Guido Burgstaller sowie einem Eigentor von Alf Mintzel macht David Blacha für den SVW den Ehrentreffer. Ansonsten ergeht es Wehen Wiesbaden wie Elversberg: In der Liga gibt es nur die eine Partie aus dieser Saison, am fünften Spieltag trennen sich beide Teams 1:1 unentschieden.
Bilanz: 2 Spiele, 1 Siege, 1 Unentschieden, 0 Niederlagen, 4:2 Tore
VfL Osnabrück: Nicht lange nach dem Kriegsausbruch kommt es am 19. November 1939 zum ersten Spiel gegen den VfL. Karl Barufka und Fritz Szepan bringen Schalke im Zweitunden-Pokalspiel zweimal in Führung, das reicht aber nicht, weil Addi Vetter, Herbert Weigel und Friedel Meyer für Osnabrück treffen.
Bilanz: 16 Spiele, 7 Siege, 4 Unentschieden, 6 Niederlagen, 28:21 Tore