Gelsenkirchen. Nach dem Paderborn-Tiefpunkt gab es eine offene, konfrontative Aussprache auf Schalke. Darüber sprach Matthias Kreutzer am Freitag.
Matthias Kreutzer, der den FC Schalke 04 am Sonntag (13.30 Uhr) gegen Hertha BSC zum zweiten Mal nach der Trennung von Thomas Reis als Interimstrainer anleitet, hat sich bei der Spieltags-Pressekonferenz zum Thema Grüppchenbildung geäußert.
Zuletzt war in verschiedenen Medien mehrfach über isolierte Spieler und Profis, die in verschiedene Lager gespalten sein sollen, berichtet worden. Einige Akteure sollen die Trennung von Thomas Reis befürwortet haben, andere - wie etwa Sebastian Polter, Marcin Kaminski oder der aktuell verletzte Marius Müller - dagegen nicht.
Schalke-Aussprache nach Paderborn: "offen und ehrlich"
„Vorab: Ich erlebe die Mannschaft als absolut geschlossen“, meinte Matthias Kreutzer auf Nachfrage und schiebt die Begründung gleich hinterher: „Das hat mir die Analyse am Samstag nach dem Paderborn-Spiel gezeigt, die war offen und ehrlich. Das war völlig konfrontativ. Alles, was in der Trainingswoche stattgefunden hat, haben wir gemeinsam gemacht. Ich kann nicht von Grüppchen reden, sondern von einer Gruppe. Das sind wir alle. Mannschaft und Trainer-Team.“
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Dass es bei den Königsblauen nach dem 1:3 in Ostwestfalen, das wütende Reaktionen bei Teilen der mitgereisten Anhängerschaft auslöste, Gesprächsbedarf gab, liegt auf der Hand. „Grundsätzlich war es so, dass wir nach dem Spiel in Paderborn alle nicht zufrieden waren“, stellt Matthias Kreutzer fest. Der 40-Jährige: „Wir haben uns ehrlich und offen die Meinung gegeigt. Ich habe es als extrem energiereich empfunden. Es geht darum, die Defensive zu stabilisieren. Ziel ist es, nicht jedes Spiel drei Gegentore zu bekommen. So viele Tore können wir ganz nicht schießen.“
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Kreutzer schloss taktische Veränderungen beim Spiel gegen Hertha BSC nicht aus, aber es geht ihm insgesamt um das große Ganze. „Es sind alle gefordert, aber die, die solche Situationen schon mitgemacht haben, sind mehr in der Pflicht. Wir schaffen es wenn, dann nur zusammen“, appelliert der Interims-Coach an den Zusammenhalt.
Schalke: Matthias Kreutzer zurück ins zweite Glied
Dass Matthias Kreutzer, der auch in der vergangenen Saison im Spiel gegen die Hertha kurzzeitig als Interimstrainer in den Blickpunkt rückte, künftig wieder ins zweite Glied zurückkehrt, ist beschlossene Sache. Für ihn zählt aber nur die aktuelle Situation. „Ich habe keine große Zeit, an nächste Woche zu denken. Die Zeit war jetzt sehr intensiv. Ich versuche, meine volle Energie in die Dinge zu bringen, die ich beeinflussen kann. Ich renne nicht weg, sondern stelle mich der Verantwortung“, sagt Kreutzer.