Gelsenkirchen. Schalkes Sportdirektor André Hechelmann sucht nach der Freistellung von Thomas Reis gerade einen Trainer. Die Suche ist schwierig. Ein Kommentar.

Die meisten Märchen beginnen mit dem Satz „Es war einmal...“ und wie ein Märchen klingen heute beim FC Schalke 04 die Erzählungen über wilde Europapokal-Nächte. Obwohl das erst ein paar Jahre her ist. Es waren die Zeiten, in denen Trainer auch deshalb auf einen Job auf Schalke hofften, weil sie eine finanzielle Unabhängigkeit garantierten.

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Ein Märchen ist Schalkes aktuelle Lage nicht, eher eine Tragikomödie. Sportdirektor André Hechelmann sucht nach der Freistellung von Thomas Reis gerade einen Trainer, die Leitung des Spiels am Freitag beim SC Paderborn übernimmt der langjährige Assistent Matthias Kreutzer.

So einfach wie in den Nuller- und Zehner-Jahren ist Hechelmanns Suche aber nicht mehr. Und das hat nicht allein mit geringeren finanziellen Möglichkeiten zu tun. Es gibt weitere Gründe, warum Trainer aktuell abwinken.

Ruhe auf Schalke bleibt ein Wunschtraum

Erstens: die sportliche Lage. Schalke ist Drittletzter der Zweiten Liga – und eine große Umgestaltung des Kaders im Winter ist nicht möglich. Zweitens: Kontinuierlich arbeiten konnte zuletzt Huub Stevens zwischen 1997 und 2003. Drittens: Wer auf Schalke scheitert, findet nicht unbedingt schnell einen neuen Job. Aktuell sind viele Ex-S04-Trainer arbeitslos. Viertens: Ruhig zu arbeiten bleibt auf Schalke ein Wunschtraum. Stressresistenz und Umgang mit der Öffentlichkeit sind bei allen Profiklubs wichtig, in Gelsenkirchen sind sie für Trainer Einstellungsvoraussetzung.

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Und was spricht für Schalke? Vielleicht der Reiz, einmal in einer dieser „Es war einmal...“-Geschichten der königsblauen Historie aufzutauchen. Helden immerhin feiert kein Klub so schön wie Schalke 04.

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