Gelsenkirchen. . Schalkes Trainer hat in einem Podcast ausführlich über das Tragen von Vereins-Hoodies, TV-Vorlieben und einen möglichen Job beim BVB gesprochen.
Schalkes Trainer Thomas Reis hat sich im Bild-Podcast „Phrasenmäher“ zur Malocher-Mentalität, seiner Vorliebe für Hoodies mit Vereinslogo, einem aufbauenden Gespräch mit S04-Jahrhunderttrainer Huub Stevens, gemeinsamen Fernseh-Vorlieben mit seiner Ehefrau Carina und zur Frage geäußert, warum man als „Blauer“ im Normalfall niemals für Schwarz-Gelb arbeitet.
Thomas Reis...
...über seine Hilfe in jungen Jahren, das elterliche Haus auf Vordermann zu bringen: „Auch das hat mich ja irgendwo geprägt. Meine Eltern waren nie auf Rosen gebettet und haben sich alles abgespart. Irgendwann haben sie ein Haus gebaut – dabei haben alle geholfen. Zusammen mit meinem Opa habe ich Schlitze geklopft und sah aus wie Sau, komplett voll mit Staub. Es hat tierisch Spaß gemacht. Meine Eltern haben versucht, die Kosten zu sparen. Es war jetzt keine Schwarzarbeit, sondern wir haben da mitgeholfen, um möglichst günstig zu bauen. Deswegen sage ich: Mir ist die Malocher-Mentalität schon früh in die Wiege gelegt worden.“
… über ein Zufallstreffen mit Huub Stevens, nachdem er beim VfL Bochum im September 2022 seine erste Freistellung als Coach erleben musste: „Es war sehr, sehr angenehm, mit ihm zu reden. Zu dem Zeitpunkt war aber Schalke noch kein Thema. Er sagt halt, dass das Leben immer weitergeht. Mit einem erfahrenen Trainer, der sehr viel erlebt hat, der auch mehrmals freigestellt wurde, reden zu können, ist immer hilfreich.“
...über seine Ecken und Kanten: „Wenn mir irgendwas missfällt, versuche ich das immer zu äußern. Man lernt mit den Jahren dazu. Ich denke, dass ich hierher passe – oder speziell auch ins Ruhrgebiet passe, weil ich eine Mentalität habe, die die Leute schätzen.“
...zur Anmerkung von Schalke-Torwart Ralf Fährmann, dass er der am besten gekleidete Trainer sei, den der FC Schalke 04 jemals hatte: „Für mich ist es schwierig zu beurteilen, weil jeder Trainer seinen eigenen Stil hat. Beim VfL Bochum habe ich angefangen, Sachen vom Verein zu tragen, weil ich denke, dass ich ein Hoodie-Typ bin. Im ersten Jahr habe ich ganz normal mit dem Trainingsanzug an der Linie gestanden. Und dann habe ich gesagt, du willst dich auch wohlfühlen.“
...über die Tipps seiner Frau Carina: „Sie hat ja auch beim VfL gearbeitet und hat dann gesagt: Mensch, zieh doch einfach mal die Sachen vom VfL an. Das habe ich dann auch gemacht. Wie es dann so ist: Dann war das halt positiv, weil man auch positive Ergebnisse erzielt hat. Sie sorgt dafür, dass man auch vielleicht im gesetzteren Alter adrett und passend aussieht und dass man nicht rumläuft wie ein 15-Jähriger.“
...über das Aussuchen seiner S04-Klamotten: „Auf Schalke gibt es ganz tolle Merchandising-Artikel gibt, die sich super verkaufen und mir einfach stehen. Ich bringe die Auswahl dann mit und dann wird entschieden, was passend ist. Es gab ja letztes Jahr den weißen Hoodie, mit dem wir das erste Spiel gewonnen haben. Dann war es für mich klar, den im nächsten Spiel dann anzuziehen. Und das war dann halt so eine Serie. Manchmal bin ich dann auch ein bisschen abergläubisch.“
...auf die Frage, ob er auch mal vorstellen könnte, irgendwann einmal die schwarz-gelbe Farbe von Borussia Dortmund zu tragen: „Das ist eine fiese Frage. Die muss ich mit Nein beantworten. Mit Sicherheit ist das ein großer Verein, der die Meisterschaft auch fast geholt hätte, die auch ein paar Jährchen voraus sind, weil sie es geschafft haben, sich gut zu entwickeln. Wir als Schalke wollen versuchen, schnellstmöglich wieder Paroli zu bieten. In der Saison wird es uns nicht gelingen, weil wir in der 2. Liga sind. Aber in Zukunft haben wir die Chance, wieder Derbys zu gestalten. Wenn du für Schalke gearbeitet hast, dann wirst du im Normalfall nie für Dortmund arbeiten.“
...über seine Fernseh-Vorlieben: „Manchmal ist es sehr lustig, wenn man dann Temptation Island oder sonstiges guckt. Beim Schauen zu zweit amüsieren wir uns über gewisse Dinge. Promi-Haus – oder was weiß ich, das sind einfach lustige Dinge, weil es manchmal ehemalige Fußballer-Kollegen sind, die dann dieses Format wählen. Ob es der Dschungel dann ist, wo ich sage: Würdest du das auch machen? Stand jetzt würde ich Nein sagen. Mit dem Essen hätte ich schon große Probleme. Um einigermaßen wieder eine Sportlerfigur zu bekommen, würde es wahrscheinlich guttun. Dadurch, dass meine Frau Carina selbst Fußball gespielt hat, gucken wir uns auch viele Fußballspiele an. Es ist jetzt nicht so: Ich gucke Fußball – und die Frau sitzt im anderen Zimmer.“
….über die Aufwandsentschädigung, die seine jetzige Ehefrau als Neu-Spielerin beim VfL Bochum unter seiner Leitung des Frauen- und Mädchenfußballs bekam: „Es waren 100 Euro. Ich denke, das war gut bezahlt. Sie kam von einem kleineren Verein, bei dem es keine Aufwandsentschädigung gab. Damit ist sie erstmal gut gefahren, obwohl sie im Nachhinein gesagt hat: Es war zu wenig.“
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