Mittersill. Zweieinhalb Wochen vor dem Start des FC Schalke 04 beim HSV ist offen, wer im Tor stehen wird. Ralf Fährmann ist weiterhin nicht einsatzfähig.

Es gibt in Mittersill zwei Fußballplätze. Einer gehört zu einem schnuckeligen Amateurstadion mit kleiner Tribüne. Dort trainieren die Profis, dort springen, fausten und spielen die Torhüter des Zweitligisten FC Schalke 04 gerade im Trainingslager, alles unter Beobachtung von Hunderten Fans. Auch Marius Müller, Zugang vom FC Luzern, ist dabei. Der Nebenplatz ist nicht spektakulär, da schaut niemand zu. Aber dieser ist gerade die Heimat von Ralf Fährmann, der dort viele Laufrunden dreht.

Marius Müller fordert Ralf Fährmann auf Schalke heraus.
Marius Müller fordert Ralf Fährmann auf Schalke heraus. © ffs | Tim Rehbein

Nach dem Abstieg hatten zwei Dinge sofort festgestanden: Thomas Reis bleibt Trainer, Ralf Fährmann Stammtorwart. In der Rückrunde der Bundesliga-Saison hatte der 34-Jährige den Platz zurückerobert. Er gilt als ein Kandidat für die Nachfolge des zurückgetretenen Kapitäns Danny Latza.

Was Schalke-Legende Asamoah zur Torwartfrage sagt

Und doch lief die Vorbereitung für Fährmann bisher nicht nach Plan. In der Sommerpause hatte er sich einen Muskelfaserriss in der Wade zugezogen, zudem eine schmerzhafte Zahn-Operation. 17 Tage vor dem Zweitliga-Start beim HSV (28. Juli) nur Lauftraining? Das sieht nicht gut aus, sagt auch Gerald Asamoah, Leiter der Lizenzspieler-Abteilung: „Wir haben noch drei Testspiele. Wenn Ralle keins davon macht, müssen wir schauen, wer in Hamburg im Tor steht.“ Schalke hat doch wieder das, was Reis und die Sportchefs vermeiden wollten: eine Torwartdiskussion.

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Fährmanns Ersatz-Kandidat ist Marius Müller. Der 29-Jährige, zuletzt vier Jahre Stammtorwart in Luzern, gab sich nach dem Training am Montag sehr viel Mühe, nicht zu forsch zu sein. Er fand viele lobende Worte für Fährmann: „Ich bin als Herausforderer geholt worden. Natürlich habe ich hier nicht den gleichen Stellenwert wie Ralle. Er hatte einen großen Anteil daran, dass Schalke lange um den Klassenerhalt kämpfen konnte.“ Das habe er in der Schweiz sehr intensiv verfolgt, sagte Müller.

Doch natürlich habe er auch Ambitionen. „Ich bin da, um täglich so hart wie möglich zu arbeiten, um für Tag X topfit zu sein. Wenn die Chance irgendwann da ist, werde ich sie greifen – aber nicht auf Biegen und Brechen. Das Team steht maximal im Vordergrund“, sagte er.

Schalke-Zugang Marius Müller bekam Tipps von Max Meyer

Gelernt hat Müller vor allem das physische Torwartspiel in Kaiserslautern von Gerald Ehrmann, spielerisch hat er es in Luzern verfeinert. Den Tipp, nach Schalke zu kommen, bekam er von einem Mitspieler, der sich bei S04 auskennt: Max Meyer. „Er hat mir gesagt: Wenn du die Möglichkeit hast, mach’s“, erzählte Müller. Vielleicht spielt er sogar früher als gedacht.

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