Gelsenkirchen. Sie waren vor zwei Jahren Sprecher der Gruppe “Tradition und Zukunft“. Nun äußern sich Uli Paetzel und Frank Haberzettel zur Vereinspolitik.

Es ist zwei Jahre und zwei Monate her, da überraschten Uli Paetzel und Frank Haberzettel gemeinsam mit einigen Mitstreiten vor allem den kompletten FC Schalke 04. Mit der Gruppe "Tradition und Zukunft" stellten sie in einer Phase, in der sich der Abstieg in die Zweite Liga andeutete, Ralf Rangnick als Trainer-Kandidaten vor. Und einige aus dieser Gruppe stellten ihre Kandidatur für den Aufsichtsrat in Aussicht. Der Ausgang ist bekannt: Rangnick sagte ab, keiner aus der Gruppe - auch Paetzel und Haberzettel waren unter den Bewerbern - wurde für die Wahl zugelassen. Was der Gruppe unter anderem vorgeworfen wurde: Sie hatte ihre Pläne weitgehend am Verein vorbei organisiert, zudem vermuteten Teile des Aufsichtsrats und Wahlausschusses in der Gruppe Anhänger einer Ausgliederung.

Paetzel ist Vorstandsvorsitzender der Emschergenossenschaft

Seitdem sind Paetzel und Haberzettel aus der Schalker Öffentlichkeit verschwunden, vereinzelt äußern sich beide über die Sozialen Netzwerke. Paetzel ist öffentlich dennoch als Vorstandsvorsitzender der Emschergenossenschaft dauerhaft präsent, Haberzettel ist Geschäftsführer der Deutscher Beamtenwirtschaftsbund (BWB) GmbH.

Am Montagnachmittag verfasste Haberzettel einen Tweet, der in den Gremien der Schalker registriert wurde. Es ging um die Nachricht, dass bei der Mitgliederversammlung am 17. Juni für zwei offene Plätze im Aufsichtsrat nur zwei Kandidaten zur Verfügung stehen, die bereits im Aufsichtsrat sitzen - Axel Hefer und Holger Brauner. Es gab nur einen weiteren Bewerber, und der wurde vom Wahlausschuss, der die Kandidaten auswählt, abgelehnt. Haberzettel schrieb: "Tja, wie immer - der Wahlausschuss ist ein Instrument der Vereinsführung."

Auf Nachfrage dieser Zeitung schickten Paetzel und Haberzettel nun ein Statement, um ihre Gedanken zu konkretisieren. Zu Beginn blickten sie noch einmal zurück: "Unser Herz schlägt weiterhin für den S04. Mit unserer Kandidatur vor zwei Jahren wollten wir unsere Kompetenzen und unser Netzwerk dem Verein zur Verfügung stellen."

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Ihr Statement bezieht sich vor allem auf den der Wahl vorgeschalteten Wahlausschuss: "Unsere Erfahrungen aus der damaligen Situation haben wir immer klar kommuniziert: Ein Verein mit über 160.000 Mitgliedern, der auf demokratische Beteiligung Wert legt, sollte bei der Wahl zum wichtigsten Gremium des e.V. Transparenz und Demokratie in der Vordergrund stellen, heißt die Mitgliederversammlung (persönlich UND digital) sollte über die Zulassung zur AR-Wahl einzeln abstimmen und danach aus dem Kreis der zugelassenen Kandidat*innen die AR-Mitglieder wählen. Daher plädieren wir für mehr Demokratie und Stärkung der Rechte der MV."

In diesem Jahr bewarb sich kein Mitglied der einstigen Gruppe "Tradition und Zukunft" um ein Mandat.

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