Duisburg. Der MSV Duisburg zieht vier Spieltage vor dem Saisonende die Reißleine. Eine interne Nachfolgelösung ist im Gespräch.
Fußball-Drittligist MSV Duisburg trennt sich nach Informationen der Redaktion von Trainer Boris Schommers. Offenbar ziehen die Meidericher vier Spieltage vor dem Saisonschluss noch einmal die Reißleine. Damit trägt der Verein der Entwicklung der letzten Wochen Rechnung. Seit der Länderspielpause verspielten die Zebras alle realistischen Perspektiven, den Klassenerhalt noch zu schaffen.
Schon am Montag herrschte beim MSV Duisburg rege Betriebsamkeit. Zahlreiche Gespräche standen an. Am Dienstag folgte dann der Entschluss: Boris Schommers, dessen Vertrag am Ende der Saison im Falle des Abstieges ausläuft, muss vorzeitig seine Sachen packen. Für die letzten vier Spiele ist eine interne Lösung im Gespräch: Jugendcheftrainer Uwe Schubert und Teammanager Branimir Bajic sollen den Rest der Saison „abwickeln“.
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Rechnerisch steht der Abstieg der Zebras noch nicht fest. Bei einer Freistellung von Schommers geht es weniger um den „letzten Impuls“, um das „Wunder von der Wedau“ doch noch zu schaffen, sondern viel mehr darum, um vor den letzten Spielen die Gemüter ein wenig zu beruhigen. Am Samstag spielt der MSV Duisburg in der Schauinslandreisen-Arena um 14 Uhr gegen den SV Sandhausen.
Boris Schommers ist bereits der dritte Cheftrainer des MSV in der laufenden Saison. Der 45-Jährige trat im Oktober die Nachfolge von Engin Vural an. Vural hatte im September den freigestellten Torsten Ziegner beerbt. Die Vereinsführung entschied sich nach vier Spielen unter Vural (ein Sieg, ein Unentschieden und zwei Niederlagen), Boris Schommers zu verpflichten. Schommers hatte große Startschwierigkeiten, schied mit den Zebras schon an seinem dritten Arbeitstag im Niederrheinpokal beim Oberligisten KFC Uerdingen aus. In der Liga gelang ihm erst im siebten Spiel ein Sieg. Im Dezember stand er beim MSV bereits auf der Kippe, konnte seine Position mit dem 1:0-Sieg über den VfB Lübeck aber wieder festigen.