Essen. Der MSV Duisburg geht im Revierderby an der Essener Hafenstraße unter. Nach dem 1:4 ist der Klassenerhalt in weiter Ferne. Fans randalieren.
Das war zu viel des Guten für die Fans des MSV Duisburg. 2500 Anhänger waren am Sonntagnachmittag beim Drittliga-Derby an der Hafenstraße dabei, viele von ihnen hatten vor einigen Wochen bei der Ticketvergabe mehrere Stunden auf eine Eintrittskarte gewartet. In Essen erlebten die MSV-Anhänger, die letztlich dabei sein durften, eine der schlimmsten Niederlagen der Duisburger Vereinsgeschichte.
Mit 1:4 (1:1) ging ein in der 2. Halbzeit desolater MSV Duisburg bei Rot-Weiss Essen unter. Es war nach dem 0:2 bei Arminia Bielefeld am Ostersonntag der nächste blutleere Auftritt der Zebras, die sechs Spieltage vor dem Saisonende acht Punkte Rückstand auf das rettende Ufer haben. Nur noch ein Wunder kann die Meidericher jetzt noch vor dem Absturz in die Regionalliga West retten.
Fans von Rot-Weiss Essen verhöhnen den MSV Duisburg
Ausgerechnet vom Essener Rivalen, der 14 Jahre in der Versenkung verschwunden war und nun sogar im Aufstiegsrennen der 3. Liga mitmischt, gab es vor, während und nach dem Spiel reichlich Spott und Häme. Weiße Taschentücher wurden von Fans der Gastgeber gewedelt, Gesänge wie „Ihr fahrt nach Wuppertal“ angestimmt. Den Frust der MSV-Anhänger bekamen die Spieler zu spüren. Der Support wurde in der Schlussphase des Spiels eingestellt, die Derby-Verlierer wurden nach dem Spiel gnadenlos ausgepfiffen. Kein Spieler traute sich nach Abpfiff in die Nähe der wütenden MSV-Anhänger.
Bei einigen Duisburgern entlud sich der Frust auch in Gewalt. Bei der Abreise zum Essener Hauptbahnhof wurde ein Bus demoliert. Es seien mehrere Scheiben eingeschlagen worden, heißt es bei der Polizei. Schon während des Spiels gab es mehrere Böllerwürfe im MSV-Block, auch Pyrotechnik wurde gezündet. Dabei wurden nach Polizeiangaben zwei Menschen verletzt, darunter ein Ordner. Später war von zwei verletzten Ordnern die Rede. „Die Polizei war gut aufgestellt und hat eine größere Auseinandersetzung verhindert. Bedauerlicherweise gab es zwei Verletzte“, lautete das Fazit der Essener Polizei.
MSV Duisburg: Hundertschaft vor dem Gästeblock
Weil sich die Duisburger Fans im Anschluss an das Spiel geweigert hatten, den Gästeblock zu verlassen, zog eine Hunderschaft der Polizei vor dem Gästeblock auf. Erst nach mehreren Aufforderungen gingen die gefrusteten Duisburger.
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