Duisburg. Der MSV Duisburg steht vor dem Abstieg. Nun bedarf es einer Perspektive, die der neue Geschäftsführer liefern kann. Ein Kommentar.

Das war ein bitterer und trauriger Sonntag für den MSV Duisburg. Im Kampf um den Klassenerhalt dürfte nun nach der 1:4-Pleite bei Rot-Weiss Essen nur noch ein Fußballwunder helfen. Die Zebras verloren nun zwei Schlüsselspiele in Folge. Es gibt nahezu keine Ansätze, wie sie den Rückstand von acht Punkten in den letzten sechs Spielen noch aufholen könnten. Der Abstieg in die Fußball-Regionalliga ist nun das realistische Szenario, das die Meidericher aber nicht überraschend trifft.

Die Mannschaft hatte sich im Spätherbst des letzten Jahres gefangen, zwischenzeitlich auch zuverlässig gepunktet. Trainer Boris Schommers brachte das Team auf Kurs. Am Ende versagte die Mannschaft aber in den Spielen, in denen es drauf ankam: bei 1860 München, in Halle, in Bielefeld und nun auch in Essen. Der MSV wird nicht mit Pech absteigen.

MSV Duisburg: Michael Preetz beendet Spekulationen

Michael Preetz ist beim MSV Duisburg nun der Mann, der für einen Aufbruch, für eine neue Perspektive beim Spielverein steht – und das unabhängig von der Liga, in der die Zebras in der kommenden Saison spielen werden. Der neue Geschäftsführer, der im Januar an der Margaretenstraße seinen Dienst angetreten hat, konnte nicht zuletzt mit seinem Auftritt im Redaktions-Podcast„Fußball Inside“ in der vergangenen Woche demonstrieren, dass er mit dem MSV in schweren Zeiten den dringend notwendigen neuen Weg einschlagen kann.

Michael Preetz (rechts) gilt beim MSV Duisburg nun als „Mann der Zukunft“. Für Präsident Ingo Wald (links) gilt das nicht mehr.
Michael Preetz (rechts) gilt beim MSV Duisburg nun als „Mann der Zukunft“. Für Präsident Ingo Wald (links) gilt das nicht mehr. © FUNKE Foto Services | STEFAN AREND

Wichtig war, dass der Ex-Nationalspieler Spekulationen um seine Zukunft beim MSV im Falle des Abstiegs ein Ende bereitete, indem er auf seinen Vertrag mit Gültigkeit für die Regionalliga verwies. Mit diesem Bekenntnis besteht beim MSV Duisburg auf dieser wichtigen Position nun Planungssicherheit. Entscheidend wird sein, dass Preetz auch seine Visionen und Ideen, die auch darauf basieren, dass er alte Strukturen aufbrechen und neue Wege einschlagen wird, auch umsetzen kann. Der MSV muss die Negativspirale, in der er seit Jahren gefangen ist, verlassen. Dazu gehört auch, dass sich der Klub wirtschaftlich neu aufstellen kann.

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Preetz ist zuzutrauen, dass er Türen öffnen kann, die bisher verschlossen waren. Dazu bedarf es auch der Unterstützung der Gremien, der Stadt und der Partner des MSV. Preetz wäre nicht der erste „Mann von außen“, der in einer Sackgasse vor die Wand laufen würde, weil es am Support aus dem Umfeld mangeln würde.

MSV Duisburg: Ingo Wald steht nicht für einen Neuanfang

Dass Preetz nun für den MSV arbeitet, ist vor allem der Verdienst von Präsident Ingo Wald, der mit großer Hartnäckigkeit um den früheren Stürmer gekämpft hat. Wald selbst muss sich vor dem Hintergrund des Niedergangs des MSV in den letzten Jahren selbst reflektieren. Die Mitgliederversammlung am Mittwoch wäre der perfekte Zeitpunkt, eine geordnete Zäsur einzuleiten. Trotz vieler Verdienste um den Traditionsverein gilt der anerkannte Geschäftsmann beim MSV nicht mehr als ein Mann für den Aufbruch.