Duisburg. Der MSV Duisburg muss mit dem Ausfall von Caspar Jander den nächsten Tiefschlag verkraften. Engpass im defensiven Mittelfeld.
Als wäre der MSV Duisburg im Zuge der sportlichen Talfahrt und dem immer realistischer anmutenden Abstieg in die Fußball-Regionalliga nicht schon genug gestraft: Die Zebras liegen am Boden und müssen immer wieder neue Tiefschläge verkraften. Am Montag musste der Drittligist mitteilen, dass Caspar Jander im Zuge einer Knieverletzung „auf unbestimmte Zeit ausfällt“. Der Mittelfeldspieler hatte sich am Sonntag bei der Partie gegen den SSV Jahn Regensburg (0:1) bei einem gegnerischen Foulspiel von Elias Huth verletzt und kam zur zweiten Halbzeit nicht mehr zurück.
Ins Detail gingen die Meidericher bei ihrer Mitteilung nicht. Die Art der Knieverletzung blieb offen – ob Jander sich einer Operation unterziehen muss, auch. Die Verantwortlichen gehen vom einem langfristigen Ausfall aus. Folglich ist auch denkbar, dass der U-20-Nationalspieler in dieser Saison nicht mehr eingreifen kann.
Anfang Januar hatte Caspar Jander beim Zweitligisten 1. FC Nürnberg einen langfristigen Vertrag unterschrieben, der zum 1. Juli in Kraft treten wird. Auch die Verantwortlichen im Frankenland dürften die jüngsten Meldungen über ihren künftigen Neuzugang mit Sorgen zur Kenntnis genommen haben. Zum Ende der Transferfrist hatten sich die Nürnberger noch vergeblich um einen sofortigen Wechsel bemüht. Der MSV, der kurz vor Torschluss keinen adäquaten Ersatz fand, wollte auf Janders Dienste im Abstiegskampf nicht verzichten.
Damit ist den Meiderichern ein weiterer Hoffnungsträger im Existenzkampf auf tragische Weise weggebrochen. Schon im ersten Spiel des Jahres griffen die Duisburger mit beiden Händen in den Pechkessel. Bei der 1:4-Niederlage beim TSV 1860 München wechselte Trainer Boris Schommers Sebastian Mai ein, der Kapitän zog sich nur drei Minuten später einen Kreuzbandriss zu. Als Führungsspieler mit starken Offensivqualitäten war dem 30-Jährigen eine entscheidende Rolle zugeteilt. Mai kann dem Zebra nun nicht mehr helfen.
Auch Routinier Marvin Bakalorz ist derzeit mit einer Knieverletzung außen vor. Die Meidericher hoffen, dass der Mittelfeldspieler in zwei Wochen wieder ins Training einsteigen kann. Mit Niclas Stierlin, der an einem Muskelfaserriss laboriert, liegt ein weiterer „Sechser“ auf Eis. Neuzugang Erik Zenga, den der MSV am Freitag noch kurzfristig verpflichtet hatte, wird nun in den kommenden Wochen im defensiven Mittelfeld eine tragende Rolle spielen müssen. Eine Schonfrist hat der 31-Jährige nicht mehr.
Zenga war am Sonntag für den verletzten Caspar Jander ins Spiel gekommen und lieferte ein ordentliches Debüt ab. „Ich will alles auf dem Platz und außerhalb des Platzes einbringen, damit wir noch den Klassenerhalt schaffen“, sagte Zenga nach der Partie. Der Neuzugang ärgerte sich über die Niederlage. „Wir haben uns für unseren Aufwand nicht belohnt“, wäre zumindest ein Punktgewinn in seinen Augen verdient gewesen. Erik Zenga verspricht: „Ich will auf dem Platz vorweg gehen.“