Duisburg. Versöhnliches Ende des Fußballjahres für den MSV Duisburg: Die Zebras besiegten in der 3. Liga das Schlusslicht Freiburg II mit 4:2.
Die Stadt Duisburg hat am Mittwoch nach langer Zeit wieder das blaue Licht an der Schauinslandreisen-Arena angeknipst. Sie hatte in den letzten Wochen energiesparende LED-Röhren einbauen lassen. Für die Fußballer des MSV Duisburg ist nun auch das Licht im Keller der 3. Liga heller geworden. Die Zebras erzielten gegen den SC Freiburg II vor 9243 Zuschauern den so wichtigen Heimsieg vor der Winterpause. Nach dem 4:2 (3:1)-Erfolg können die Meidericher nun etwas unbeschwerter Weihnachten feiern.
MSV-Trainer Boris Schommers veränderte die Startaufstellung gegenüber der 2:4-Niederlage gegen Dynamo Dresden auf drei Positionen. Santiago Castaneda, Tobias Fleckstein und Sebastian Mai rückten ins Team. Rolf Feltscher fehlte aufgrund seiner Gelbsperre. Marvin Bakalorz und Benjamin Girth saßen beim Anpfiff auf der Bank. Joshua Bitter kehrte auf die rechte Verteidiger-Position zurück. Fleckstein spielte in der Innenverteidigung, Mai erwartungsgemäß in der Sturmspitze.
Freiburg begann forsch. Das verpuffte allerdings schnell, da der MSV einen Traumstart erwischte. Nach zwölf Minuten führten die Meidericher bereits mit 2:0. Die Fans feierten und rieben sich verwundert die Augen: So eine Durchschlagskraft ihres Teams hatten sie schon lange nicht erlebt. Mit dem ersten Angriff in der neunten Minute ging der MSV gleich in Führung. Caspar Jander bediente aus dem Mittelfeld Joshua Bitter, der von der rechten Seite Sebastian Mai im Zentrum bediente. Der Kapitän traf per Direktannahme zum 1:0.
Vier Minuten später legten die Zebras den zweiten Treffer nach. Torwart Vincent Müller spielte lang auf Mai, der per Kopf Niklas Kölle in Szene setzte. Der Flügelspieler, der sich im Hinspiel in Freiburg seine schwere Schulterverletzung zugezogen hatte, schloss cool zum 2:0 ab. Sebastian Mai verbuchte so innerhalb von drei Minuten einen Treffer und einen Assist.
MSV Duisburg erwischt Freiburg II eiskalt
Duisburg erwischte Freiburg eiskalt, die Breisgauer bemühten sich jedoch um eine schnelle Antwort. In der 21. Minute kam Lukas Ambros nach einer Hereingabe von Ryan Johansson zum Abschluss, Vincent Müller war aber mit einer Fußabwehr zur Stelle. Vier Minuten später war der MSV wieder gefährlich. Niklas Kölle flankte von links, Thomas Pledl schoss aus kurzer Distanz neben das Tor. Dem Ex-Mannheimer bleibt das Abschlusspech treu.
Freiburgs Trainer Thomas Stamm reagierte in der 32. Minute mit einem Doppelwechsel. Für die Abwehrspieler Franci Bouebari und Ifechukwu Ogbus war der Arbeitstag früh beendet. Yann Sturm und Berkay Yilmaz kamen bei den Gästen ins Spiel. Dieses Duo sorgte zum Leidwesen der Zebras wieder für Spannung. Sturm traf in der 44. Minute nach einem Yilmaz-Zuspiel aus kurzer Distanz auf 2:1. Der MSV schlug jedoch noch in der Nachspielzeit der ersten Hälfte zurück. Sebastian Mai bediente Niklas Kölle, der mit einer starken Einzelleistung zum 3:1 traf.
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Die Gäste gingen mit einem weiteren Doppelwechsel (Felix Allgeier für Pascal Fallmann, Patrick Lienhard für Ryan Johansson) in die zweite Halbzeit. Diesmal blieb der schnelle Effekt bei den Freiburgern aus. MSV-Coach Boris Schommers brachte in der 56. Minute Robin Müller für Kolja Pusch. Der neue Mann hatte sofort eine gute Szene, Caspar Jander kam nach dem Zuspiel aber nicht zum Abschluss. Für Jander verlängerte sich kurze Zeit später die Winterpause. Er kassierte seine fünfte gelbe Karte und wird am 20. Januar im Spiel bei 1860 München fehlen.
In der 63. Minute wurde es wieder spannend. Hamadi Al Ghaddioui köpfte nach einem Freistoß von Mika Baur zum 3:2 ein. Joshua Bitter verlor das Kopfballduell vor dem Treffer. Die Gäste durften aber nicht lange auf eine Wende hoffen. Berkay Yilmaz konnte Robin Müller in der 68. Minute an der Strafraumgrenze nur per Notbremse stoppen. Der Freiburger kassierte dafür die rote Karte. Zum Freistoß trat Marvin Knoll an. Der Innenverteidiger knallte den Ball völlig humorlos zum 4:2 in die Maschen.
In der 76. Minute hätte der MSV noch einen Elfmeter erhalten müssen. Nach einem Foul an Niklas Kölle im Strafraum blieb die Pfeife von Schiedsrichter Lukas Benen allerdings stumm. Marvin Knoll schleppte sich in der Schlussphase mit einer Leistenverletzung über den Platz. Weil Boris Schommers zuvor drei Einzelwechsel vorgenommen hatte, konnte er keinen weiteren Spielertausch mehr vornehmen.
MSV-Trainer Boris Schommers will den Gegner dennoch „den nötigen Respekt entgegenbringen.“ Einige Niederlagen der Freiburger seien knapp ausgefallen. Und auch die Pleite der Duisburger am vergangenen Spieltag gegen Dynamo Dresden macht Schommers Mut: Der Trainer will die „gute Leistung aus dem Dresden-Spiel“ bestätigt sehen. Er weiß aber auch: Bleibt der Sieg aus, ist es um eine positive weihnachtliche Stimmung schlecht bestellt.