Dortmund. Nach dem 2:4 in Dortmund haderte Gladbachs Sportchef Virkus mit der Defensivleistung. Trainer Seoane sieht noch einige Arbeit vor sich.

Borussia Mönchengladbach begleitet seit längerer Zeit ein Problem, das nun auch bei diesem turbulenten Spiel in Dortmund eine entscheidende Rolle spielte. Die Abwehrschwächen bedeuteten nach zuvor vier Pflichtspielen ohne Niederlage, darunter drei Siege, einen Dämpfer für die Fohlen im Westfalenstadion. „Wir müssen defensiv stabiler stehen“, klagte Sport-Geschäftsführer Roland Virkus, als er das 2:4 (2:3) analysierte. „Wenn du aus Dortmund etwas mitnehmen willst, darfst du keine vier Gegentore kassieren.“

27 Gegentreffer haben die Gladbacher in dieser Saison bereits hinnehmen müssen, bei diesem Negativwert sind sie gleichauf mit dem Tabellenvorletzten Union Berlin. Dass es im Borussen-Duell trotz der 2:0-Führung durch Tore von Rocco Reitz (13.) und Manu Koné (28.) nicht mal zu einem Punktgewinn für die Gäste reichte, war auch auf plötzliche Nachlässigkeiten nach einer sehr guten Anfangsphase zurückzuführen. „Wir haben nicht mehr ordentlich durchgedeckt und nicht mehr die Laufwege aufgenommen“, erklärte U21-Nationalspieler Reitz. „Auswärts in Dortmund so eine halbe Stunde zu spielen, damit können wir zufrieden sein. Trotzdem müssen wir die kleinen Fehler aufarbeiten.“

Erst gegen Hoffenheim, dann im Pokal gegen Wolfsburg

Am nächsten Samstag (15.30 Uhr/Sky) tritt Gladbach gegen die TSG Hoffenheim an, am Dienstag kommt dann der VfL Wolfsburg zum DFB-Pokal-Achtelfinale in den Borussia-Park (20.45 Uhr/ARD und Sky). Beim 4:0 gegen Wolfsburg waren die Gladbacher vor gut zwei Wochen noch erstmals in dieser Bundesliga-Saison ohne Gegentor geblieben. Dieses defensive Niveau konnten sie in der Partie beim Vizemeister nicht halten. Virkus hielt es für möglich, dass dabei auch Unerfahrenheit ein Faktor gewesen sein könnte: „Wir sind vielleicht ein bisschen zu grün.“

Zwei Weltmeister von 2014: BVB-Verteidiger Mats Hummels (hinten) umarmt Gladbachs Mittelfeldspieler Christoph Kramer nach dem Abpfiff.
Zwei Weltmeister von 2014: BVB-Verteidiger Mats Hummels (hinten) umarmt Gladbachs Mittelfeldspieler Christoph Kramer nach dem Abpfiff. © firo | Ralf Ibing

Der Umbruch bei der niederrheinischen Borussia werde immer wieder Rückschläge mit sich bringen, hatten die Verantwortlichen wiederholt betont. Trainer Gerardo Seoane weiß aber, wo er ansetzen muss: „Wir müssen daran arbeiten, Führungen nicht so leichtfertig aus der Hand zu geben. Es gibt immer noch einige Themen, an denen wir arbeiten müssen“, sagte der Schweizer nach der Partie beim BVB. Mittelfeld-Routinier Christoph Kramer, der in der Nachspielzeit noch eine Großchance zum 3:3 vergeben hatte, hob das aus seiner Sicht Positive hervor: „Es war wichtig, dass wir wieder für Punkte infrage gekommen sind“, meinte der Weltmeister von 2014. „Daran sehen wir, dass es in die richtige Richtung geht.“

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