Dortmund. Die BVB-Saison produzierte Sieger, sie produzierte Verlierer. Nmecha, Süle, Moukoko, Haller und Özcan enttäuschten. So geht es für sie weiter.
Wäre alles ein wenig anders verlaufen, zufriedenstellender, überzeugender, dann würde Felix Nmecha sich nicht gerade von einer BVB-Saison ausruhen, durch die er vor allem gestolpert ist. Dann wäre er ein Teil der deutschen Nationalmannschaft, würde die Heim-Europameisterschaft herbeisehnen. Alles nur Konjunktiv. Beim BVB hat er bisher nicht überzeugt.
Nmecha gehört zu den Dortmunder Verlierern dieser Spielzeit. Genauso so wie Niklas Süle, Youssoufa Moukoko und Sebastien Haller. Oder Salih Özcan. Und Ramy Bensebaini. Was wird aus ihnen?
BVB: Trainer Edin Terzic schätzt Felix Nmecha
Weit entfernt fühlt sich die Debatte an, die aufgekommen war, als Felix Nmecha im vergangenen Sommer für 30 Millionen Euro verpflichtet wurde. Der Grund für die Diskussionen: Seine Auslegung des christlichen Glaubens, die sich mit dem Grundwertekodex des Klubs zu beißen schien. Der Protest flachte auch deswegen schnell ab, weil der vermeintliche Königstransfer es nicht schaffte, sich in den Vordergrund zu spielen. Viele Verletzungen hemmten ihn, in mehreren Auftritten wirkte der 23-Jährige seltsam abwesend, taktisch überfordert. Trainer Edin Terzic schätzt Nmecha trotzdem, grundsätzlich trauen die Verantwortlichen dem Mittelfeldspieler weiterhin zu, eine prägende Rolle einzunehmen. Doch es braucht eine riesige Leitungssteigerung, damit dieser Transfer nicht als gescheitert eingestuft werden muss.
Niklas Süle beim BVB: Topverdiener, kein Topspieler
Niemand im Dortmunder Kader bekommt eine höhere Summe überwiesen als Niklas Süle. Ablösefrei hat ihn der BVB 2022 vom FC Bayern ins Ruhrgebiet gelockt und ihm diesen Wechsel mit einem enormen Gehalt schmackhaft gemacht. Die Erwartungen? Groß. Die Realität? Ernüchternd. Der Verteidiger wirkt nicht austrainiert, deswegen spielten in allen wichtigen Begegnungen zuletzt Mats Hummels und Nico Schlotterbeck. Die Chefs der Borussen stellt das vor ein Problem, denn sie wissen nicht, ob sie Süle zutrauen können, den vor dem Abschied stehenden Hummels zu ersetzen.
Youssoufa Moukoko fehlt es an Einsatzzeit beim BVB
Zwei Jahre gilt der Vertrag von Youssoufa Moukoko, 19, noch, für seine Verlängerung hatte der Stürmer Anfang 2022 einen zweistelligen Millionenbetrag erhalten, ansonsten hätten ihn die Dortmunder ablösefrei ziehen lassen müssen. Jetzt haben sie einen Angreifer im Kader, dem es Einsatzzeit mangelt, damit er als Fußballer einen Schritt weiterkommen kann. Ein ernsthafter Konkurrent für Niclas Füllkrug war Moukoko in der vergangenen Saison nicht, meist schaute er zu. Der Verlierer des Champions-League-Endspiels fahndet deswegen nach Alternativen, Stuttgarts Serhou Guirassy ist ins Blickfeld gerutscht.
Eigentlich bleibt Moukoko daher nur ein Leihgeschäft. Mehr Spielpraxis bedeutet mehr Möglichkeiten, Erfahrung zu sammeln. Und wer weiß, vielleicht kann der noch so junge Profi später noch einmal angreifen in Dortmund.
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Sebastien Haller - eine märchenhafte BVB-Rückkehr mit Problemen im Alltag
Die Rückkehr von Sebastien Haller bleibt märchenhaft. Nach seiner Hodenkrebserkrankung hat sich der 29-Jährige zurück geschuftet. Erst hatte er großen Anteil daran, dass der BVB fast die Meisterschaft (2023) gewonnen hätte, dann wurde der Stürmer im vergangenen Winter zum Helden beim Afrika-Cup-Sieger Elfenbeinküste. Dazwischen aber haben Haller kleine Verletzungen zurückgeworfen, nach der schweren Erkrankung hat er verständlicherweise Probleme, konstant auf sein altes Niveau zu klettern.
Im Dortmunder Kader gehört der Ivorer zu den Topverdienern. Sein Gehalt würde die sportliche Leistung um Lars Ricken lieber für andere Spieler einplanen. Bis 2026 gilt Hallers Arbeitspapier, es bleibt abzuwarten, ob sich jemand findet, der den Angreifer verpflichten möchte.
Salih Özcan beim BVB: Immer freundlich, zu selten überzeugend
Man muss Salih Özcan, 26, zugutehalten, dass er nie ein Problem damit hat, Ergebnisse nach dem Schlusspfiff der fragenden Medienansammlung zu erklären. Freundlich, manchmal lustig, so kommt Özcan daher, beim Training sieht man ihn selten ohne ein breites Grinsen. Auf dem Rasen aber hat er bislang nicht nachgewiesen, dass seine Fähigkeiten genügen, um das Dortmunder Mittelfeld als Sechser zu führen. Der gebürtige Kölner hatte ein paar gute Phasen, viel mehr schwache. An Kapitän Emre Can kam er in der vergangenen Spielzeit kaum vorbei. Der Verein sucht nach einem neuen Sechser. Leichter dürfte es für Özcan kaum werden.
BVB: Um Ramy Bensebaini ist es still geworden
Um Ramy Bensebaini, 29, ist es still geworden. Aufgrund einer Verletzung konnte der Linksverteidiger lange nicht mithelfen, aber selbst wenn er fit gewesen wäre, wäre er beim BVB wohl kaum an Leihspieler Ian Maatsen vorbeigekommen. Ihm fehlt eine Perspektive in Schwarz-Gelb.