Dortmund. Die BVB-Legende leitet jetzt den sportlichen Bereich. Ricken: „Werden wir angegriffen, dann werde ich die schwarz-gelben Farben verteidigen.“
Eigentlich arbeitet Lars Ricken schon seit Anfang Mai in seiner neuen Rolle, der ehemalige Profi, legendärer Kunstschütze von 1997 führt nun den sportlichen Bereich des Bundesliga-Schwergewichts BVB. Seinen ersten öffentlichen Auftritt aber hatte er erst an diesem Mittwoch, gemeinsam mit Präsident Reinhold Lunow und dem Vorsitzenden der Geschäftsführung Hans-Joachim Watzke wurde Ricken vorgestellt.
Watzke, der den sportlichen Bereich abgetreten hat, kann in der Öffentlichkeit schon mal rumpeln. Und Ricken? Er werde, sagte Lars Ricken, sich auch öffentlich hinter seinen Verein stellen. „Natürlich, ich bin gebürtiger Dortmunder, ich vertrete diese Farben mit allem, was ich habe. Wenn wir angegangen oder angegriffen werden, dann werde ich diese schwarz-gelben Farben natürlich auch laut und deutlich verteidigen.“
Lars Ricken über den BVB: „Das ist mein Verein“
Ihm war nie „der nächste Karrieresprung“ wichtig, erklärte Ricken. „Das ist mein Verein, seit über 40 Jahren gehe ich in dieses Stadion. Ich möchte auch noch möglichst lange für diesen Verein arbeiten. Es geht jetzt darum, gute und erfolgreiche Entscheidungen zu treffen.“
Lars Ricken hat das BVB-Trikot als Profi von 1993 bis 2007 getragen, später wurde er Nachwuchskoordinator, leitete das Nachwuchsleistungszentrum. Jetzt steht er in vorderster Reihe. Dass er jetzt verstärkt in der Öffentlichkeit stehe, sei aber nicht neu für ihn. „Ich stand schon als Spieler in der Öffentlichkeit. Das ist nichts, wovor ich mich scheue.“
BVB-Frieden? Lars Ricken hat sich mit Sebastian Kehl ausgesprochen
Auch Sportdirektor Sebastian Kehl hätte gerne Lars Rickens BVB-Posten übernommen. Nur hatte er das Nachsehen. Ricken berichtete davon, dass sich beide am ersten Tag nach der Entscheidung zusammengesetzt hätten. „Er ist ja weiterhin Sportdirektor. Er kann die Geschicke mitgestalten. Gemeinsam mit Sven Mislintat haben wir die große Chance, gemeinsam, konstruktiv und vertrauensvoll den Bereich Sport weiterzuentwickeln“, erklärte Ricken.
Derzeit sei ein neuer Vertrag für BVB-Trainer Edin Terzic kein Thema (Terzics Arbeitspapier gilt bis 2025), sagte Lars Ricken. „Edin ist der Erfolg des Vereins wichtig, ich habe meine Wertschätzung zum Ausdruck gebracht. Es stimmt, was Edin gesagt hat: ,Es geht nicht um ihn, es geht darum, für diesen Verein diesen Pokal zu holen.‘“ Mit „diesem Pokal“ meint Ricken die Champions-League-Trophäe.