Dortmund. Der BVB fiebert dem Halbfinale bei Paris Saint-Germain entgegen. Fans reisen noch heute Morgen nach Frankreich. Doch es gibt kaum Karten.
Das Blau des Himmels schimmert durch kleine Risse in den aneinanderhängenden Wolken, einige schwarz-gelbe Schals lassen sich entdecken, im Hintergrund ruht das Dortmunder U, Wahrzeichen der Stadt, deren wichtigster Klub es ins Champions-League-Halbfinale geschafft hat. Heute hofft der BVB auf eine Sensation in der knapp 600 Kilometer entfernten Metropole, deren Wahrzeichen Eiffelturm heißt.
Der rote Sekundenanzeiger dreht seine Runden an der Bahnhofsuhr, 15 Minuten fehlen noch, dann springt der kleine schwarze Zeiger auf die 7. Dienstagmorgen, Pendler fahren zerknittert zur Arbeit, Studentinnen möchten es pünktlich zur ersten Vorlesung schaffen, Kaffee dampft aus Pappbechern, Brötchentüten liegen auf dem Boden. Einen großen Dortmunder Fan-Ansturm muss der Hauptbahnhof nicht verkraften, anscheinend haben sich die meisten entweder schon auf den Weg nach Paris gemacht oder sie bleiben in der Heimat, um sich vor dem Fernseher beim Duell gegen Saint-Germain die Nägel abzukauen.
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BVB genügt ein Unentschieden bei Paris Saint-Germain
Jörg Menne steht alleine an Gleis 16, sein schwarz-gelbes Trikot verrät seine Leidenschaft. Gleich nehme er den ICE nach Mannheim, dort steige er um, dann gehe es weiter nach Paris. Eigentlich habe er schon eher losgewollt, doch sein Zug sei ausgefallen, jetzt müsse er umplanen (Deutsche-Bahn-Alltag). Der Eurostar, die direkte Verbindung, sei zu teuer gewesen. „Ich hab kein Ticket“, sagt Menne. „Vielleicht kriege ich noch eins. Oder ich schaue in einer Kneipe.“
Aber: Wird es denn was mit dem Finale in Wembley? „Es wird sehr schwer, aber wir kommen weiter. Wenn ich durch die schwarz-gelbe Brille gucke, tippe ich auf ein 0:0.“ Ein Unentschieden würde genügen, der BVB hat das mitreißende Hinspiel 1:0 für sich entschieden. Niclas Füllkrug donnerte sich durch seinen Schuss in die linke Ecke zum Helden des Abends.
BVB-Fans in Paris - es gibt nur 2000 Auswärtskarten
Mit Fanmassen rechnet der BVB in Paris nicht. In den Prinzenpark passen keine 50.000 Menschen; zudem hat der Klub nur 2000 Karten für die eigenen Anhängerinnen und Anhänger erhalten. Eigentlich hätte die Borussia laut den Uefa-Regularien knapp 2400 Karten bekommen müssen, die Regeln schreiben vor, dass dem Gastverein bei internationalen Spielen ein Kontingent von fünf Prozent der Gesamtkapazität überlassen werden muss. Dem ist PSG nicht nachgekommen. Der Grund: behördliche Auflagen. Lange hat der deutsche Champions-League-Sieger von 1997 versucht, mehr Tickets herauszuholen. Doch dies hat nach den Informationen dieser Redaktion letztlich nicht funktioniert.